I. Beschlussvorschlag:

Der Stadtrat der Stadt Eisenach beschließt:

die Armutspräventionsstrategie der Stadt Eisenach und damit konkrete Handlungsempfehlungen und Maßnahmen zur direkten Förderung von Familien sowie den speziellen Ausbau von Fördermöglichkeiten von benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Vor der Umsetzung der Einzelmaßnahmen, die in der Zuständigkeit des Stadtrates liegen,   erfolgt jeweils die entsprechende Beschlussvorlage mit der finanziellen Untersetzung im Stadtrat.

II. Begründung:

Mit Beschluss des Stadtrates vom 22.09.2015 wurde der Weg zur Umsetzung der Armutspräventionsrichtlinie des Freistaates Thüringen in Eisenach begonnen. Mit der Einstellung einer Planungskoordinatorin im August 2016, der Erstellung eines Sozialmonitors im November 2017, der Jugendbefragung und dem Lebenslagenbericht zur Kinder- und Jugendarmut im Oktober 2018 und  dem Beschluss des Stadtrates vom 12.03.2019 zu den Leitzielen der Strategie führt die heutige Vorlage der Armutspräventionsstrategie den Weg der strategisch angelegten kommunalen Planung im Bereich der Armutsprävention fort. Mit dem Stadtratsbeschluss vom 12.03.2019 zur Weiterführung des Projektes zur Umsetzung der Armutspräventionsrichtlinie in der Stadt Eisenach in einer 2. Förderphase wurde der Grundstein dafür gelegt, dass die erarbeiteten Maßnahmen in den folgenden Jahren auch umgesetzt und evaluiert werden können.

In einer längerfristigen Perspektive entwickelt sich diese strategische kommunale Planung ihrem Selbstverständnis nach zu einem vernetzten Zusammenwirken unterschiedlicher Fachplanungen (Jugendhilfeplanung, Gesundheitsplanung, Sozialplanung, Stadtentwicklung, Bildungslandschaft u.s.w.), freier Träger und zivilgesellschaftlicher Akteure, um alle Bereiche der Daseinsvorsorge strategisch zu bearbeiten.

Die Armutspräventionsstrategie setzt dabei inhaltlich auf eine empirische Analyse der Lebenslagen vor Ort und leitet  entsprechend präventiv zu bearbeitende Bedarfe ab.

Bei der Erstellung der Armutspräventionsstrategie haben Experten aus all den genannten  Bereichen mitgearbeitet. In der Projektgruppe Armutsprävention, die die Entstehung der Armutspräventionsstrategie in den letzten 3 Jahren begleitet hat, sind aus diesen Bereichen Partner zusammengekommen. Als Experten waren insbesondere beteiligt:

-          Für das Handlungsfeld Familie und soziale Herkunft die Ziola GmbH

-          Für das Handlungsfeld Bildung und gesellschaftliche Teilhabe die  Kinderbürgermeisterin

-          Für das Handlungsfeld Wohnen und soziale Infrastruktur das Amt für Stadtentwicklung

-          Für das Handlungsfeld ökonomische Situation und  Arbeitsmarkt das Jobcenter Eisenach

-          Für das Handlungsfeld Gesundheit und Prävention die Gesundheitsmanagerin des Gesundheitsamtes Eisenach/Wartburgkreis

-          Für das Handlungsfeld Migration und Integration die  Integrationsmanagerin der Stadt Eisenach

Durch die kooperative Zusammenarbeit unterschiedlicher kommunaler Fachbereiche, freier Träger und der Bevölkerung integriert diese strategische Planung verschiedene Perspektiven, Ziele und Arbeitsansätze und erhöht dabei die Sichtweite.

Im Rahmen dieser Zusammenarbeit entstand der Lebenslagenbericht zur Kinder- und Jugendarmut in der Stadt Eisenach, dessen zentrale Ergebnisse ein wichtiger Ausgangspunkt für die Armutspräventionsstrategie waren und in Form von Zieltabellen aufgebaut wurden.

Diese Zieltabellen sind das Arbeitsinstrument für den Umsetzungszeitraum. Sie sind hinterlegt mit Verantwortlichkeiten und Umsetzungszeiträumen und können für den  Nutzer jederzeit eine Argumentationsgrundlage bilden. Mit Hilfe der Zieltabellen kann zu jeder Zeit nachvollzogen werden, warum welche Maßnahme und zu welchem Zweck installiert wurde und welches Ziel mit dieser Maßnahme erreicht werden soll. Damit ist eine optimale Struktur und eine gute Übersichtlichkeit gegeben.

In dem mit den Mitgliedern des Stadtrates sowie der Projektgruppe am 20. August 2019 durchgeführten Workshop zur Armutsprävention in Eisenach, konnten die Teilnehmer die aufgeführten Maßnahmeideen weiterhin priorisieren. Es wurde entschieden, welche Einzelmaßnahmen bevorzugt umgesetzt werden sollen. Diese Priorisierung ist nicht nur eine Variante zur breiten Abstimmung der Strategie, sondern damit kann eine zusätzliche Strukturierung für die Umsetzungsphase erreicht und sichergestellt werden.

Anlagenverzeichnis:

Armutspräventionsstrategie

Die Anlage können Sie im Internet unter www.eisenach.de à Rathaus à Stadtrat und Gremien à Ratsinfosystem unter dem Tagesordnungspunkt der Stadtratssitzung und im Büro des Stadtrates einsehen.