I. Beschlussvorschlag:

 

Der Stadtrat der Stadt Eisenach beschließt:

die Teilnahme der Stadt Eisenach an dem Projektaufruf „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ mit dem Projekt „Eisenacher Gartengeschichte und Klimaschutz erlebbar machen“ und der  damit verbundenen Bereitstellung des Mitleistungsanteils im städtischen Haushalt 2021 bis 2024.


II. Begründung:

 

Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat in Verbindung mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt-, und Raumforschung hat zur Abgabe von Projektskizzen zum Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ aufgerufen. Abgabefrist war der 15.03.2021. Der Fördersatz beträgt 90%. Es findet ein 2stufiges Verfahren statt – 1. Stufe – Einreichung von Projektskizzen, Auswahl der Projekte und Bekanntgabe im Mai; 2. Stufe – Fördermittelantragstellung der Einzelprojekte nach Aufforderung einschließlich Nachweis eines Ratsbeschlusses.

 

In Bezug auf den Stadtratsbeschluss StR/0186/2020 (Ausrufung des Klimanotstandes und Umsetzung erster Maßnahmen, hier Nr. 19) hat die Stadtverwaltung 2 Projekte zur Finanzierung umfangreicher Maßnahmen der Grün- und Freiflächenanpassung kurzfristig eingereicht.

 

Projekt 2 Eisenacher Gartengeschichte und Klimaschutz erlebbar machen“

 

Ziel:

Das Projekt beinhaltet die Erhaltung und Sanierung der kulturhistorischen Parkanlage Kartausgarten nach gartenhistorischer Maßnahmenplanung. Dabei soll in Sanierungsprojekten von bestehenden denkmalgeschützten Gebäuden und Gehwegstrukturen der gestalterische und gartenkulturelle Zusammenhang erhalten und an das historische Vorbild angeglichen werden.

Daneben werden energetische Optimierungen an bestehenden Gebäuden durchgeführt, um so zum Klimaschutz beizutragen. Neben der klimagerechten Modernisierung der innerstädtischen Parkanlage zur CO2-Minderung stehen der Erhalt der öffentlichen Zugänglichkeit sowie die Erlebbarkeit der Flächen im Vordergrund auch im Hinblick auf die altersübergreifende Weiterbildung der Bürger der Stadt Eisenach durch digitalisierte Informationsmaterialien. Das gemeinsame Lernen der Generationen fördert zudem den erforderlichen Dialog in der Gesellschaft und soll zur Steigerung des Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewusstseins beitragen.

Die Projektsteuerung wird durch das Amt für Infrastruktur und die entsprechen-den Fachabteilungen in Abstimmung mit dem Stadtplanungsarmt und dem Hochbauamt übernommen. Die Planungsleistungen und Ausführungsarbeiten werden vergeben.

 

Als Investive Maßnahmen sind geplant:

             Sanierung des Gärtnerhauses

             Sanierung des Mitarbeitergebäudes

             Sanierung und Instandsetzung der Wegeinfrastruktur

             Erstellung eines Be- und Entwässerungskonzepts sowie dessen Umsetzung

             Beschilderungssystem installieren (Thematik Tourismus/ Geschichte/ Klima/ Botanik)

             Klimaangepasste Pflanzungen von Gehölzen und Stauden

 

Im Rahmen der energetischen denkmalgerechten Sanierung sollen folgende Maßnahmen am Gärtnerhaus durchgeführt werden:

             Trockenlegung der Fundamente

             Dachdämmung im nicht ausgebauten Dachbereich

             Dachsanierung

             Fassadensanierung unter Beachtung des Denkmalschutzes

             Sanierung des Teezimmers

             Erneuerung der technischen Anlagen

             Fenster und Türen aufarbeiten oder denkmalgeschützt erneuern

 

Für das Mitarbeitergebäude sind folgende Maßnahmen geplant:

             Sanierung und Optimierung der vorhandenen technischen Anlagen

             Einbau einer Mitarbeitertoilette

             Energetische Sanierung des Dachbodens

             Installation einer Wärmeversorgungsanlage

             Sanierung der Aufenthaltsräume

 

 

Kosten und Finanzierung:

 

Folgende Kosten werden bei dem Projekt erwartet:

 

 

Phasen des Projekts

Geschätzte

Kosten in €

Fördermittel

in €

Eigenanteil

 in €

Ausgabe

im Jahr

1

Denkmalgerecht Sanierung Gärtnerhaus

(BGF 987,18 m2 * KW 1.400€/m2)

1.382.000

1.243.800

138.200

2021-2024

2

Denkmalgerecht Sanierung Mitarbeitergebäude

(BGF 204,00 m2 * KW 1.000€/m2)

204.000

183.600

20.400

2021-2024

3

Be- und Entwässerungskonzept

120.000

108.000

12.000

2021/2022

4

Umsetzung Be- und Entwässerungssystem

(Einbau Zisternen bereits 2021)

600.000

540.000

60.000

2021-2024

5

Wegsanierung inklusive Südausgang

- Planung

40.000

36.000

4.000

2021/2022

6

Wegsanierung inklusive Südausgang

- Umsetzung

300.000

270.000

30.000

2022/2023

7

Sanierung Treppenanlagen

35.000

31.500

3.500

2022/2023

8

Umfriedung nach gartenhistorischem Vorbild (u.a. Wildschutz) inkl. Planung

300.000

270.000

30.000

2021-2023

9

Nachpflanzung und klimarelevante Umgestaltung

65.000

58.500

6.500

2021-2023

10

Beschilderung

42.000

37.800

4.200

2022/2023

11

Öffentlichkeitsarbeit

2.000

1.800

200

2021-2024

 

Gesamtsumme

3.090.000

2.781.000

309.000

 

 

 

Die Finanzierung soll wie folgt erfolgen:

 

 

2021

2022

2023

2024

Gesamtsumme

 Ausgabe HHSt 58010.940090

90.000,00 €

997.000,00 €

1.002.500,00 €

1.000.500,00 €

3.090.000,00 €

Einnahme HHSt. 58010.360090

81.000,00 €

897.300,00 €

902.250,00 €

900.450,00 €

2.781.000,00 €

Mitleistungsanteil

9.000,00 €

99.700,00 €

100.250,00 €

100.050,00 €

309.000,00 €

 

Der Mitleistungsanteil für das Haushaltsjahr 2021 soll mit Resten aus der Haushaltsstelle 58010.940200 finanziert werden. Diese Mittel (für den Einbau von Zisternen an den Gebäuden des Kartausgartens zur Sammlung des Regenwassers als Klimaschutzbeitrag) wurden bereits bewilligt. Sollte die Projektanmeldung erfolglos bleiben soll auch weiterhin damit zumindest das unkontrolliert fließende Regenwasser, dass Bereiche des Kartausgartens ausspült, gesammelt und zur Bewässerung des Kartausgartens in Trockenzeiten genutzt werden.

 

Sollte eine Aufnahme des Projektes in Phase 2 des Bundesprogramms erfolgen, so wären ab 2022 bis 2024 rund 100.000 € jährlich als städtischer Mitleistungsanteil im Haushalt bereitzustellen.

 


Anlagenverzeichnis:

 

Anlage 1:             Projektskizze „Eisenacher Gartengeschichte und Klimaschutz erlebbar                                               machen“

Anlage 2:             Erläuterungsbereich zur Projektskizze „Eisenacher Gartengeschichte und                                         Klimaschutz erlebbar machen“

Anlage 3:             Maßnahmenübersichtsplan „Eisenacher Gartengeschichte und Klimaschutz                    erlebbar machen“