II. Fragestellung
1.
Wurde ein Instandsetzungsprogramm für den gesamten Verband
bereits erarbeitet und wie soll dieses angesichts der aktuellen Verschuldung
des Verbandes ggf. angepasst werden?
2.
Wurde im Verband ein Forderungsmanagement wie angestrebt
etabliert, wenn nein, warum nicht und wann soll dies erfolgen?
3.
Welche Einnahmeausfälle (Gebühren/Beiträge) sind aufgrund von
Verjährungen seit Beschluss des Konsolidierungskonzeptes entstanden (bitte nach
Jahresscheiben aufschlüsseln)?
4.
Welche Auswirkungen hat die gegenwärtig nach wie
vor enorme Verschuldung des Verbandes auf die kurz-, mittel-und langfristigen
Investitionsplanungen des Verbandes?
5. Wie bewertet die Oberbürgermeisterin den Beschluss der Verbandsversammlung zur Umschuldung von Krediten, die zu mittel-und langfristig höheren Belastungen des Verbandes führen vor dem Hintergrund der gegenteiligen Zielstellung im Konsolidierungskonzept (Optimierung des Darlehensbestandes, Reduzierung der Kapitalkosten) und welche Position hat der städtische Vertreter in der Verbandsversammlung dazu eingenommen?
ich beantworte Ihre Anfrage in Abstimmung mit dem TAV wie folgt:
Bisher wurden im
Rahmen der Berichterstattung zum aktuellen Stand der Umsetzung des
Konsolidierungskonzeptes des TAV folgende Berichtsvorlagen dem Stadtrat der
Stadt Eisenach zur Kenntnis
gegeben:
Lfd Nr. |
Nr. Berichtsvorlage |
STR-Sitzung |
Berichtsstand |
1 |
1247-BR/2013 |
03.07.2013 |
Mai 2013 |
2 |
1520-BR/2014 |
26.05.2014 |
Mrz
2014 |
3 |
0113-BR/2014 |
23.09.2014 |
Sep 2014 |
4 |
0239-BR/2015 |
17.03.2015 |
Jan 2015 |
5 |
0308-BR/2015 |
30.06.2015 |
Jun 2015 |
6 |
0383-BR/2015 |
17.11.2015 |
Okt 2015 |
7 |
0522-BR/2016 |
10.05.2016 |
Apr 2016 |
8 |
0684-BR/2016 |
13.12.2016 |
Nov 2016 |
9 |
0831-BR/2017 |
05.09.2017 |
Mai 2017 |
10 |
0885-BR/2017 |
28.11.2017 |
Nov 2017 |
Zusätzlich dazu erhalten alle Verbandsräte 4x pro
Jahr einen Quartalsbericht und werden ebenso im Rahmen der Verbandsversammlung
im Bericht des Werkleiters über die aktuelle Situation informiert.
Zu 1.:
Die
Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten sind Grundlage der täglichen Arbeit beim
TAV. Nachdem in den Jahren 2013/2014 ein Organisationshandbuch beim TAV
erarbeitet und eingeführt wurde, indem alle laufenden Prozesse abgebildet sind,
wurde darauf aufbauend in den Jahren 2016/2017 ein Energiemanagementsystem
eingeführt.
Ab
dem Jahr 2018 wird ein allgemeines Instandsetzungskonzept erarbeitet.
Zu 2.:
Lt.
Konsolidierungskonzept bestanden zum 31.12.2010 offene Forderungen aus nicht
privilegierten Beitragsforderungen von 11.763 T€. Im Jahr 2012 wurde beim TAV
ein Forderungsmanagement eingeführt. Es wurde ein eigenes Sachgebiet „Beiträge“
im Rahmen des Fachgebietes kfm. Dienste installiert. So konnte mit einer neu
eingeführten Software das Mahnwesen und das Vollstreckungswesen neu aufstellt
werden.
Bis
zum 31.12.2014 wurden die offenen Forderungen auf einen Stand von 5.354 T€
abgebaut. Die Zahl erscheint immer noch hoch, man sollte aber bedenken, dass in
den 5.354 T€ mit ca. 50% die genehmigten Stundungen für die Beitragsschuldner
enthalten sind.
-
Bis zum 31.12.2015 wurden die
offenen Forderungen auf einen Stand von 4.308 T€ abgebaut.
-
Bis zum 08.11.2016 wurden die
offenen Forderungen auf einen Stand von 3.660 T€ abgebaut.
-
Bis zum 30.06.2017 wurden die
offenen Forderungen auf einen Stand von ca. 2.800 T€ abgebaut.
-
Mit Stand 25.10.2017 belaufen sich
die offenen Beitragsforderungen auf 2.920 T€.
Siehe
dazu:
·
Rechenschaftsbericht Juni 2015; VI. Stand
der Optimierung des Forderungsmanagement (Seite 4):
·
Rechenschaftsbericht April 2016; VI. Stand
der Optimierung des Forderungsmanagement (Seite 4),
·
Rechenschaftsbericht November 2016; VI.
Stand der Optimierung des Forderungsmanagement (Seite 3),
·
Rechenschaftsbericht Mai 2017; VI. Stand
der Optimierung des Forderungsmanagement (Seite 2),
·
Rechenschaftsbericht November 2017; VI.
Stand der Optimierung des Forderungsmanagement (Seite 3)
Zu 3.:
Es
kann keine Trennung nach Verjährung oder nicht Verjährung erfolgen. Teilweise
mussten Posten als verjährt ausgebucht werden, weil der Kunde nicht mehr
erreichbar war z.B. weil er verstorben oder unbekannt verzogen war.
Folgende
Ausbuchungen wurden seit Beschluss des Konsolidierungskonzeptes vorgenommen:
Jahr |
Betrag
|
2010 |
keine Angabe möglich |
2011 |
12.449,67 € |
2012 |
0,00 € |
2013 |
82,52 € |
2014 |
1.416,55 € |
2015 |
27.048,15 € |
2016 |
67.031,37 € |
2017 |
0,00 € |
Zu 4.:
Die Verschuldung wird
kontinuierlich abgebaut. Das bestehende Abwasserbeseitigungskonzept (ABK) lässt
sich allerdings aufgrund dessen nur sehr langsam umsetzen. Die Tilgung der Kreditverbindlichkeiten ist sehr hoch.
Auch hier wird ständig nach Lösungen, z.B. durch Umschuldung /
Laufzeitverlängerung, gesucht um die finanzielle Situation des TAV zu
verbessern.
Zu 5.:
Aufgrund der aktuellen
finanziellen Situation des TAV stehen für die Finanzierung der notwendigen
Investitionen in die verbandseigene Infrastruktur nicht ausreichend eigene
Mittel zur Verfügung. Hinzu kommt, dass der TAV nur eingeschränkt Kredite zur
Finanzierung notwendiger Investitionen einsetzen darf.
Daher wurde im Rahmen der
Untersuchung des Darlehensportfolios der Weg zur Umschuldung einhergehend mit
einer Tilgungsstreckung gewählt, um auf diesem Wege zusätzliche Eigenmittel in
Höhe von 483 T€ jährlich zur Finanzierung von Investitionen generieren und
somit die Investitionstätigkeit verstärken zu können. Auf diesem Wege können
wiederum Kosten der Instandhaltung erspart werden.
Durch die Umschuldung von 3
Krediten bei der Thüringer Aufbaubank konnte der Zinssatz von 3,4 % auf
3,0 % gesenkt werde. Über die längere Laufzeit um 20 Jahre gesehen fallen insg.
Zinszusatzkosten i.H.v. ca. 600 T€ an. Das entspricht pro Jahr einem Betrag ca.
30 T€. Es wird seitens des TAV erwartet, dass diese jährlich zusätzlich
entstehenden Kosten aufgrund der verbesserten Investitionstätigkeit durch
Kostenreduzierungen an anderer Stelle aufgefangen werden können.
Der städtische Vertreter hat entsprechend des Votums der vom Stadtrat in die Verbandsversammlung entsandten Verbandsräte für die vorgeschlagene Umschuldung gestimmt.