Betreff
Einwohneranfrage - Umgestaltung Karlsplatz
Vorlage
EAF-0149/2018
Art
Einwohneranfrage

II. Fragestellung

 

1.       Welche Bäume vom vorhandenen Baumbestand sollen bei der Neugestaltung gefällt werden und welche werden in die Neugestaltung einbezogen?

2.       Dadurch dass sich die Bedingungen seit der Projektplanung verändert haben und die Gestaltung noch nicht begonnen wurde, stellt sich die Frage, ob die veränderten Rahmenbedingungen und das neue Thüringer Förderprojekt für die Karlsplatzgestaltung in aktuelle Entscheidungen einbezogen wurden? Wenn ja, in wieweit, wenn nein, warum nicht?

 

Anlagen:

1.       Link zur TU-Studie

https://www.tum.de/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/detail/article/34582/

2.       Kopie Artikel Thüringer Allgemeine vom 20.07.2018


ich beantworte Ihre Anfrage wie folgt:

 

  1. In der Planerwerkstatt „Karlsplatz“ vom 12./13.03.2004, in der neben Fachleuten Bürger, Politiker, Schüler, Anlieger, Vereine und Bürgerinitiativen vertreten waren, wurde die Zielstellung für die Beplanung des Karlsplatzes erarbeitet.

Nach vielen Diskussionen fiel die Entscheidung zugunsten eines multifunktional nutzbaren Platzes, das Innere des Platzes sollte nicht durch Einbauten oder Grünflächen zerschnitten werden. Der Platz sollte homogen und barrierefrei sowie nutzungsorientiert mit Naturstein befestigt und auf die Oberflächengestaltung Markt-Karlstraße-Querstraße abgestimmt werden.

An den Randzonen des Platzes sollten Bäume angeordnet werden. Dabei war hinsichtlich Standort und Maßstab auf Blickbeziehungen, Fassaden und Denkmäler Rücksicht zu nehmen.

Bäume gehören zum Platz. Sie gliedern den Stadtraum, sind Schattenspender, regulieren die Luftfeuchtigkeit, nehmen den Staub auf, zeigen den Wechsel der Jahreszeiten, bringen Leben auf den Platz. Jedoch dürfen sie Wichtiges nicht verstellen, behindern oder falsche Aufmerksamkeit auf sich lenken.

Die Entwurfsplanung, die entsprechend dieser Aufgabenstellung in den Jahren 2006/2007 erarbeiten wurde, sieht großkronige Bäume in landschaftlicher Anordnung entlang des „Löberstrandes“ (Ruhezone an der Westseite des Platzes – Löbersbachmotiv) und in der Nische um des Ärztedenkmal vor, weiterhin sind Einzelbäume an der Apotheke, vor dem Durchgang zum Stadtpark und oberhalb der Stützwand am Nikolaitor geplant.

 

Aus dem Bestand in die Planung einbezogen wurden 2 Linden im Bereich vor der Deutschen Bank, eine Robinie, eine Eiche und ein Kugelahorn im Bereich des Ärtzedenkmales, eine Robinie am Eingang zur Nikolaikirche und die Kastanie oberhalb der Stützmauer Nikolaitor.

Die Bäume auf der jetzigen Grünfläche um das Lutherdenkmal herum wären zu fällen.

 

  1. Die oben genannten Grundsätze zur Gestaltung des Platzes als Ergebnis der Planerwerkstatt und der Entwurfsplanung haben sich zunächst nicht verändert. Aktuelle Entscheidungen unter Einbeziehung veränderter Rahmenbedingungen und des neuen Thüringer Förderprojektes wurden bisher nicht getroffen. Wenn die städtischen Gremien jedoch eine Abweichung von den vorliegenden Planungen hin zum Erhalt von mehr Bäumen fordern, müsste eine entsprechende Umplanung erfolgen.