Betreff
Einwohneranfrage - "Mobilitätskultur" in der Stadt Eisenach
Vorlage
EAF-0009/2019
Art
Einwohneranfrage

II. Fragestellung

 

1.       Welchen Stellenwert räumen die Fraktionen im Stadtrat zukünftig einer Verbesserung im Personennahverkehr und damit der Mobilitätskultur ein?

 

2.       Welche Aktivitäten kommen in Betracht um den Wartenberg stündlich und Wohngebiete wie Tiefenbacher Allee, Stresemannstraße, Hohe Straße, Karolinenstraße überhaupt an das öffentliche Personennahverkehrsnetz anzubinden?

 

3.       Gibt es Anfragen an andere Kommunen, die die Thematik moderner Mobilitätskultur umsetzen und über entsprechende Erfahrungen verfügen?


ich beantworte Ihre Anfrage wie folgt:

 

Zu 1.

Die Stadt kann nicht für die Fraktionen sprechen, bitte wenden Sie sich zur Beantwortung dieser Frage direkt an die Fraktionen des Stadtrates.

 

Zu 2.

Zum 01.05.2019 wurde wochentags ein ganztägiger 2-Stunden-Takt zum Wartenberg eingeführt. Nach Rücksprache mit der VUW ist die Nutzung dieses Angebotes sehr überschaubar.

Eine weitere Erschließung von Fahrgastpotenzial durch Anbindung von Karolinenstraße etc. ist leider aufgrund der verkehrlichen Gegebenheiten (Straßenzustand) derzeit nicht möglich. Grundsätzlich kann und muss die weitere Anbindung von Gebieten der Stadt an das Netz des ÖPNV geprüft werden. Die örtlichen Gegebenheiten und finanziellen Möglichkeiten sind neben dem Bedarf dabei zwingend zu berücksichtigen.

 

Zu 3.

Diese Frage ist insofern nicht leicht zu beantworten, da unter dem Begriff Mobilitätskultur mit Sicherheit ein unterschiedliches Verständnis bei jedem Einzelnen besteht. Das Bundesamt für Umwelt definiert den Begriff wie folgt:

„Mobilitätskultur ist das individuelle und kollektive Verhalten sowie die Auseinandersetzung der Menschen zu ihrer Mobilität sowie dem dafür notwendigen Verkehr. Sie tritt in Form von physischen und intellektuellen Leistungen (z.B. Verkehrsmittel, Verkehrswissenschaften) in Erscheinung.“

 

Auch die Stadt Eisenach mit all ihren Einwohnern lebt Mobilitätskultur, jeder Einzelne in seinem täglichen Agieren.

Selbstverständlich tritt die Stadtverwaltung in Erfahrungsaustausch mit Kommunen, Vereinen und Institutionen zum Thema Verkehrsentwicklung mit all seinen unterschiedlichen Verkehrsarten sei es in entsprechenden Seminaren und Weiterbildungen oder durch direkten Austausch zu Fachfragen. So arbeitet die Stadt aktiv im Verein AGFK-Thüringen e.V. (Verein fahrradfreundliche Kommune) mit. Von anderen Kommunen zu partizipieren und eigene Erfahrungen weiterzugeben ist wichtig.

 

Derzeit schreibt die Stadt ihren Verkehrsentwicklungsplan fort. Dabei wurde zu allererst ein verkehrliches Leitbild entwickelt, gemeinsam mit einer breiten Öffentlichkeit und vom Stadtrat im vergangenen Jahr beschlossen. In diesem werden die grundsätzlichen Handlungsrichtungen unter den konkreten Bedingungen Eisenachs auf handhabbare Ziele und Prämissen heruntergebrochen. Nachzulesen ist dieses Leitbild auf dem Internetportal der Stadt.

 

Dabei ist eines der Ziele auch die Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs. Mit dem vom Stadtrat beschlossenen Nahverkehrsplan 2017-2022 werden die Ziele und die Qualität des ÖPNV definiert.

Auch hier erfolgt ein Austausch von Erfahrungen mit anderen Kommunen.