II. Fragestellung
Wie viele freie Gewerbeflächen (bitte nach Handels-, Lager-, Gewerbe-,
Büro- und Produktionsflächen sowie erschlossenen und unerschlossenen Flächen
aufschlüsseln!) gibt es in Anzahl und Quadratmetern derzeit in Eisenach?
1. Wie viele
Unternehmen mit Sitz oder Niederlassung in Eisenach planen derzeit eine
Erweiterung und können diese derzeit mangels geeigneter Flächen nicht tätigen?
2. Wie viele
Unternehmen ohne Sitz und Niederlassung in Eisenach haben bei der
Stadtverwaltung seit 2009 vergeblich nach geeigneten Gewerbeflächen angefragt?
3. In welcher Form
beabsichtigt die Oberbürgermeisterin dem Flächenbedarf Abhilfe zu verschaffen?
ich beantworte Ihre Anfrage wie folgt:
Die Industrie -und
Gewerbegebiete in der Stadt Eisenach, einschließlich der Stadtteile, verfügten
entsprechend der statistischen Erhebungen der Stadtverwaltung Eisenach, zum
31.12.2011, folgende Belegungskennziffern:
Industriegebiete (GI):
Bruttofläche: 131 ha, Nettofläche: 103,7 ha, Nettofläche belegt: 76,8 ha,
Nettofläche frei: 26,9 ha, Anzahl der Betriebe: 23, Anzahl der Arbeitsplätze:
5.323
Gewerbegebiete: (GE):
Bruttofläche: 187,8 ha, Nettofläche: 148,3 ha, Nettofläche belegt: 77,99
ha, Nettofläche frei: 58,78 ha, Anzahl der Betriebe: 171, Anzahl der
Arbeitsplätze: 3.445
Die durchschnittliche Belegungsquote aller Industrie - und Gewerbegebiete in der Stadt Eisenach betrug zum o. g. Stichtag 85,7 %. Eine Aufschlüsselung nach Lager, - Gewerbe, - Büro - und Produktionsflächen sind im Hinblick auf die flexiblen Festsetzungen in den Bauleitplänen nicht möglich. Die Erfassung der sich angesiedelten Unternehmen erfolgte nach Branchennummern. Freie Industrie - und Gewerbeflächen auf unerschlossenen Grundstücken sehen die in der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Thüringen anzuwendenden Gesetze und Verordnungen nicht vor.
Zu 1.
Unternehmen im Bestand mit Sitz oder Niederlassung in Eisenach, die derzeitig mangels geeigneter
Flächen eine Erweiterung nicht realisieren können, sind der Verwaltung nicht
bekannt. Allerdings erfolgte auf Initiative der Stadt Eisenach, im Februar 2012, eine Unternehmensbefragung zur Bewertung
des Standortes Eisenach in Bezug auf kurz-, mittel- und langfristigen Bedarf an
Flächen für Kapazitätserweiterungen. In der Marktanalyse wurden die Unternehmen auch nach
ihren einzelbetrieblichen Plänen und Erwartungen für die kommenden drei Jahre,
also bis 2015 befragt. Die Pläne und Entwicklungsabsichten der Unternehmen in
der Wartburgregion spiegeln die positive konjunkturelle Gesamtsituation wieder.
Es gibt deutlich mehr Unternehmen mit expansiven Unternehmensplanungen als
Unternehmen, die Schrumpfungsmaßnahmen planen. Jeweils über 20% der an der
Umfrage teilgenommenen Unternehmen planen die Aufnahme neuer Produkte bzw.
Dienstleistungen in ihrem Produktionsprogramm. Inwieweit diese
Absichtserklärung der Betriebe sich allerdings auch in tatsächlichen
Einstellungen realisieren lässt, wird stark von der Frage abhängen, ob genügend
qualifizierte Fachkräfte dem Markt zur Verfügung stehen.
Zu 2.
Gestiegene Nachfragen von Unternehmen ohne Sitz und Niederlassung in Eisenach bestehen insbesondere zum Angebot an gewerblichen Immobilien im Lager - und Logistikbereich sowie Produktionsflächen für gewerbliche Nutzungen. Entsprechende Anfragen gehen regelmäßig ein. Da jedoch die im Bestand befindlichen Industrie - und Gewerbegebiete in der Stadt Eisenach eine sehr gute Auslastungsquote besitzen, sind nur noch wenige Restflächen verfügbar. Diese Grundstücke befinden sich allerdings mit wenigen Ausnahmen nicht im Eigentum der Stadt Eisenach und sind auf Grund der längerfristigen strategischen Ausrichtungen der Eigentümer sehr häufig nicht bzw. nur sehr beschränkt verwertbar.
Zu 3.
Im Rahmen der Netzwerkarbeit der Wirtschaftsförderung in der Wartburgregion erfolgt zischen dem Landrat und der Oberbürgermeisterin und den diesbezüglichen angegliederten Verwaltungen eine intensive Abstimmung und ein regelmäßiger Austausch von Informationen. Dabei werden ebenso strategische Überlegungen zur Verbesserung des Angebotes unter Einbeziehung des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Technologie und der Thüringer Aufbaubank beraten. Die Erweiterung des Angebotes der GIS GmbH am Standort der ehemaligen Backwarenfabrik im Bereich Thälmannstraße / Kasseler Straße sollen zielgerichtet weiter verfolgt werden.