Betreff
Einwohneranfrage - renaturierte Flächen im Mariental an der B 19 zwischen Marientalhütte und Einfahrt Phantasie
Vorlage
EAF-0079/2021
Art
Einwohneranfrage

II. Fragestellung

 

1.       Warum wurden die zugesagten Maßnahmen nicht umgesetzt?

2.       Bis wann werden Sie die Einsaat und Sicherungsmaßnahmen einfordern, damit dieser Bereich zur anstehenden Brutzeit und als einer der wenigen Rückzugsorte für Vögel und Amphibien vor menschlichen Störungen und Verschmutzungen besser geschützt ist?

3.       Was wird die Stadtverwaltung unternehmen um sicherzustellen, dass künftig Zusagen aus Stadtrats/Einwohneranfragen ohne mehrmalige Nachfragen umgesetzt werden? Wurde dazu bereits ein Monitoring-Verfahren eingeführt bzw. ist eine Einführung vorgesehen, um unnötige Mehrfachanfragen und Zusatzaufwand in Verwaltung und bei den Anfragenden zu vermeiden?


ich beantworte Ihre Anfrage wie folgt:

 

Zu 1.

Zur vorliegenden Anfrage eine Klarstellung vorab, welche auch die vorangegangenen Anfrage von 2020 betrifft. Der Sachverhalt ist nicht korrekt dargestellt: Es handelt sich nicht um Renaturierungsmaßnahmen. Es sind Maßnahmen zur Wiederherstellung des Urzustandes von Flächen, die im Zuge von Bauvorhaben in Anspruch genommen wurden.

Es gibt nur eine wirkliche Renaturierungsmaßnahme im Mariental und das ist die neben der Grillhütte im Bereich des Gewässers Marienbach, wozu der kleine Damm am Teich bis fast vor zur B 19 gehört. Dieser Bereich ist klar abgegrenzt und endet vor der auf dem Foto bezeichneten Stelle. Der gesamte Marienbach befindet sich bereits in einem naturnahen Umfeld, sodass es sich um Unterhaltungs- und Instandsetzungsleistungen im und am Gewässer II. Ordnung, dem Marienbach, handelt. Diese sind ordnungsgemäß erfüllt worden. Aus Sicht der Stadt sind keine Maßnahmen diesbezüglich mehr offen.

 

Zu 2.

Die hier wiederholt angezeigten Schäden betreffen die Verlegung von Elektroleitungen und Datenkabel im Auftrag verschiedener Versorgungsunternehmen an unterschiedliche Firmen.

Die Zugänge wurden mit Bauzaun abgesichert, die Befahrung und Zufahrt sollte mit Baken begrenzt sein. Entlang der B19 waren andere Abgrenzungen nicht umsetzbar. Die Absperrungen wurden in Abständen kontrolliert, waren jedes Mal verschoben. Der Trampelpfad bildete sich immer mehr aus. Allerdings gab es einen solchen bereits weniger ausgeprägt vor der Kabelverlegung von der Brücke Phantasie her. Mit zunehmendem Tourismus wurde er breiter, eine Nachsaat konnte einfach nicht auskeimen und wachsen. Das Befahren der Straßenränder hat allerdings nachgelassen. Die Baken bieten also den erforderlich Schutz. Allerdings kommen nun mehr Radfahrer, die die Wander- und Fußwege vermehrt nutzen und Spurrinnen verursachen.

 

Zu 3.

Es kann letztlich auch nicht verhindert werden, dass die Leute sich frei bewegen und an der Straße entlang wandern oder Rad fahren. Das Verhalten einiger weniger Mitmenschen ist leider entgegen der Vernunft, wenn sie jegliche Abgrenzung beseitigen oder umgehen und ihren Abfall einfach in der Natur entsorgen. Die Stadt hat nicht die personellen und finanziellen Kapazitäten, ständig zu kontrollieren, den Müll zu beseitigen und die Bildung des Pfades zu unterbinden. Die Grillhütte ist nun auch wieder in Betrieb und die Nutzer müssen sich weiträumig davor verteilen, sodass diese Fläche wiederum genutzt wird. Es ich nicht verhältnismäßig die Kosten für Absperrung, deren Unterhaltung und den Personaleinsatz für für Leistungen auszugeben, die nicht zielführend sind. Dasselbe gilt für die Firmen, welche die Nachsorge für ihre Baustellen haben. Der hier erforderliche Aufwand übersteigt das normale Maß und kann daher nicht kostenfrei gefordert werden, zumal absehbar ist, dass das Ziel einer völlig erneuerten grünen Rasenfläche unter den gegebenen Randbedingungen nicht erreicht werden kann. Aus diesem Grund musste die Stadt von der Nachforderung der Leistungen durch die Firmen Abstand nehmen.