Betreff
Anfrage der NPD-Stadtratsfraktion - Verwertung von Kunstgegenständen im Besitz der Stadt Eisenach
Vorlage
AF-0234/2022
Art
Anfrage

II. Fragestellung

 

1.       Gibt es einen Bestandskatalog aller im Besitz der Stadt befindlichen Kunstgegenstände? Wenn Nein, warum nicht? Wenn Ja, wurde jeweils ein Wert hierzu ermittelt und kann eingeschätzt werden, wie viele der Exponate mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr genutzt werden? Wenn Ja, wie viele und mit welchem Gesamtwert?

2.       Gab und gibt es seitens der Oberbürgermeisterin bereits Bemühungen dauerhaft ungenutzte Exponate als Dauerleihgaben oder Verkaufsobjekte zu verwerten? Wenn Ja, welche und mit welchem Ergebnis? Wenn Nein, warum nicht?


ich beantworte Ihre Anfrage wie folgt:

 

 

zu 1.

Alle im Besitz der Stadt Eisenach befindlichen Kunstgegenstände sind in den einzelnen Sammlungsbereichen in einem Karteikartensystem nach ihren entsprechende Kategorien erfasst, wie z.B. Gemälde, Fayencen, Gläser, Münze usw.. Dieses Karteikartensystem wird Schritt für Schritt von den Museumsmitarbeitern in ein digitales Datenbanksystem überführt. Zur Zeit werden die Sammlungen in Excel-Tabellen übertragen, bzw. erfasst. Im nächsten Schritt werden die Daten aus diesen Tabellen in ein Online-Datenbank-System migrieren, dass die Thüringer Landesbibliothek samt Serviceleistungen dem Thüringer Museum kostenfrei zur Verfügung stellt.

 

Ein konkreter Geldwert ist nicht taxierbar. Dafür sind die einzelnen Gegenstände letztlich zu heterogen in ihrer Wertigkeit. Außerdem bemisst sich der Wert der Sammlungen nicht nach einem etwaigen Geldwert des Gegenstands, sondern zunächst einmal nach dem im Gegenstand verdinglichten Bezug zur Geschichte der Stadt Eisenach und des Thüringer Museums.

 

Grundsätzlich sind alle Gegenstände des Thüringer Museums immer für eine museale Nutzung oder für die Forschung vorgesehen. Die jeweilige Nutzung ergibt sich aus den kuratorischen Ausstellungskonzepten für das Thüringer Museum. Daher darf keiner der Gegenstände letztlich auch veräußert oder verwertet werden und daher gibt es letztlich auch keine dauerhaft ungenutzten Objekte. Jedes Objekt kann unter kuratorischem Gesichtspunkt ausstellungsrelevant oder unter wissenschaftlichem Gesichtspunkt forschungsrelevant werden – auch wenn es längere Zeit im Depot verblieben ist.

 

zu 2.

 

Die Antwort auf Frage 2 knüpft an den letzten Teil der Antwort auf Frage 1 an, siehe oben. Zudem ist anzumerken, dass etwaige Dauerleihgaben nicht kommerziell verliehen werden. Dies widerspräche gänzlich kuratorischem Usus. Das Thüringer Museum ist selbst Leinehmer und auch Leihgeber von Objekten. Beides geschieht ohne Gebührenerhebungen.