II. Fragestellung
Frage zu 1.:
Wann wird der" Masterplan Eisenach 2017" als umfassendes
Konzept für die kulturellen und touristischen Vorhaben der Stadt der
Öffentlichkeit vorgestellt?
Fragen zu 2.:
1.
Wer hat
die Entscheidung verfügt?
2.
Wer hat
diesen Eingriff in die Ausstellungskonzeption in der Predigerkirche seitens der
Stadt fachlich begleitet?
3.
Wer
leitet die Neugestaltung der Ausstellung in der Predigerkirche nach einem
solchen Aderlaß im Hinblick auf das Lutherjubiläum 2017?
4.
Wie wird
dieses Vorhaben finanziert, auch bezüglich des Restaurierungsbedarfs für Ersatzausstellungsobjekte
aus dem Depot?
Fragen zu 3.:
1.
Wie lässt
sich der Stadtratsbeschluss mit der Präsentation der Wartburgstadt anlässlich
des Lutherjubiläums vereinbaren?
2.
Wann ist
mit einer fachkompetenten Leitung der musealen Einrichtungen unserer Stadt zu
rechnen?
Fragen zu 4.:
Wann übernimmt ein kompetenter Gartenamtsleiter dieses vernachlässigte
Potential der Stadt, damit die Parks und Gärten von Eisenach wieder zu dem
werden, was sie einst waren: Eine Zierde für die Stadt und eine Attraktion für den Fremdenverkehr?
Ich beantworte Ihre Anfrage wie folgt:
Zu Frage 1
Im höchsten Entscheidungsgremium der Stadt Eisenach, dem demokratisch gewählten Stadtrat, wurde mehrfach über den Stand der Vorbereitung des Jahres 2017 berichtet, der auf Grund der Beteiligung verschiedener Partner einerseits und noch ungeklärter Fragen hinsichtlich der finanziellen Ausstattung andererseits einem laufenden Anpassungsprozess an die tatsächlichen Möglichkeiten unterliegt. Die grundsätzlichen inhaltlichen Überlegungen zur Ausrichtung des Jubiläums hat der Stadtrat in seiner Sitzung am 25.11.2015 beschlossen.
Zu Frage 2.1
Die Entscheidung wurde auf Vorschlag des Fachamtes von der
Dezernentenrunde am 24.4.2015 gebilligt; der Leihvertrag von der zuständigen
Dezernentin unterschrieben.
Zu Frage 2.2
Das zuständige Fachamt (Amt für Bildung).
Zu Frage 2.3
Der Frage nach einer inhaltlichen Neugestaltung kann erst
näher getreten werden, wenn die Stelle der Museumsleitung besetzt ist. Von
Aderlaß kann nicht die Rede sein. Im Ausstellungsbereich Erdgeschoss werden
derzeit 21 Objekt, im Ausstellungsbereich Krypta werden derzeit 49 Objekt
gezeigt; 5 davon gehen als Dauerleihgabe in das Lutherhaus, wo mit der neu
gestalteten Ausstellung für diese 5 Objekte eine deutlich höheren
Besucherwahrnehmung zu erwarten sein wird.
Zu Frage 2.4
Der Finanzierungsbedarf kann erst ermittelt werden, wenn
ein inhaltliches Konzept vorliegt. Für die Unterbringung der Objekte im Depot
der Predigerkirche, welches konservatorisch ungeeignet ist, wird gegenwärtig
nach einer neuen Lösung gesucht, die den Kunstwerken bzw. den Fragmenten der
Kunstwerke angemessen ist. Es gibt jedoch noch keine abschließende Lösung.
Zu Frage 3.1
Die exakte Formulierung des Stadtratsbeschlusses lautet:
Die
Oberbürgermeisterin wird beauftragt, dem Stadtrat zur Beratung und
Beschlussfassung ein Museumskonzept vorzulegen, welches eine Konzentration der
städtischen Museen auf einen Standort vorsieht. In diesem Zusammenhang ist eine
Veräußerung der Reuter-Villa zu prüfen. Zugleich hat sich der Stadtrat eine
abschließende Entscheidung per Beschluss vorbehalten. An diesen Beschluss ist die
Oberbürgermeisterin gebunden.
Die
Präsentation der Stadt Eisenach zum Reformationsjubiläum sowie zum 117.
Deutschen Wandertag wird in besonderer Weise durch die Wartburg, das Lutherhaus
und das Bachhaus getragen; ergänzend ist im Stadtschloss eine Ausstellung zum
Thema “Wanderlust” – eine Kulturgeschichte des Wanderns vorgesehen. Darüber
hinaus wird es eine Reihe kirchlicher Veranstaltungen sowie Veranstaltungen
anderer Träger in der Stadt Eisenach geben. Es ist somit davon auszugehen, dass
sich die Stadt Eisenach 2017 als würdiger Gastgeber erweisen wird.
Zu
Frage 3.2
Die Besetzung der
Direktorenstelle des Museums ist durch eine Konkurrentenklage verzögert. Ein
exakter Termin lässt sich deshalb nicht benennen. Ich hoffe jedoch, dass eine
Besetzung noch im Herbst dieses Jahres erfolgen kann.
Zu Frage 4
Ein
Gartenamt gibt es nicht mehr. Der Bereich Grünflächen wird bereits kompetent
geleitet. Inwieweit und wann eine weitere Verstärkung der Leitungsebenen im
Bereich des Amtes für Tiefbau und Grünflächen erfolgt, wird zur Zeit noch
erörtert.
Die
im Sachverhalt 4 geäußerte Auffassung, dass kaum noch Pflegearbeiten
stattfinden würden, kann so nicht geteilt werden. Es ist zwar richtig, dass in
den Zeiten knapper Budgets und begrenzter personeller Kapazitäten Arbeiten im
Grünbereich nicht mehr in dem Umfang wie vor einigen Jahren durchgeführt
werden. Wichtige Anlagen, welche auch für Touristen Bedeutung besitzen, wie der
Karthausgarten, aber auch alle Grünanlagen in der Innenstadt, der Goethepark
und der Alte Friedhof werden mit hohem Niveau gepflegt.