Betreff
Kreditportfoliomanagement - Berichtsvorlage I. Halbjahr 2011
Vorlage
0771-BR/2011
Aktenzeichen
20.1 / 20 50 06
Art
Berichtsvorlage

Sachverhalt:

 

Auf die bisherigen Berichtsvorlagen zum Kreditportfoliomanagement (206-BR/2009; 0388-BR/2010; 0569-BR/2011) wird Bezug genommen. Die beiden im November 2009 abgeschlossenen Receiver-Swaps laufen nach zweijähriger Laufzeit mit Wirkung zum 30.11.2011 aus. Durch die beiden Kreditgeschäfte konnte innerhalb der Laufzeit eine Zinsersparnis von insgesamt 56.453,66 € erzielt werden. Diese setzt sich wie folgt zusammen:

 

1.      Receiver-Swap 2577762

 

Zeitraum

Bezugszinssatz (1-Monats-Euribor)

Zinsvorteil/-nachteil*

01.12.2009 – 31.12.2009

0,444 %

3.695,62 €

31.12.2009 – 31.01.2010

0,473 %

3.681,70 €

31.01.2010 – 28.02.2010

0,425 %

5.138,01 €

28.02.2010 – 31.03.2010

0,418 %

2.592,77 €

31.03.2010 – 30.04.2010

0,401 %

3.280,71 €

30.04.2010 – 31.05.2010

0,408 %

3.232,16 €

31.05.2010 – 30.06.2010

0,426 %

3.763,73 €

30.06.2010 – 31.07.2010

0,471 %

3.561,74 €

31.07.2010 – 31.08.2010

0,640 %

2.224,72 €

31.08.2010 – 30.09.2010

0,628 %

2.259,81 €

30.09.2010 – 31.10.2010

0,621 %

3.545,30 €

31.10.2010 – 30.11.2010

0,847 %

691,22 €

30.11.2010 – 31.12.2010

0,796 %

2.197,16 €

31.12.2010 – 31.01.2011

0,804 %

858,37 €

31.01.2011 – 28.02.2011

0,872 %

3.181,91 €

28.02.2011 – 31.03.2011

0,862 %

1.904,60 €

31.03.2011 – 30.04.2011

0,932 %

1.628,62 €

30.04.2011 – 31.05.2011

1,211 %

- 105,35 €

31.05.2011 – 30.06.2011

1,240 %

- 215,83 €

30.06.2011 – 31.07.2011

1,316 %

864,84 €

31.07.2011 – 31.08.2011

1,442 %

- 1.671,52 €

31.08.2011 – 30.09.2011

1,349 %

- 620,58 €

30.09.2011 – 31.10.2011

1,357 %

- 645,97 €

31.10.2011 – 30.11.2011

1,365 %

0,00 €

 

SUMME

45.043,75 €

 

2.      Receiver-Swap 2577772

 

Zeitraum

Bezugszinssatz (3-Monats-Euribor)

Zinsvorteil/-nachteil*

01.12.2009 – 30.01.2010

0,566 %

2.052,09 €

30.01.2010 – 30.04.2010

0,665 %

2.641,23 €

30.04.2010 – 30.07.2010

0,654 %

2.638,40 €

30.07.2010 – 30.10.2010

0,896 %

1.831,12 €

30.10.2010 – 30.01.2011

1,043 %

948,68 €

30.01.2011 – 30.04.2011

1,057 %

1.671,18 €

30.04.2011 – 30.07.2011

1,365 %

326,50 €

30.07.2011 – 30.10.2011

1,612 %

- 849,45 €

30.10.2011 – 30.11.2011

1,365 %

150,16 €

 

SUMME

11.409,91 €

* Der Zinsvor- bzw. -nachteil bezieht sich auf die Darlehenszinsen, welche die Stadt gemäß Zins- und Tilgungsplänen ohne den Abschluss der beiden Receiver-Swaps hätte zahlen müssen.

 

Aus der Übersicht wird deutlich, dass nahezu über den gesamten Berichtszeitraum Zinseinsparungen generiert werden konnten. Gleichzeitig wird auch ersichtlich, dass die Bezugszinsen, hier die variablen Euribor-Zinssätze, seit Mitte 2010 kontinuierlich, aber moderat, angestiegen sind. Dies hat dazu geführt, dass der Zinsvorteil in den letzten Monaten leicht rückläufig war, zeitweise haben sich auch geringfügige Zahlungen zuungunsten der Stadt ergeben.

 

Insgesamt konnten durch den Abschluss der beiden Geschäfte jedoch nicht unerhebliche Zinseinsparungen erzielt und somit ein Beitrag zur Konsolidierung des Haushaltes erreicht werden. Anhand der Zinsentwicklung zeigt sich auch, dass die Laufzeit der Swap-Geschäfte sinnvoll gewählt wurde.

 

Die Stadt wird, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, weiterhin ein aktives Zins- und Schuldenmanagement betreiben. Seit der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise im Herbst 2008 befindet sich der Zinsmarkt auf einem historisch niedrigen Niveau. Dabei haben sich die längerfristigen Zinsen insbesondere im letzten halben Jahr noch einmal deutlich reduziert, bspw. beträgt der 10-Jahres-Swapsatz aktuell 2,538 % (Stand: 03.11.2011). In den Jahren 2013 und 2014 laufen die Zinsbindungen für insgesamt fünf Darlehen der Stadt Eisenach mit einem Gesamtvolumen von rd. 12 Mio. € aus. Die kurz- bzw. mittelfristige Zielstellung besteht darin, das derzeit günstige Zinsniveau zur Prolongation dieser Darlehen durch geeignete Zinssicherungsmaßnahmen zu nutzen. Der Stadtrat wird im Rahmen der halbjährlichen Berichterstattung über eventuelle Maßnahmen informiert.

 

Hinsichtlich der Kassenkreditzinsen ist aufgrund der steigenden Euribor-Zinsen sowie der höheren Inanspruchnahme infolge der stark defizitären Haushaltslage ein deutlicher Aufwuchs gegenüber den Vorjahren zu verzeichnen. Wurden in 2009 noch rd. 54 T€ und in 2010 rd. 44 T€ an Zinsen gezahlt, wird in diesem Jahr mit einem Betrag von rd. 127 T€ geplant. Mit einem weiteren Anstieg der Kassenkreditzinsen in den Folgejahren ist zu rechnen, sofern sich die finanzielle Situation der Stadt nicht grundlegend verbessert und damit eine weiterhin hohe Inanspruchnahme des Kassenkredites erforderlich wird.

 

Der Stand der Kreditschulden wird sich dagegen bis zum Jahresende weiter verringern, zum 31.12.2011 wird dieser voraussichtlich rd. 31,081 Mio. € (Soll) betragen. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung in Höhe von 724,58 € (Einwohnerzahl zum 31.12.2009 lt. Landesamt für Statistik), die damit deutlich unter der durchschnittlichen Pro-Kopf-Verschuldung der Thüringer Kommunen (rd. 972 €) liegt.