hier: Feststellung Jahresabschluss per 31.12.2020
I.
Beschlussvorschlag:
Der Stadtrat der Stadt Eisenach beschließt:
Der Vertreter der
Stadt Eisenach in der Gesellschafterversammlung der Eisenach-Wartburgregion
Touristik GmbH (EWT) wird angewiesen,
1.
der
Feststellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2020 und
2.
dem
Vortrag des Jahresfehlbetrages in Höhe von 434.019,31 EUR auf neue Rechnung
zuzustimmen.
Die Entlastung
der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2020 wird zur
Kenntnis genommen.
II.
Begründung:
Das Jahr 2020 war
von der Corona-Pandemie und ihren Folgen deutlich gezeichnet. Nach dem ersten
Lockdown war in den Monaten Juli bis September ein stark erhöhtes
Gästeaufkommen gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Dies machte sich sowohl
bei den Stadtführungen als auch bei den vermittelten Übernachtungen bemerkbar.
Mit dem zweiten Lockdown ab November 2020 kam die gewöhnliche
Geschäftstätigkeit der EWT jedoch vollkommen zum Erliegen.
Die
Übernachtungszahlen in Eisenach sind im Jahr 2020 gegenüber 2019 um 37,3 %
zurückgegangen. Im Jahr 2019 lag die Zahl der Übernachtungen bei 367.688, im
Jahr 2020 waren es bedingt durch die Pandemie und ihre Folgen nur 230.567.
Gegenüber dem
Vorjahr hat sich folgende Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
ergeben:
Vermögenslage
Das Gesamtvermögen
(174 TEUR) der Gesellschaft hat sich ggü. dem Vorjahr um 106 TEUR vermindert.
Auf der Aktivseite
ist dies im Wesentlichen auf den Rückgang der flüssigen Mittel um rd. 88 TEUR
auf 44 TEUR sowie der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände um rd. 8
TEUR auf 50 TEUR zurückzuführen. Darüber hinaus verringerte sich das
Anlagevermögen um 10 TEUR auf 72 TEUR. Zugängen i. H. v. 17 TEUR standen
hierbei Abschreibungen i. H. v. 26 TEUR gegenüber.
Auf der Passivseite
stellt sich die Entwicklung wie folgt dar:
Das Eigenkapital
(152 TEUR) hat sich unter Berücksichtigung der Kapitaleinlage (393 TEUR) und
des Jahresfehlbetrages (- 434 TEUR) ggü. dem Vorjahr verringert. Die Eigenkapitalquote hat sich bei
verminderten Gesamtvermögen auf 87,6 % (Vj.: 69,0 %) erhöht.
Die Rückstellungen
(9 TEUR) haben sich ggü. dem Vorjahr um 1 TEUR verringert. Wesentliche
Positionen sind die Rückstellung für die Jahresabschlusserstellung (5,5 TEUR),
Rückstellungen für Berufsgenossenschaft (1,9 TEUR) sowie Urlaubsrückstellungen
Personal (0,9 TEUR).
Bei den
Verbindlichkeiten (12 TEUR) ist ein Rückgang um 64 TEUR zu verzeichnen.
Ertragslage
Die Ertragslage 2020
wird maßgeblich geprägt von den Personal-, Material- und sonstigen
betrieblichen Aufwendungen. Diese zehren die Umsatzerlöse vollständig auf.
Aufgrund der
Covid-19-Pandemie und den damit einhergehenden Restriktionen (Schließung der
Touristinfo, Unterbrechung des Ticketverkaufs, Einstellung der
Gruppenveranstaltungen, etc.) konnten Umsatzerlöse nur bis zur Hälfte des
Vorjahresniveaus erzielt werden. Einsparungen waren nur bei den Material- und
sonstigen betrieblichen Aufwendungen möglich. Die Personalkosten konnten unter
Beachtung der Mehrbelastung während der Restriktionen (u.a. Stornierung von
Veranstaltungen) und der Zukunftsorientierung der Gesellschaft trotz
Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld nicht wesentlich reduziert werden.
Der Umsatz (274
TEUR) lag im Geschäftsjahr um rd. 223 TEUR bzw. 55 % unter dem Vorjahr (497
TEUR). Der Materialaufwand (147 TEUR) verringerte sich ggü. dem Vorjahr um rd.
70 TEUR. Der Personalaufwand (440 TEUR) hat sich ggü. dem Vorjahr um 8 TEUR
erhöht. Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist ein Rückgang um 66
TEUR auf 164 TEUR zu verzeichnen.
Das Geschäftsjahr
wurde insgesamt mit einem Fehlbetrag von 434.019,31 Euro (Vj.: - 402 TEUR)
abgeschlossen.
Im Wirtschaftsplan
2020 wurde mit einem Jahresfehlbetrag von rd. 386 TEUR geplant. Der
Ausgleich des sich aus der Trennungsrechnung ergebenden Fehlbetrages aus
DAWI-Leistungen gemäß § 4 des Betrauungsaktes erfolgte in Höhe von 300.000 EUR
als Nachschuss gemäß § 16 Abs. 2 des Gesellschaftsvertrages und restlich mit
92.909 EUR als Einlage in die Kapitalrücklage.
Finanzlage
Die Mittelabflüsse
aus der laufenden Geschäftstätigkeit (- 464,6 TEUR) sowie aus der
Investitionstätigkeit (- 16,5 TEUR) können nicht vollständig aus dem
Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit (hier: Kapitaleinlage der
Gesellschafterin) in Höhe von 392,9 TEUR finanziert werden. Im Ergebnis ist
eine Verringerung des Finanzmittelbestandes um 88,2 TEUR auf 43,8 TEUR zu
verzeichnen.
Lagebericht
Der Lagebericht der
Geschäftsführung ist dem Prüfbericht als Anlage 2 beigefügt.
Darstellung der Empfehlungen, Feststellungen
und Hinweise des Wirtschaftsprüfers:
·
Es wurde
ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk (S. 6f.) erteilt.
·
Unrichtigkeiten
und Verstöße gegen Rechnungslegungsvorschriften wurden nicht festgestellt.
·
Die
Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung ergab keine Beanstandungen.
·
Es
wurden folgende bestandsgefährdende Tatsachen (S. 5.) festgestellt.
à Sollte die Stadt ab 2022 ihrer Verpflichtung nicht nachkommen können,
droht sowohl eine bilanzielle Überschuldung als auch die Zahlungsunfähigkeit
der Gesellschaft. (Operative Geschäftsrisiken sind dagegen derzeit nicht
erkennbar.)
·
Im Ergebnis der Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der
Geschäftsführung nach § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz (HGrG, Anlage 6) kam es zu
keinen wesentlichen Beanstandungen / Feststellungen bzw. Empfehlungen.
Der vollständige Prüfbericht zum Jahresabschluss 2020 der
EWT kann im Büro der Beteiligungsverwaltung eingesehen werden.
Der Jahresfehlbetrag 2020 der EWT liegt gemäß Abschnitt II (4) der Richtlinie über den Umgang mit den Jahresabschlüssen der städtischen Beteiligungen über der festgelegten Wertgrenze.
Der Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2020 wurde durch den Aufsichtsrat der EWT in der Sitzung am 07.07.2021 beraten. Der Gesellschafterversammlung wurden die Feststellung des Jahresabschlusses, die Fortschreibung des Jahresfehlbetrages sowie die Entlastung der Geschäftsführung des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2020 empfohlen.
Die Gesellschafterversammlung ist in der Sitzung am 07.07.2021 der Empfehlung des Aufsichtsrates gefolgt und hat die erforderlichen Beschlüsse unter Organvorbehalt der Zustimmung des Stadtrates gefasst.
Der Vorbehalt wird durch den Beschluss des Stadtrates ausgeräumt.
Anlagenverzeichnis:
Anlage 1a - Bilanz für das Geschäftsjahr 2020
Anlage 1b - Gewinn- und Verlustrechnung für das
Geschäftsjahr 2020
Anlage 2 - Lagebericht der Geschäftsführung für
das Geschäftsjahr 2020
Anlage 3. - Bestätigungsvermerk
Wirtschaftsprüfer zum 31.12.2020
Hinweis:
Die Anlage 2 können Sie im Internet unter www.eisenach.de à Rathaus à Stadtrat und
Gremien à Ratsinfosystem
unter dem Tagesordnungspunkt der Stadtratssitzung und im Büro des Stadtrates
einsehen.