II. Fragestellung
1. Wie soll
zukünftig, insbesondere in der Winterzeit 2018/2019, der Winterdienst mit
Räumfahrzeugen durchgeführt werden?
2. Wird die
Stadtverwaltung das mit dem Winterdienst beauftragte Unternehmen dazu anhalten
Räumfahrzeuge zu verwenden, die nur so breit sind, dass ohne absolutes
Halteverbot Winterdienst möglich sein wird; ist dies durch Vertragsergänzung
möglich?
3. Falls nein, wird
die Stadtverwaltung rechtzeitig ein anderes Unternehmen mit dem Winterdienst in
der Südstadt beauftragen, welches Räumfahrzeuge vorhält, die den tatsächlichen
Gegebenheiten der Südstadt, insbesondere der engen Straßen, gerecht werden?
4. Wird die
Stadtverwaltung Anstrengungen unternehmen freien (!) Parkraum zu schaffen,
damit die Anwohner ihre Fahrzeuge in dieser Zeit wenigstens einigermaßen in der
Nähe ihrer Wohnung abstellen können?
5. Ist es angedacht die Anordnung eines absoluten Halteverbotes auch für die übrigen, gleichsam breiten Straßen, wie die Luisenstraße, anzuordnen, damit der Winterdienst auch dort durchgeführt werden kann; wenn nein, worin liegt der Grund der Differenzierung zwischen den einzelnen Straßen?
ich beantworte Ihre Anfrage wie folgt:
zu 1.
Entweder es erfolgt Winterdienst
wie in diesem Jahr, d.h. bei Anordnung eines entsprechenden Halteverbotes, um
die Durchfahrtbreite sicherzustellen. Die Alternative wäre, die Straße aus dem
Winterdienstplan zu nehmen.
Rechtlich ist dies möglich, da
es sich im vorliegenden Fall um keine verkehrswichtige und gleichzeitig
gefährliche Straße handelt. Bei einem großen Teil der derzeit im Winterdienst
betreuten Straßen sind die Räum- und Streuleistungen als rein freiwillige
Aufgabe der Stadtverwaltung einzustufen. Dies trifft ab der nächsten
Wintersaison auch wieder auf die Luisenstraße zu (in diesem Jahr besaß sie
aufgrund der eingerichteten Umleitungsstrecke eine höhere Verkehrwichtigkeit).
Zu 2.
Die Winterdienstfahrzeuge müssen
eine Vielzahl von Straßen befahren und dabei in der Lage sein, eine
entsprechende Räumleistung zu erzielen. Hierzu ist auch ein ausreichend breites
Räumschild erforderlich. Der Einsatz kleinerer Fahrzeuge wird nicht als
sinnvoll erachtet, da damit keine komplette Fahrspur in einer Fahrtrichtung
beräumt werden kann und somit unsichere Fahrbahnzustände geschaffen werden.
Ein weiterer Aspekt ist, dass
kleinere Fahrzeuge bei Fahrten bergauf nicht genügend Kraft besitzen, die
anfallenden Schneemassen mit dem Räumschild seitlich abzulagern. Bei vor
einigen Jahren ausgeübten Testfahrten mit einem Multicar, kam dieser mit
Schiebeschild und angesammelten Schneemassen an einer Steigung zum Stillstand,
so dass eine Weiterfahrt unmöglich war.
Kleinere Fahrzeuge müssen
bedingt durch ihre geringere Zuladung öfter Streugut nachladen, hierbei
entstehen Mehrkosten für Personal, Kraftstoff und Fahrzeugverschleiß. Neben den
Wirtschaftlichen sind auch die Umweltschutzaspekte, wie beispielsweise CO2
Ausstoß, zu berücksichtigen. Im Weiteren kommt es durch vermehrte Ladevorgänge
zu erheblichen zeitlichen Verzögerungen im Winterdienstablauf. Deshalb
erfordert der Straßenwinterdienst und im Besonderen die anspruchsvollen
Bergstrecken der Südstadt leistungsstarke Fahrzeuge.
Zu 3.
Es ist nicht beabsichtigt,
kleinere Fahrzeuge einzusetzen, siehe auch Antwort zu 2.
Zu 4.
Analog den Regelungen zum Anwohnerparken erscheint die Nutzung von
Parkmöglichkeiten im Umkreis von bis zu 1 km fußläufiger Entfernung zur Wohnung
zumutbar, vor allem, da es s ich nur um einen begrenzten Zeitraum handelt. Hier
stehen ausreichend frei Flächen zur Verfügung. Regelmäßige Kontrollen vor allem
in den Abendstunden haben gezeigt, dass bereits heute freie Parkflächen im
Bereich Frauenplan und Kurstraße in größerem Umfang regelmäßig verfügbar sind.
Zu 5.
Bereits heute sind ein Teil der
Straßen im Südviertel im Winterhalbjahr mit Parkeinschränkungen belegt. Aus
Sicherheitsgründen muss stärker als bisher auf die zur Verfügung stehenden
Durchfahrtsbreiten geachtet werden. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass
nach den Begehungen mit der Verkehrsbehörde weitere Einschränkungen angeordnet
werden müssen.