II. Fragestellung
1. Wie schätzt die Oberbürgermeisterin die Situation des Verkehrsflusses sowie dessen Ampelsteuerung in der Kernstadt Eisenach ein?
2. Wird die Auffassung geteilt, dass in diesem Bereich investiert werden sollte und das System der „intelligenten Ampelsteuerung“ dazu beitragen kann, den Verkehrsfluss sowie die Luftqualität zu verbessern?
3. Sind die vorhandenen Möglichkeiten und Programme, die andere Thüringer Städte z.B. Erfurt nutzen, auch für Eisenach geprüft worden?
4. Wenn nein: Warum werden die angebotenen Fördermöglichkeiten, siehe andere Thüringer Städte, nicht von Eisenach in Anspruch genommen?
ich beantworte Ihre Anfrage wie folgt:
Zu 1.)
Hinsichtlich
des Verkehrsflusses muss man berücksichtigen, dass jede Verkehrsanlage, ob
Lichtsignalanlage oder Kreisel, eine endliche Belastungsgrenze hat. Ab einem
bestimmten Verkehrsaufkommen ist auch an der modernsten Anlage mit Rückstaus
und Wartezeiten zu rechnen. Somit ist hier ein ständiger Optimierungsprozess
erforderlich. Der Verkehrsfluss in der Kernstadt wird durch viele Faktoren
beeinflusst. Ein ständiges Problem bleibt die Abwägung der verschiedenen
Nutzerinteressen – Grüne Welle für Fahrzeuge im Gegensatz zu kurzen Wartezeiten
für Fußgänger. Speziell von mobilitätseingeschränkten Menschen werden hier
längere Querungszeiten für Fußgänger gefordert, welche dann logischerweise
wieder zu Lasten des motorisierten Verkehrs gehen.
Zu 2.)
Diese
Auffassung wird geteilt und genau deswegen wird seit 2010 ein nicht geringer
Aufwand betrieben, in diesem Bereich Verbesserungen zu erzielen. So wurden im
Rahmen des Konjunkturpaketes II die Lichtsignalanlagen in Nord- Süd- Richtung,
von der „ Sonne “ bis nach Stregda „ K3 “ mit einer Grünen Welle versehen und
an einen Verkehrsrechner angeschlossen. Im Rahmen des Mobilitätskonzeptes wurde
zuletzt die „Rennbahn“ als Ost-West-Achse in Angriff genommen, wobei
gleichzeitig ein hoher Wert auf Barrierefreiheit gelegt wurde.
Bei beiden Maßnahmen war es
planerisch eine hohe Herausforderung, zum einen den Verkehrsfluss des
Individualverkehrs zu gewähren und zum anderen der Busbevorrechtigung den
gewünschten Stellenwert zu geben (hierzu gibt es einen Stadtratsbeschluss). In
der Realität kommt es dadurch vor, dass die Busse des VUW die Grüne Welle sehr
stark beeinflussen, und dadurch dem Individualverkehr bis zu 120 Sekunden an
Freigabezeiten (das entspricht einem ganzen Umlauf) fehlen. Die Arbeiten an der
Ost-West-Achse sind inzwischen
fertiggestellt, eine Feinabstimmung auf Grund der tatsächlichen
Verkehrsbelastung ist erfolgt.
Zu 3.)
Ja. Beide
Maßnahmen sind über die Fördermöglichkeiten des Freistaates realisiert worden.
Fördersatz Konjunkturpaket 90 % und Fördersatz KSB 75 %.
Zu 4.) Entfällt