II. Fragestellung
1. Welche Gründe kann der Oberbürgermeister nennen, dass er eine Mitgliedschaft in diesem Netzwerk ablehnt?
2. Wurde diese Möglichkeit; auch der weiteren touristischen Vermarktung Eisenachs, mit dem Denkmalbeirat, dem Ortskuratorium der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dem Kulturbeirat, der EWT und dem SWKT abgestimmt? Wenn ja, mit welchem Ergebnis? Wenn nein, warum nicht?
ich beantworte Ihre Anfrage wie folgt:
Grundsätzliches:
Via Regia bedeutet sprachlich gesehen Königsstraße oder Königsweg. Es handelt sich um eine Reichsstraße, bezeichnet aber im allgemeinen Sinne nicht eine bestimmte Straße, sondern eine Straßenart, weswegen es schwer werden dürfte, Schilder historisch genau zu platzieren – mit Ausnahme des Nikolaitores.
Zu 1.:
Es gibt unterschiedliche Vereine, die sich dem Thema „Via Regia“
angenommen haben. Neben dem Netzwerk Via Regia gibt es noch eine
Initiativgruppe „Via Regia in unserer Stadt“, mit denen der Oberbürgermeister
in regelmäßigem Kontakt steht.
Das Netzwerk Via Regia ("Kulturstraße des Europarates e.V." - http://www.via-regia.org) hat in den
vergangenen Monaten darauf gedrängt, dass die Stadt Mitglied in dem Verein
wird. Dies geschah ausschließlich mündlich, u.a. gegenüber dem
Kulturamtsleiter, der diese Mitgliedschaft befürwortet. Es gibt aber bis heute
kein offizielles Anschreiben an die Stadt, in dem um Mitgliedschaft geworben
wird. Ein solches Anschreiben mit der ordentlichen Schilderung aller
Konditionen, Vor- und Nachteile wäre aber schon nötig, um eine fundierte
Entscheidung zu ermöglichen.
Die finanziellen und personellen Folgen des Beitrittes sind noch nicht
durchdacht. Die Mitgliedschaft kostet zwar kein Geld, aber die Mitglieder
verpflichten sich, Projekte im Sinne der "Via Regia" zu realisieren.
Wie verbindlich diese Verpflichtung ist (auch Schilder kosten Geld und müssten
über Sponsoren realisiert werden), wird nicht erwähnt. Angesichts der Haushaltslage,
sind neue Mitgliedschaften (freiwillige Aufgabe) aber nur unter bestimmten
Bedingungen möglich.
Da ein Teil des Angebotes von "Via Regia" die Nutzung einer
gemeinsamen Internetplattform ist, wurde dieser Teil des Vorgangs an die
Pressestelle übergeben. Diese hat in einer Stellungnahme dazu geraten, die
Plattform nur in geringem Maße zu nutzen, da wir selbst eine große
Internetseite haben. Die Daten in dem Portal müssen regelmäßig gepflegt werden.
Dadurch entsteht zusätzlicher Arbeitsaufwand auf unsere Kosten, während der
eigentliche Seitenbetreiber nur sehr wenig Aufwand hat. Angesichts des
umfassenden Anspruchs den Via Regia hat, wäre der Aufwand für die Stadt
Eisenach sogar immens: Kultur, Geschichte, Kirchen, touristische Einrichtungen,
Freizeit, Erholung, Sehenswürdigkeiten - am Ende entstünde fast eine Kopie von www.eisenach.de.
Zu 2.:
Es gibt bereits eine Arbeitsgruppe des Netzwerkes Via Regia in Eisenach. Hier arbeiten Sven Burkhardt, Peter Kästner, Jan Langenhan, Klaus-Dieter Wolf, Marika Buchal und Dörte Kaiser mit.
Der Kulturbeirat hat das Thema Via Regia auf der Tagesordnung seiner nächsten Sitzung und der Vorsitzende Herr Sommer hat das Thema auch in der Vergangenheit schon mehrfach angesprochen, unter anderem im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaft, Kultur und Tourismus.
Die EWT arbeitet mit dem Netzwerk Via Regia bereits jetzt punktuell zusammen. Aber die Via Regia ist kulturtouristisch für Eisenach nicht die erste Priorität, so dass eine Zusammenarbeit mit dem Verein ohne eine Mitgliedschaft denkbar wäre.
Herrn Dr. Fischer vom Netzwerk
hat das Projekt auch bereits dem Denkmalbeirat in Vorbereitung des diesjährigen
Denkmaltages vorgestellt. Das Projekt wurde mündlich von einzelnen Beiratsmitgliedern
unterstützt, ohne jedoch einen offiziellen Beschluss.