II. Fragestellung
1. Auf welche Höhe beliefen sich die erhaltenen
Angebotssummen der gescheiterten und der erfolgreichen Ausschreibungen und
welche Kosten sind bzw. waren der Kastanie zuzuordnen? (Bitte anonymisiert ohne
Nennung der Bieter (z.B. Bieter 1 usw.) darstellen und getrennt nach Ausschreibungen)
2. Wie verhielten sich in den vier
Ausschreibungsverfahren die vom beauftragten Planungsbüro berechneten Kosten im
Vergleich zu den eingegangenen Angebotssummen? (Bitte für jede Ausschreibung
vergleichend darstellen)
3. Welche Kosten hat der bisherige
Planungsprozess einschließlich der gescheiterten Ausschreibungen verursacht und
wie stellt sich die Gesamtfinanzierung der Baumaßnahme aktuell dar?
4. Wie viele Gutachten (Gutachten und
Ergänzungsgutachten) zur Kastanie wurden beauftragt, was waren deren
Kernaussagen mit Bezug auf die Baumaßnahme und wie hoch waren deren Kosten?
(Bitte die Gutachten und Ergänzungen mit Datum und Titel angeben?)
5. Welche Schritte nahm der Entscheidungsprozess
zur Fällung der Kastanie in Abwesenheit des zuständigen Bürgermeisters und auf
Basis welcher Dokumente und Informationen basierte die Entscheidung?
ich beantworte Ihre
Anfrage wie folgt:
Zu 1.
Datum Submisson |
Angebots-Nr. |
Angebots-Summe in € |
Ergebnis |
13.06.2016 |
1. Los 1+2 |
788.934,30 |
Angebot
unvollständig, kein wertbares Angebot; Aufhebung der Ausschreibung |
14.06.2018 |
|
kein Bieter |
Aufhebung
der Ausschreibung |
05.03.2019 |
1.
Los 2 2.
Los 1 Los 2 3.
Los 2 4.
Los 1 Los 2 |
330.238,59 950.265,06 294.978,50 280.000,00 1.251.169,46 258.922,01 |
kein
geeigneter Bieter für Los 1, folglich kann Los 2 nicht vergeben werden;
Aufhebung der Ausschreibung |
31.03.2020 |
1.
Los 2 2.
Los 2 3.
Los1 Los 2 4.
Los 1 Los 2 |
406.571,48 398.792,95 1.029.725,54 514.839,15 1.070.261,18 403.969,35 |
Angebot
2. Los 2 und 3. Los 1 wurden angenommen |
Zu 2.
Datum Submisson |
Datum Erstellung
Kostenberechnung |
Summe Kostenberechnung
Planungsbüro in € (gerundet) |
Niedrigste Angebots-Summe
in € |
13.06.2016 |
28.04.2016 |
Los 1 270.500,00 Los
2 150.000,00 |
insgesamt 788.934,30 |
14.06.2018 |
- |
Los 1 368.000,00 Los
2 140.000,00 |
kein Angebot |
05.03.2019 |
02.10.2018 |
Los 1 380.000,00 Los
2 150.000,00 |
950.265,06 294.978,50 |
31.03.2020 |
28.02.2020 06.03.2020 |
Los 1 619.000,00 Los
2 220.000,00 |
1.029.725,54 398.792,95 |
Zu 3.
Bisher
wurden für die Stützwand Rechnungen für Planungsleistungen in Höhe von
140.346,42 € beglichen. Für zusätzlich erforderliche Leistungsergänzungen
und Kostenerhöhungen der Ingenieurleistungen im Zusammenhang mit den
gestiegenen Baukosten sind voraussichtlich weitere Kosten in Höhe von
89.900,00 € zu erwarten.
Für
die Gesamtkosten der Baumaßnahme (ohne Geländer) inklusive Baukosten,
Planungs-leistungen und Nebenkosten (Baugrund, Vermessung, SiGeKo , Gutachten
usw.) wird nach derzeitigem Sachstand von einer Summe von 1.852.489,00
ausgegangen.
Die HH-Mittel stehen aus
HH-Resten 2019 und neuen Mitteln aus 2020 zur Verfügung. Die Mehrkosten wurden
beim Fördermittelgeber zur Nachförderung beantragt und genehmigt.
Zu 4.
Datum |
Kosten in € |
Ergebnis |
04.03.2016 |
348,57 |
Ortsbesichtigung |
Gutachten
vom 14.03.2016 |
1.485,12 |
Bei
umfangreichen, aufwendigen, kostenintensiven Pflegemaßnahmen kann der Baum
noch ca. 25 Jahre erhalten werden. Bei Ersatzneubau als Schwergewichtswand
ist die Kastanie nicht erhaltensfähig, bei anderen Bauverfahren
(Systemvernagelung, Instandsetzung mittels Pfeilerrücklagen) Erhaltung
möglich aber mit Baubegleitung. |
Gutachten
vom 16./18.11.2016 |
1.148,35 |
Fazit:
Reduktion Standsicherheit bei geplantem Verfahren, Pilzbefall zu erwarten;
Kronenrückschnitt |
16./17.03.2017 |
- |
Workshop,
Nachtrag / Ergänzung mit Ergebnis: Ersatzneubau
als Schwergewichtswand; Schädigung durch Baugrubenverbau, Suchgraben
erforderlich; durch Eingriff ist die Standsicherheit gefährdet mit Fazit,
dass Kastanie bei geplanter Bauausführung nicht standsicher und dadurch nicht
erhaltensfähig ist. Im
Ergebnis wurde abgestimmt, dass die Kastanie zu erhalten und das Bauverfahren
darauf abzustellen ist. Das Bauverfahren hat sich als wirtschaftliche Lösung
dargestellt. |
Feb.
2018 |
2.047,77 |
Suchschachtung
durch Firma Schneider Bau |
13.02.2018 |
Ausführung durch Abt.
Grünflächen |
Kronenschnitt |
Ergänzungsgutachten
vom 09.12.2019 |
- |
Variante
Bohrpfahlverbau wurde gewählt; Ortsbesichtigung am 04.12.2019; Schädigung des
Wurzelsystems, trotz Einhaltung aller Normen; Pilzbefall zu erwarten mit
Folge, dass Vitalität abnimmt und Umsturzgefahr entsteht; „Sichtum auf Zeit“ |
07.02.2020 |
- |
Abstimmungstermin
mit Gutachter: Ergebnis:
Ausschreibung der Maßnahme mit Ziel Erhalt der Kastanie, Vorstellung der
Lösung im darauffolgenden SVKS am 07.02.2020 |
19.02.2020 |
- |
Erneuter
Abstimmungstermin mit Gutachter: Lt.
Gutachter wird bei Eingriff im Bereich des Wurzeltellers (Radius 3 m) die
Standsicherheit stark eingeschränkt sein Ergebnis:
Erhalt der Kastanie wie im SVKS besprochen wird weiter verfolgt Ergänzung
des Gutachtens notwendig |
Nachtrag
zum Ergänzungsgutachten vom 26.02.2020 |
2.610,86 |
Lt.
Gutachter extrem hoher Sicherungsaufwand hinsichtlich Baum- und Wurzelschutz,
Schädigung nicht ausgeschlossen, welche hinterher zu mangelnder
Standfestigkeit oder Absterben des Baumes führen könnte. |
Zu 5.
In der 9. Kw wurden alle
Gutachten und das abschließende Gutachten vom 26.02.2020 für die Roßkastanie
nochmals ausgewertet.
Mit Herrn Fuchs –
Nikolaikirche wurde Rücksprache genommen.
Am 27.02.2020 wurde bei
einem Pressetermin die OB-Entscheidung zur Fällung der Kastanie veröffentlicht.
Die Fällung erfolgte am 27.02.2020.