II. Fragestellung
1.
Wer entscheidet in letzter Instanz, welche
Informationen/Werbungen im Newsletter der Stadt Eisenach erscheinen?
2.
Was veranlasst die Oberbürgermeisterin, dem
Mitglied der Fraktion „Die Linke“, Frau Sandra Peschke, in besonderer Weise
öffentliche Präsentationen innerhalb der Stadtverwaltung und in Medien der
Stadtverwaltung zu ermöglichen?
3.
Warum hat die Oberbürgermeisterin nicht bereits
seit Bestehen des Newsletters der Stadt
Eisenach für die Veranstaltungen des „Schorschl“ geworben?
4.
Ist es zulässig, auf den Seiten des Newsletters der
Stadt Eisenach für private Einrichtungen und Personen Werbung zu betreiben?
ich beantworte Ihre Anfrage wie folgt:
Vorbemerkung:
Es ist unredlich, in der Einleitung einer
Fragestellung falsche Sachzusammenhänge darzustellen und Behauptungen ohne
fundierte Grundlage öffentlich zu machen. Dies ist besonders dann als äußerst
bedenklich zu bewerten, wenn Persönlichkeitsrechte anderer angegriffen werden.
zu 1.
Der
Newsletter, der täglich per Mail an interessierte Leserinnen und Leser
verschickt wird, ist eine freiwillige Leistung der Stadtverwaltung, um die
interessierte Öffentlichkeit tagesaktuell über unterschiedliche Ereignisse in
der Stadt Eisenach zu informieren. Im Newsletter werden die täglichen
Pressemitteilungen und von externer Seite gemeldete Veranstaltungshinweise
und Nachrichten mitgeteilt. Der Newsletter ist kein amtliches
Bekanntmachungsorgan und wird von der Pressestelle eigenverantwortlich erstellt.
zu 2.
Die genannte Veranstaltung ist von der
Kleinkunstkneipe „Schorschl“ gemeldet worden. Der private Veranstalter will
damit erreichen, dass über verschiedene öffentliche Plattformen ein Interesse
an der Veranstaltung geweckt wird. Die Pressestelle hat diese Veranstaltung in
den Newsletter aufgenommen, um dadurch einen Beitrag zur wirtschaftlichen und
kulturellen Belebung der Stadt Eisenach zu leisten. Es steht auch anderen
Veranstaltern frei, eigene Veranstaltungen zu melden, damit diese im Newsletter
beworben werden können.
Frau Peschke tritt dort nicht als
Stadtratsmitglied auf, sondern gibt als Privatperson ein Konzert. Ein
Zusammenhang zwischen der Tätigkeit als ehrenamtliches Stadtratsmitglied und
freiberufliche Kulturschaffende ist nicht erkennbar.
Bzgl. der Frage zu anderen „Präsentationen“
wird davon ausgegangen, dass die Fragestellerin eine Ausstellung im Flur des
Verwaltungsgebäudes Markt 2 gemeint hat. Hier ist darauf hinzuweisen, dass die
Stadtverwaltung diese öffentlichen Ausstellungsflächen entgeltfrei für alle
Interessierten vorhält. Damit leistet die Stadtverwaltung einen fördernden
Beitrag für die Kulturschaffenden und entspricht damit im Übrigen auch den
Wünschen zur Förderung von Kunst im öffentlichen Raum. Um eine Ausstellung zu
ermöglichen, sind die möglichen Zeiten der Ausstellung mit der Stadtverwaltung
abzustimmen. Die Ausstellung der Künstlerin Frau Peschke wurde zu Beginn des
Jahres 2014 vorbereitet. Zu diesem Zeitpunkt war Frau Peschke weder Mitglied des
Stadtrates noch Bewerberin für den Stadtrat.
Die Verfahrensweisen sowohl für den
Newsletter als auch die Ausstellungsflächen sind der Fragestellerin als ehem.
Dezernentin im Übrigen vertraut.
zu 3.
Es ist nicht Aufgabe der
Oberbürgermeisterin, sich um das Veranstaltungsmanagement des „Schorschl“ zu
kümmern. Alle Veranstalter in der Stadt melden in eigener Verantwortung (oder
eben auch nicht) ihre Veranstaltungen an die städtische Pressestelle. Es ist
davon auszugehen, dass seit Bestehen des Newsletter auch andere Veranstaltungen
im „Schorschl“ beworben worden sind. Insofern ist erklärbar, dass auch die
nachgefragte Veranstaltung der Pressestelle mitgeteilt wurde.
zu 4.
Der städtische Newsletter soll so
abwechslungsreich wie möglich gestaltet werden. Aus diesem Grund werden
Veranstaltungshinweise in der Stadt Eisenach darin veröffentlicht. Gerade das
macht den Reiz eines solchen Veranstaltungskalenders aus. Die vielen
Rückmeldungen der Veranstalter lassen darauf schließen, dass diese Form der
Werbung den gewünschten Effekt erzielt. Andernfalls würde man sich nicht um die
Aufnahme im Newsletter bemühen.