I.
Beschlussvorschlag:
Der Stadtrat der Stadt Eisenach beschließt:
das Integrationskonzept der Stadt Eisenach „Integration durch Teilhabe - Teilhabe durch Integration“ und damit konkrete Handlungsempfehlungen und Maßnahmen für die kommunale Integrationsarbeit. Vor der Umsetzung der Einzelmaßnahmen, die in der Zuständigkeit des Stadtrates liegen, erfolgt jeweils die entsprechende Beschlussvorlage mit der finanziellen Untersetzung im Stadtrat.
II.
Begründung:
Seit 2016
nimmt die Stadt Eisenach am Projekt „Thüringer Initiative für kommunales
Integrationsmanagement“ (ThILIK) teil, welches vom Land Thüringen aus der
Armutspräventionsrichtlinie finanziell gefördert wird.
Ziel des
Projektes ist es, durch ein lokal abgestimmtes Integrationsmanagement zur
sozialen, schulischen und beruflichen Integration von Menschen mit
Migrationshintergrund sowie zum Abbau individueller Armutslagen der
Bevölkerungsgruppe beizutragen. Im Zuge dessen wurde eine Integrationsmanagerin
eingestellt.
Ein weiteres
Ziel des Projektes ist es, ein vom Stadtrat verabschiedetes Integrationskonzept
beim Fördermittelgeber bis zum 31.12.2020 einzureichen. Dazu soll ein
integriertes, fachvernetzendes Konzept erstellt werden. Das Konzept soll zum
einen die Prozessqualität (u.a. Darstellung dauerhafter Kooperationsstrukturen,
Beteiligung von zivilgesellschaftlichen Akteuren), die Datenanalyse
(fachübergreifende Darstellung und Auswertung von Daten) sowie eine
Handlungsstrategie (Begründung der gewählten Maßnahmen, plausible
Umsetzungsplanung) beinhalten.
Mit dem
Integrationskonzept wird das Ziel verfolgt, die Integration in Eisenach aktiv
und kreativ zu gestalten. Im Rahmen der gesetzlichen Aufgabenerfüllung ist die
Kommune verpflichtet, Vorgaben umzusetzen und die Bedingungen dafür
bereitzustellen. Aufgaben, die die Stadt im übertragenen Wirkungskreis übernimmt,
finden sich nicht im Integrationskonzept wieder.
Das
vorliegende Integrationskonzept wurde federführend durch die
Integrationsmanagerin erstellt. Es wurden Fachämter und lokale Akteure der
Integrationsarbeit, die im Netzwerk zusammenarbeiten, aktiv einbezogen.
Vorhandene Konzepte der Stadt (Armutsprävention, Integriertes
Stadtentwicklungskonzept, fachspezifischer Plan im Landesprogramm Solidarisches
Zusammenleben der Generationen) wurden miteinander verknüpft. Somit wurde der
Ansatz der integrierten Planung innerhalb der Verwaltung verwirklicht.
Im ersten
Teil des Integrationskonzeptes findet sich eine umfangreiche Darstellung von
Daten und Fakten, die in diesem Umfang, die erste Veröffentlichung zu diesem
Thema in Eisenach ist. Insbesondere Menschen, die nicht beruflich im Kontext
von Migration und Integration tätig sind, bekommen so einen umfassenden
Einblick in das komplexe Thema.
Der zweite Teil umfasst die Handlungsstrategie und den Maßnahmenkatalog. Der Maßnahmenkatalog
gliedert sich in neun Handlungsfelder, die in Abstimmung mit der
Armutspräventionsstrategie ausgewählt worden sind. Innerhalb der
Handlungsfelder finden sich insgesamt 30 Maßnahmen. Ziel der Maßnahmen ist es,
durch Integration Teilhabe in allen gesellschaftlichen Bereichen für Migranten
zu ermöglichen. Die beschriebenen Maßnahmen sind inklusiv ausgerichtet, d.h.
bestehende Angebote werden erweitert und somit für die Bedarfe von Migranten
geöffnet.
Folgende Handlungsfelder finden sich im Integrationskonzept:
-
HANDLUNGSFELD
1 : Organisatorische und
fachliche Rahmenbedingungen für
kommunale Integrationsarbeit
- HANDLUNGSFELD 2: Aufgaben der Kommune
-
HANDLUNGSFELD 3: Spracherwerb
und Bildung
-
HANDLUNGSFELD 4: Ökonomische Situation und Arbeitsmarkt
-
HANDLUNGSFELD 5: Beratung und Unterstützung
-
HANDLUNGSFELD 6: Soziale
Integration und Teilhabe
- HANDLUNGSFELD 7: Asylbewerber und Menschen mit unsicherer
Bleibeperspektive
- HANDLUNGSFELD 8: Gesundheit und Prävention
- HANDLUNGSFELD 9: Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements
Das vorliegende Konzept ist nicht statisch, sondern soll ständig
weiterentwickelt und fortgeschrieben werden. Integration ist ein vielseitiger
Prozess, der auf unterschiedlichen Ebenen stattfindet. Integration bedeutet für
jeden Einzelnen, dass gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht wird. Diese Voraussetzungen zu schaffen liegt
in der Verantwortung der Kommune.
Anlagenverzeichnis:
Integrationskonzept der Stadt Eisenach
Hinweis:
Die Anlage können Sie im Internet unter www.eisenach.de à Rathaus à Stadtrat und
Gremien à Ratsinfosystem
unter dem Tagesordnungspunkt der Stadtratssitzung und im Büro des Stadtrates
einsehen.