Betreff
Einwohneranfrage - Kulturkonzept und Thüringer Museum
Vorlage
EAF-0141/2018
Art
Einwohneranfrage

II. Fragestellung

 

1.       Ein neuer Kulturamtsleiter soll, wie aus der Stellenausschreibung zu entnehmen ist, ein Kulturkonzept erarbeiten.

Warum wurde dennoch der Auftrag für ein Kulturkonzept extern (Kosten 35.000,-- €) vergeben und fließen in das Konzept die über Jahre erstellten Zuarbeiten von kulturell tätigen Vereinen ein?

2.       Warum wurde der Termin für die Vorlage der Museumskonzeption mehrfach verschoben, obwohl die Museumsleiterin seit mehr als eineinhalb Jahren keine sonstigen größeren Aufgaben erfüllen musste?

3.       Warum gibt es im Thüringer Museum keine Ausstellungen im Marstall oder in den im vergangenen Jahr fertiggestellten kleineren Ausstellungsräumen des Schlosses aus den vielfältigen, reichen Beständen des Museums, wie das regelmäßig in anderen vergleichbaren Museen in Thüringen üblich ist?

4.       Wurde inzwischen ein Ausstellungsplan erarbeitet, über den die Öffentlichkeit zu informieren ist und von dem die Tourismusbranche profitieren könnte?

5.       Gibt es Pflegepläne zur Instandsetzung und Instandhaltung des seit vielen Jahren verwahrlosten Eisenacher Stadtparks?


ich beantworte Ihre Anfrage wie folgt:

 

Zu 1.

Ein Kulturamtsleiter hat nach unserer Auffassung die Aufgabe der Erstellung von Konzepten, zeitlich unabhängig auch in den nächsten Jahren. Die aktuelle Konzepterstellung ist in Bearbeitung. Diese wird durch die Kulturamtsleitung nach Dienstantritt aufgegriffen und fortgeführt werden. In der aktuellen Bearbeitungsphase sind alle vorliegenden alten Zuarbeiten aufgenommen worden. Diese werden durch Experteninterviews, wenn nötig, aktualisiert.

 

Zu 2.

Die Vorlage des Museumkonzeptes musste verschoben werden, weil das Thüringer Museum insgesamt unter Personalmangel leidet. Die Aufrechterhaltung der alltäglichen Routinen und die Durchführung des täglichen Museumbetriebes in allen Häusern, die Zusammenarbeit mit externen Institutionen und Einrichtungen (wie der Musikhochschule zur Umsetzung des Wagnerprojektes,  der Kirchen und anderer Museen und weiterer Leihgeber zur Aktualisierung aller Leihverträge), die Aufarbeitung der Sammlungen, die Durchführung von über 100 Veranstaltungen in den Häusern des Thüringer Museums und die Vorbereitung und  Durchführung von verschiedenen Ausstellungen u. a. Hardy Raub belegen die umfassende Arbeit der Museumsleitung.

 

Zu 3.

Der Marstall ist durch die Sanierungsarbeiten und die umgesetzten Planungen des letzten Jahrzehnts künftig Bestandteil des Museumsrundganges. Durch Auf- und Abbau von Sonderausstellungen wird der Rundgang für Wochen unterbrochen und der weitere Museumsteil unzugänglich. Deshalb kann es künftig im Marstall keine Sonderausstellungen geben. Der Marstall wird Teil der Dauerausstellung. Die im vergangenen Jahr fertiggestellten Ausstellungsflächen im Nordflügel des Stadtschlosses werden künftig ebenfalls Teil der Dauerausstellung werden. Als Sonderausstellungsfläche des Museums kann hingegen seit Ende 2017 der Ausstellungsraum in der Predigerkirche genutzt werden, wo bereits mit der Ausstellung zu Hardy Raub eine erste Sonderpräsentation umgesetzt werden konnte. Weitere Ausstellungen folgen hier noch in diesem Jahr.

 

Zu 4.

Ein Ausstellungsplan für die Sonderausstellungsflächen in der Predigerkirche wurde erarbeitet und wird veröffentlicht.

 

Zu 5.

Für den Stadtpark gibt es ein Parkpflegewerk aus dem Jahr 2001. Eine vollumfängliche Umsetzung der aufgeführten Maßnahmen wäre natürlich wünschenswert, ist jedoch keine städtische Pflichtaufgabe.  Aus finanziellen und personellen Gründen können daher seit längerem nur die notwendigsten Arbeiten durchgeführt werden.