Betreff
Anfrage der CDU-Stadtratsfraktion - "Moderne Verkehrssteuerung"
Vorlage
AF-0348/2017
Art
Anfrage

II. Fragestellung

 

1.      Wie schätzt die Oberbürgermeisterin die Situation des Verkehrsflusses sowie dessen Ampelsteuerung in der Kernstadt Eisenach ein?

2.      Wird die Auffassung geteilt, dass in diesem Bereich investiert werden sollte und das System der „intelligenten Ampelsteuerung“ dazu beitragen kann, den Verkehrsfluss sowie die Luftqualität zu verbessern?

3.      Sind die vorhandenen Möglichkeiten und Programme, die andere Thüringer Städte z.B. Erfurt nutzen, auch für Eisenach geprüft worden?

4.      Wenn nein: Warum werden die angebotene Fördermöglichkeiten, siehe andere Thüringer Städte, nicht von Eisenach in Anspruch genommen?

 


ich beantworte Ihre Anfrage wie folgt:

 

Bei den Antworten ist zu beachten, dass in der Beantwortung sowohl Angelegenheiten des eigenen (Lichtsignalanlagen an Stadtstraßen) und des übertragenen (Lichtsignalanlagen an Bundesstraßen) Wirkungskreises zusammen betrachtet werden, da sonst eine nachvollziehbare Beantwortung nicht erfolgen kann.

 

Zu 1.)     

Der Verkehrsfluss des Individualverkehrs bzw. die Verkehrsqualität an den Knotenpunkten in Eisenach sind insgesamt als gut zu bezeichnen. Lediglich in den Hauptverkehrszeiten kommt es in den Hauptverkehrsrichtungen zu Wartezeiten von mehreren Phasenumläufen.

Durch die Busbevorrechtigung entstehen für ÖPNV-Nutzer kaum Zeitverluste, fast alle Busse erreichen ihre Ziele pünktlich. Die Optimierung der Lichtsignalanlagen für den Kfz-Verkehr geht jedoch häufig zu Lasten der Fußgänger und Radfahrer. So klagen gerade Fußgänger oft über zu kurze Grünzeiten.

Insgesamt ist die stetige Optimierung und Anpassung der Lichtsignalprogramme eine fortlaufende Aufgabe. Dabei ist jedoch zu beachten, dass jede Verkehrsanlage, ob Lichtsignalanlage oder Kreisverkehr, eine endliche Belastungsgrenze hat. Die bedeutet, dass ab einem bestimmten Verkehrsaufkommen Wartezeiten trotz modernster Verkehrssteuerungen nicht zu vermeiden sind. Eine Erhöhung der Durchflussmengen kann hier nur durch bauliche Änderungen, d.h. zusätzliche Fahrspuren, erreicht werden.

 

Zu 2.)   

Generell wird die Auffassung geteilt, dass „intelligente Ampelsteuerungen“ nicht nur dem Verkehrsfluss dienen, sondern auch die Luftqualität verbessern und Lärmemissionen reduzieren. Aus diesem Grund wird bereits seit 2010 versucht, Verbesserungen an den städtischen Lichtsignalanlagen in diesem Bereich zu erzielen. So wurden im Rahmen des Konjunkturpaketes II die Lichtsignalanlagen in Nord- Süd- Richtung, von der Kreuzung „Sonne“ bis zur Einmündung nach Stregda „K3“ mit einer Koordinierung versehen und an einen Verkehrsrechner angeschlossen. Verkehrsdaten werden im Streckenverlauf erfasst, um jederzeit die optimale Umlaufzeit zu ermitteln und automatisch die Programme anzupassen. Im Rahmen des Mobilitätskonzeptes wurde jetzt die Ost – West – Achse von der Kreuzung „Grüner Baum“ bis zur Kreuzung „Altstadtstraße / Langensalzaer Straße“ ertüchtigt, wobei gleichzeitig ein hoher Wert auf Barrierefreiheit gelegt wurde.

Problematisch erweist sich hierbei allerdings, dass an der Kreuzung „Grüner Baum“ starke Abbiegeströme von Nord nach Ost mit dem starken Busverkehr auf der Nord-Süd-Achse konkurrieren. Durch die gewollte Bevorrechtigung des ÖPNV kommt es hier, aber auch an den anderen Knoten der Nord-Süd-Achse, immer wieder zu automatischen Eingriffen in die Phasenumläufe, welche Wartezeiten für den Individualverkehr von bis zu 120 sec hervorrufen können und sich über mehrere Knoten fortsetzen.

Die Arbeiten an des Ost-West – Achse sind noch nicht vollständig abgeschlossen, hier erfolgt derzeit noch eine mehrwöchige Feinabstimmung auf Grund der tatsächlichen Verkehrsbelastung.

 

Zu 3.)   

Ja. Beide Maßnahmen sind über Förderprogramme des Freistaates Thüringen realisiert worden. Der Fördersatz beim Konjunkturpaket II betrug 90 % und beim Projekt „Rennbahn“ (Kommunaler Straßenbau) 75 %.

 

Zu 4.)   

Entfällt