Betreff
Bericht zum Projekt Armutsprävention für das Jahr 2017
Vorlage
1070-BR/2018
Art
Berichtsvorlage

Sachverhalt:

 

Träger:                                 Landesprojekt: TMASGFF mit Mitteln des ESF

(Verwaltungsbehörde: GFAW Thüringen)

Fachberatung:                  IKPE – Institut für kommunale Planung und Entwicklung

Förderzeitraum:              15.08.2016 bis 31.07.2019

Förderhöhe:                     Personalausgaben 1 VbE zzgl. 15 % Sachausgaben

                                               80% ESF

                                               10 % Land Thüringen

                                               10 % Eigenanteil Eisenach

2017 wurde als wichtiger Meilenstein für die Erstellung einer lokalen Armutspräventionsstrategie der Sozialmonitor zur sozialen Lage in der Wartburgstadt Eisenach erstellt. Der Sozialmonitor soll dabei helfen, Entwicklungen des demografischen Wandels sowie von Gleich- und Ungleichverteilung in der Kommune zu erkennen. Der Sozialmonitor gilt als wichtige Grundlage für die weitere Arbeit der Sozialplanerin, da bisher in Eisenach noch keine einheitliche Datengrundlage vorhanden war. Er kann von allen Fachämtern und externen Akteuren als Steuerungsinstrument zur fachlichen Planung genutzt werden. Im Sinne einer integrierten Planung hat die Sozialplanerin 2017 zudem ein Indikatoren-Set zur Übersicht über die vorliegenden Daten entwickelt. In diesem Set finden sich alle im Sozialmonitor vorwendeten Indikatoren und ihre Ausprägungen nach Darstellungsebene und vorhandenen Zeitreihen sortiert. Dieses Set gilt als Nachschlagewerk zur verwaltungsinternen Nutzung des Sozialmonitors. Außerdem hat die Sozialplanerin eine Datenbank erstellt, in der alle Indikatoren aus dem Sozialmonitor in Excel Tabellen sowie weiterführende Indikatoren zusammengefast sind. Sowohl das Indikatoren-Set als auch die Datenbank sind seit Dezember 2017 im internen Intranet der Stadt Eisenach verfügbar und können von allen Ämtern im Sinne einer einheitlichen Datenbasis verwendet werden.

Im sich anschließenden Lebenslagenbericht zu Kinder- und Jugendarmut wird der Sozialmonitor in seiner Funktion als Datensammlung weiterhin genutzt, um die Lebenswirklichkeit benachteiligten Einwohner Eisenachs im Speziellen zu erfassen. Im Zusammenhang mit einer bedarfsgerechten Planung hat die Sozialplanerin gemeinsam mit der Kinderbeauftragten der Stadt Eisenach eine Jugendbefragung an allen Eisenacher Schulen in den 5.-11. Klassen vorbereitet. Diese Befragung wurde im Frühjahr 2018 durchgeführt und wird im Rahmen des Projektes repräsentative Daten zu Armutslagen von Eisenacher Kinder und Jugendlichen liefern.

Weiterer wichtiger Schwerpunkt des Jahres 2017 lag auf der Stärkung der Netzwerkarbeit durch Projektgruppentreffen und bilaterale Einzelgespräche mit diversen Fachämtern. Die Indikatoren, welche im Sozialmonitor aufgeführt sind, wurden so beispielsweise in enger Zusammenarbeit mit allen Mitgliedern der Projektgruppe „Armutsprävention“ und vereinzelt in extra Abstimmungsrunden mit Fachämtern zusammengestellt. Für die Bearbeitung der Armutsrisikogruppe der Langzeitarbeitslosen organisierte die Sozialplanerin zudem eine Hospitation bei den Fallmanagern des Jobcenters Eisenach. Darüber hinaus hat sich die Sozialplanerin in das neu gegründete Bündnis für Familie Wartburgregion sowie der dazugehörigen Unterarbeitsgruppe „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ eingebracht. Im Jahr 2017 wurde in der Stadt Eisenach begonnen, das Projekt „ThINKA“ als neutrale Anlaufstelle für alle Hilfebedürftigen (darunter auch Armutsrisikogruppen) zu installieren. Die Sozialplanerin hat diesbezüglich an der Erarbeitung des Konzeptes zur Antragsstellung mitgewirkt (Zuarbeit von Zahlenmaterial) und ist in ihrer Funktion in die ThINKA-Steuerungsgruppe eingetreten. Des Weiteren hat sich die Sozialplanerin im übergreifenden Präventionsnetzwerk der Stadt Eisenach und dem Wartburgkreis engagiert. Das Netzwerk besteht aus allen wichtigen Akteuren der Präventionsarbeit (bspw. Schuldnerberatung, Psychiatriekoordinatoren, Sozialarbeitern, etc.) und wird getragen vom Gesundheitsamt.

Besonderheiten im Projekt: Im Rahmen der Projektförderung zur Erstellung einer Armutspräventionsstrategie hatte die Stadt Eisenach das Projekt für den Zeitraum vom 01.01.2016 bis 31.12.2018 beantragt. Die Sozialplanerin trat ihre Arbeit allerdings erst zum 15.08.2016 an. Damit der zeitlich vorgesehen Rahmen von drei Jahren voll ausgeschöpft werden kann, wurde 2017 ein Änderungsantrag bei der GFAW Thüringen gestellt und genehmigt. Das Projekt verlängerte sich somit bis zum 31.07.2019.

Über die Richtlinie über die Gewährung von Zuschüssen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Freistaats Thüringen zur Förderung der Kompetenz lokaler Akteure in der Armutsprävention (Armutspräventionsrichtlinie)  erhält die Stadt Eisenach eine Zuwendung in Höhe von 144.154,57 Euro für die gesamte Projektlaufzeit.

Für das Jahr 2017 waren 53.307,34 Euro förderfähig. Bei einem Eigenanteil der Stadt Eisenach in Höhe von 5.330,73 Euro konnten 47.976,61 Euro Förderung in Anspruch genommen werden.