I. Beschlussvorschlag:
Der Stadtrat der Stadt
Eisenach beschließt:
Der Stadtrat nimmt den
Prüfbericht zum Jahresabschluss 2007 des Eigenbetriebes “Stadtwerke Eisenach”
und den Lagebericht der Werkleitung zustimmend zur Kenntnis und beschließt:
1. die
Feststellung des Jahresabschlusses zum 31.12.2007,
2. den
Vortrag des Jahresverlustes 2007 auf neue Rechnung und
3. die
Entlastung der Werkleitung.
Begründung:
Per Beschluss des Stadtrates vom 29.05.2008
wurde die Bavaria Revisions- und Treuhand AG als Wirtschaftsprüfungsunternehmen
für die Prüfung des Jahresabschlusses 2007 des Eigenbetriebes bestellt.
Nachdem mit Schreiben vom 15.04.2008
vorbehaltlich des Beschlusses des Stadtrates der Stadt Eisenach ein
entsprechender Auftrag erteilt wurde, fand die Prüfung im Zeitraum vom 16.06.
bis 27.06.2007 statt.
Der Jahresabschluss zum 31.12.2007 wurde
entsprechend den Vorschriften des § 25 Thüringer Eigenbetriebsverordnung
(ThürEBV) aufgestellt, geprüft und dem
Rechnungsprüfungsamt vorgelegt. Das Rechnungsprüfungsamt hat auf der Grundlage
des § 84(3) ThürKO die
Wirtschaftsprüfung geprüft und dabei das Ergebnis der Abschlussprüfung des Wirtschaftsprüfungsunternehmens
zugrunde gelegt.
Gemäß § 85 ThürKO erstreckte sich die
Abschlussprüfung durch das Wirtschafts-prüfunternehmen auf die Vollständigkeit
und Ordnungsmäßigkeit des Abschlusses, die
wirtschaftlichen Verhältnisse und die Ordnungsmäßigkeit der
Geschäftsführung (Feststellungen nach § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz) und nach
§ 25 ThürEBV auch darauf, ob im Lagebericht die tatsächliche Lage des
Eigenbetriebes darstellt wurde.
Im Ergebnis der Prüfung erteilten die Prüfer
dem Eigenbetrieb folgenden Bestätigungsvermerk für den Jahresabschluss 2007:
„Unter
der Bedingung, dass die Übertragung des Vermögens nebst zuzurechnender Schulden
an den Trinkwasser- und AbwasserVerband Eisenach-Erbstromtal entsprechend der Übertragungsbilanz
notariell beurkundet und dass der von uns geprüfte und am 23.07.2007, mit
uneingeschränktem Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss zum 31.12.2006
unverändert festgestellt wird, erteilen wir den nachstehenden
Bestätigungsvermerk:
Wir
haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung
sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der
Stadtwerke Eisenach, für das
Wirtschaftsjahr vom 1.1. bis 31.12.2007 geprüft. Durch § 85 Abs. 3 ThürKO wurde
der Prüfungsgegenstand erweitert. Die Prüfung erstreckte sich daher auch auf
die wirtschaftlichen Verhältnisse des Eigenbetriebs i.S.v. § 53 Abs. 1 Nr. 2
HGrG.
Die
Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den
deutschen handelsrechtlichen Vorschriften,
den Regelungen der ThürEBV und den ergänzenden Bestimmungen der
Betriebssatzung liegen in der Verantwortung der Werkleitung des Eigenbetriebs.
Unsere
Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine
Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und
über den Lagebericht sowie über die wirtschaftlichen Verhältnisse des
Eigenbetriebs abzugeben.
Wir
haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB und § 85 Abs. 3 ThürKO unter
Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen
Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung
so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf
die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze
ordnungsgemäßer Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender
Sicherheit erkannt werden.
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen
werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche
und rechtliche Umfeld des Eigenbetriebs sowie die Erwartungen über mögliche
Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des
rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die
Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der
Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der
angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Werkleitung
sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des
Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere
Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach
unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den
ergänzenden Bestimmungen der Betriebssatzung und vermittelt unter Beachtung der
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Eigenbetriebs.
Der
Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein
zutreffendes Bild von der Lage des Eigenbetriebs und stellt die Chancen und
Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“
Ausführungen zum Jahresabschluss 2007
1. Betriebsergebnis
Das Wirtschaftsjahr 2007 schließt mit einem
Jahresverlust in Höhe von 56.404,22 T€ ab. Damit hat der Eigenbetrieb gegenüber
dem Erfolgsplan eine erhebliche Ergebnisverbesserung von 158,7 T€ erreicht.
Entscheidenden Einfluss auf die
Ergebnisverbesserung hatte die Einsparung von Personalkosten, hauptsächlich auf
Grund von nicht besetzten Stellen, in Höhe von 235,9 T€.
Das Betriebsergebnis 2007 stellt sich für
die einzelnen Betriebszweige wie folgt dar:
Betriebszweig |
Wirtschaftsplan |
Ist |
|
|
2007 |
2007 |
Abweichung |
|
T€ |
T€ |
T€ |
28,8 |
-75,1 |
-103,9 |
|
Grünflächen |
-7,8 |
-10,4 |
-2,6 |
Beleuchtung /Parken |
-3,3 |
51,8 |
55,1 |
Bauhof |
-27,6 |
-137,9 |
-110,3 |
Außendienste |
11,5 |
162,0 |
150,5 |
Gebäudeunterhaltung |
-216,7 |
-46,8 |
169,9 |
|
-215,1 |
-56,4 |
158,7 |
Werkleitung
Die Werkleitung schließt entgegen den Vorjahren mit einem
positiven Ergebnis von 258,9 T€ ab. Dieses ist begründet durch die Realisierung
eines Veräußerungserlöses infolge der des Verkaufs von 1.286 Aktien der E.ON
Thüringen AG für insgesamt 475,9 T€. Von diesem Betrag konnten nach Abzug des
Buchwertes 345,9 T€ erfolgswirksam verbucht werden.
Die verbleibenden
10.000 E.ON – Aktien wurden mit dem Einbringungsvertrag vom 14.11.2007 in
20.000 KEBT – Aktien umgetauscht. Der Vertrag war zum Bilanzstichtag noch nicht
rechtswirksam.
Grundlage für die
vorgenannten Transaktionen bilden die Beschlüsse des Stadtrates 0527/2007 vom
25.05.2007 und 0562/2007.
Der positive
Abschluss der Werkleitung trägt über die Umlage zu einer erheblichen Ergebnisverbesserung
der einzelnen Sparten der Stadtwerke bei. Daher ist eine direkte
Vergleichbarkeit mit den Vorjahren nicht gegeben.
Friedhof
Der Friedhof
erwirtschaftete einem Verlust von 75,1 T€. Deutlich verschlechterte sich die
Ertragssituation des Krematoriums. Das Krematorium weist gegenüber dem Plan ein
Umsatzdefizit von 34,8 T€ aus. Zur Minimierung des damit einhergehenden
Verlustes wurde der Personaleinsatz um eine Arbeitskraft reduziert. Parallel
dazu ging der Umsatz der Leichenhalle um 32,9 T€ zurück.
Zur Sicherung der
Wirtschaftlichkeit des Friedhofs ist es grundsätzlich erforderlich die Gebühren
neu zu kalkulieren.
Grünflächen
Mit einem Verlust
von 10,4 T€ hat die Abteilung fast zielgenau das geplante Ergebnis erreicht.
Durch Eigeninitiative konnte die Nichtbesetzung von 3 Planstellen über die Gewinnung
eines Partners, der vorwiegen die Grünanlagenpflege in den Ortsteilen übernahm,
ausgeglichen werden.
Beleuchtung/Parken
Durch ein deutliches
Umsatzplus gegenüber dem Plan der Parkraumbewirtschaftung von 92 T€, des
Parkhauses von 19,6 T€ sowie im Bereich der Stadtbeleuchtung von 22,9 konnte
ein Ergebnis von 51,8 T€ (Plan: -3,3 T€) realisiert werden.
Unverändert verursacht
die Parkhausbetreibung in der Uferstraße beträchtliche Verluste. Da die meisten
Fahrzeugführer des Kurzparkbereiches einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe
ihres Fahrzieles anstreben, ist der Standort Uferstrasse im
Innenstadtrandgebiet eher unattraktiv, dadurch fehlt es an der nötigen
Akzeptanz bei den Bürgern.
Durch einen
Beschluß des Stadtrates, der die Verwirklichung eines umfassenden Parkraumkonzeptes
beinhaltet, soll die Situation zukünftig erheblich verbessert werden.
Bauhof
Das Ergebnis des
Bauhofes mit einem Jahresverlust von 137,9
T€, ist um 110,3 T€ schlechter als der
Planansatz (Plan: -27,6 T€). Die wesentlichen Ursachen liegen in einem
Ertragsdefizit von 48,8 T€ sowie einem Mehrverbrauch an Material und bezogenen
Leistungen von 87,8 T€. Der reine Materialverbrauch in Höhe von 33,2 T€ ist zum großen Teil auf
die durch die Initiative des Oberbürgermeisters durchgeführten zusätzlichen
Instandsetzung städtischer Gehwege zurückzuführen.
Außendienste
Das mit 150,5 T€
gegenüber dem Plan ausgewiesene verbesserte Ergebnis der Abteilung beruht
hauptsächlich auf Einsparungen in den Materialkosten von 98,5 T€. Davon
betreffen auf Grund der milden Witterung allein schon 89,5 T€ den Winterdienst.
Gebäudeunterhaltung
Die Unterhaltung
und Bewirtschaftung der städtischen
Gebäude wurde mit dem 01.01.2006 in die Stadtwerke integriert. Damit wurde eine
Bündelung gleicher bzw. gleichartiger Aufgaben innerhalb der Stadtverwaltung
erreicht und einer einheitlichen Leitung unterstellt. Durch die damit
verbundene Zuordnung von 26 Mitarbeitern der Stadtverwaltung konnte eine bessere
Arbeitsorganisation erreicht werden. Synergieeffekte haben sich durch den
zentralen Einsatz der Mitarbeiter z.B. im Bereich der Grünanlagenpflege und des
Winterdienstes sowie im Einsatz der vorhandenen Technik ergeben.
Im zweiten Jahr
unter Regie der Stadtwerke konnte das geplante negative Ergebnis von 216,7 T€
um 169,9 T€ verbessert werden. Dies ist vor allem einer Einsparung im Bereich
der Personalkosten von 74,1 T€ und Einsparungen im Materialeinsatz von 74,4 T€
zu verdanken.
Der Eigenbetrieb
hat sich im Wirtschaftsjahr 2007 stabil entwickelt. Die Hauptursache für das
negative Jahresergebnis liegt in der ungenügenden Budgetbereitstellung. Künftig
ist es unverändert wichtig, die Kostenrechnung als Instrument der
Wirtschaftlichkeitskontrolle und das Verständnis der Abteilungs- und
Sachgebietsleiter hierfür weiter zu entwickeln. Alle Abteilungen sind gehalten,
die Kostenrechnung monatlich als Informationsquelle ihres wirtschaftlichen
Ergebnisses zu nutzen und gegebenenfalls Korrekturen einzuleiten.
Es wird empfohlen, den entstandenen
Jahresverlust zum 31.12.2007 in Höhe von insgesamt 56.404,22 € bilanziell
vorzutragen.
Das Eigenkapital hat sich wie folgt entwickelt:
Anfangsbestand: T€ 7.505,7
Eigenkapitalherabsetzung ./. T€
719,6
Jahresverlust 2007 ./. T€ 56,4
Endbestand: T€
6.729,7
In der Sitzung des Stadtrates vom 16.11.2007 wurde die
Herabsetzung des Eigenkapitals um 719.579 € sowie die Verwendung dieser Mittel
im Vermögenshaushalt der Stadt beschlossen (Beschluß 0567/2007).
3.
Liquidität
Die Liquidität war durch die vorhandenen flüssigen
Mittel und die genehmigte Kreditlinie grundsätzlich gesichert, wobei die
Inanspruchnahme der Kreditlinie nicht erfolgte.
4.
Investitionen
Die durchgeführten Investitionen im
Wirtschaftsjahr 2007 in Höhe von insgesamt 156,3 T€ wurden aus dem vorhandenen
Finanzmittelbestand und den Abschreibungen finanziert.
Gebäude und bauliche Anlagen:
Investiert
wurden im Bereich der Grundstücke und grundstücksgleichen Rechte:
Betriebszweig |
Ist
(T€) |
|
Friedhof (Sanierung Arkadengang Friedhofsgebäude) |
51,8 |
|
Bauhof ( Entwässerungsbeitrag
Grundstück gaswerkstrasse) |
12,6 |
|
Insgesamt |
64,4 |
|
Betriebs- und Geschäftsausstattung:
Investiert wurden im Bereich der Betriebs- und
Geschäftsausstattung (einschließlich der immateriellen Vermögensgegenstände):
Betriebszweig |
Ist
(T€) |
|
Friedhof |
2,5 |
|
Grünflächen |
33,5 |
|
Beleuchtung /Parken |
3,1 |
|
Bauhof |
38,3 |
|
Außendienste |
|
|
Gebäudeunterhaltung |
10,9 |
|
Werkleitung |
3,6 |
|
Insgesamt |
91,9 |
|
Der Eigenbetrieb wurde durch Beschluss des
Stadtrates 0598/2007 vom 14.12.2007 mit
Wirkung zum 01.01.2008 in einen optimierten Regiebetrieb umgewandelt und als
Amt für Tiefbau und Grünflächen in die Stadtverwaltung, mit kaufmännischer
Buchführung, integriert. Der Oberbürgermeister wurde beauftragt zu prüfen,
inwieweit dieser optimierte Regiebetrieb durch Eingliederung weiterer
Organisationseinheiten wirtschaftlich und organisatorisch sinnvoll erweitert
werden kann.
Anlagenverzeichnis:
Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses zum 31.12.2007 und des
Lageberichtes für 2007 der Stadtwerke Eisenach,
Prüfungsbericht des Rechnungsprüfungsamtes Nr. 01/09 vom 04.03.2009,
Stellungnahme des
Amtes 67 zum Prüfungsbericht 01/09 vom 25.03.2009
ð Die erwähnten Anlagen können zu den Sprechzeiten beim Büro des Stadtrates der Stadt Eisenach oder beim Amt für Tiefbau und Grünflächen (Verwaltungsgebäude Heinrichstraße 11, DG, Zi.-Nr. 2.3) eingesehen werden