Betreff
Zwischenbericht des optimierten Regiebetriebes zum 31.03.2011
Vorlage
0639-BR/2011
Art
Berichtsvorlage

Sachverhalt:

 

Mit diesem Quartalsbericht wird ein Vergleich der einzelnen Spartenergebnisse zum 31.03.2011 mit den gemäß Gewinn- und Verlustrechnung gegliederten Planansätzen des als Entwurf vorliegenden  Erfolgsplanes 2011 für den optimierten Regiebetrieb angestellt.

 

                                                        

I.                    Ausführungen zum Entwurf des Erfolgsplanes 2011

 

Infolge der im Mai letzten Jahres in Kraft gesetzten neuen Organisationsstruktur wurde die bisherige Sparte Beleuchtung/Parken ab 01.01.2011 nun auch planungs- und abrechnungsseitig in den Bereich Bauhof integriert. Die  jeweiligen Kostenstellen für die Abteilungsleitung sind zusammengeführt und die Kostenstellen Straßenbeleuchtung und Parkraumbewirtschaftung dem Bauhof zugeordnet worden.

 

Eine weitere Veränderung zum Vorjahr besteht in der Zuordnung der Toilettenbewirtschaftung. Diese wurde aus dem Aufgabenbereich Grünflächen heraus gelöst und in die Zuständigkeit der Abteilung Gebäudeunterhaltung gegeben.

 

Im Rahmen der Erfolgsplanung wurde zum einen vor dem Hintergrund des zu erwartenden Jahresverlustes 2010 (775 T€ Stand 06.05.2011) und zum anderen wegen des sich bei Beibehaltung der bisherigen Budgethöhe ergebenden enormen Verlustes 2011 (laut Planung 1,5 Mio €) eine Budgetaufstockung vorgenommen.

 

Ursächlich für diesen hohen Fehlbetrag ist im Wesentlichen folgendes:

·         Die Personalkosten der Sparte Gebäudeunterhaltung steigen 2011 infolge der Eingliederung des Hochbaubereiches mit  4 Mitarbeitern zum 01.01.2011 um 232,6 T€.

·         Nachdem schon in den letzten Jahren eine Kostendeckung für den Komplex Gebäudeunterhaltung über das Budget nicht annähernd möglich war, führen die Strompreiserhöhung von 7 % und die Gebührenanhebung des TAV in 2011 zu zusätzlichen Materialkosten in Höhe von etwa 138 T€.

·         Obgleich das Budget für die Straßenbeleuchtung die Stromkosten in den letzten Jahren nicht mehr deckte, blieb der Budgetansatz seit 2007 mit einer sehr geringen Anpassung in 2008 unverändert. Darüber hinaus wird in 2011 durch den erneuten Preisanstieg mit etwa 37 T€ Mehraufwand gerechnet.

·         Seit 2010 wird die Straßenentwässerungsinvestitionskostenschuldendienstumlage an den TAV EE (SEIKSDU) ohne Budgetzuweisung über den Wirtschaftsplan abgerechnet. 2011 belaufen sich diese Kosten auf 519,7 T€.

 

Unter Berücksichtigung der kumulativen Verlustvorträge in Höhe von rund 1,3 Mio € (einschl. vorauss. Verlust 2010) und der sich daraus ergebenden Aufzehrung des Finanzmittelbestandes bzw. der Rücklagen wurde die Budgetleistung im Vergleich zum Vorjahr (11.191 T€) um insgesamt 1.323 T€ wie folgt angepasst:

 

  • Personalkosten Hochbau                                                       + 232,6 T€
  • Zinszahlung an TAV (SEIKSDU)                                            + 519,7 T€
  • Winterdienst (vorläuf. Ergebnis 2010:  -513 T€)                               + 200,0 T€
  • Straßenbeleuchtung                                                               + 140,0 T€
  • Gebäudeunterhaltung                                                             + 230,7 T€.

 

In die Umsatzplanung einbezogen wurden erstmals sämtliche zu erwartende Erträge aus Leistungen des Regiebetriebes für andere Ämter einschließlich der Fahrzeugnutzung. Entsprechend der von den Ämtern angemeldeten Ausgabeansätze wurden insgesamt 181,5 T€ berücksichtigt.

 

Auf der Grundlage dieser Ertragsplanung wird für den Regiebetrieb 2011 laut vorliegendem Planentwurf nunmehr mit einem Jahresverlust von 188,7 T€ gerechnet.

 

 

 

II. Stand Erfolgsplan

 

Die im Laufe eines Wirtschaftsjahres ungleichmäßig, saisonbedingt oder nur einmalig anfallenden und zu verbuchenden Erträge und Kosten führten in der Vergangenheit bekanntermaßen dazu, dass die vorgelegten Plan-Ist-Vergleiche des jeweils ersten und zweiten Quartals keine realistischen Ergebnisse wider gespiegelt haben.

Für den Quartalsabschluss des Regiebetriebes haben buchhalterisch noch nicht erfasste Kosten, wie beispielsweise die SEIKSDU und die Aufwendungen für die Oberflächenentwässerung, oder noch nicht geflossene Zuschüsse auf Grund der Größenordnung der Beträge ganz entscheidenden Einfluss auf die Spartenergebnisse.

Vor diesem Hintergrund wurden bei den Ergebnissen zum 31.03.2011 hilfsweise einige der Höhe nach feststehende und maßgebliche Aufwendungen und Erträge anteilmäßig zugerechnet, um dem Vergleich Aussagekraft zu verleihen.

 

Das sich auf diese Weise mit + 103,6 T€ darstellende positive Quartalsergebnis für den Gesamt-betrieb ist in erster Linie auf die saisonbedingte Leistungsverschiebung, speziell in der Sparte Tiefbau,  sowie auf Personalkosteneinsparungen, durch die nicht erfolgte Wiederbesetzung einer Stelle im Bauhofbereich und Langzeiterkrankungen, zurück zu führen.

 

Nach Umlage der Betriebsleitungskosten (109,3 T€), die im ersten Quartal wegen der noch ausstehenden Ausgleichszahlung für die EVB-Anteile und Dividende für die KEBT-Aktien regelmäßig den anteiligen Planansatz übersteigen, stellen sich die einzelnen Sparten wie folgt dar:

 

 

1.      Tiefbau

Die oben bereits erwähnte Verlagerung der Straßenunterhaltungsmaßnahmen in frostfreie Witterungsperioden führen, bedingt durch die ausschließliche Budgetfinanzierung dieser Sparte, im ersten Quartal zwangsläufig zu einem Ertragsüberschuss, hier in Höhe von 183,7 T€.

Die beiden Aufwandspositionen Oberflächenentwässerung (370,3 T€) und SEIKSDU mit 519,7 T€ wurden anteilig berücksichtigt.

 

 

2. Friedhof

Auf der Grundlage der noch vom Stadtrat zu beschließenden Anpassung der Friedhofsgebühren wurde der Umsatz mit der Maßgabe geplant, dass zum 01.06.2011 die neuen Gebühren in Kraft treten und der Pflegekostenzuschuss für das öffentliche Grün um 36 T€ auf  265,7 T€ erhöht wird. Das vorliegende Ergebnis beinhaltet den anteilmäßigen Zuschuss.

 

Auf dieser Basis schließt die Sparte Friedhof zum 31.03.2011 insgesamt mit einem Verlust von 46,8 T€ ab.

Maßgeblich hierfür ist die Art der ertragsseitigen Erfassung der Grabnutzungsgebühren. Nach dem buchhalterischen Grundsatz der periodengerechten Zuordnung werden diese Gebühren entsprechend der Grabnutzungszeit (20 oder 30 Jahre) jährlich nur anteilmäßig ertragswirksam. Dies führt zu einer Verschiebung der Erlöse in die Zukunft und damit trotz einer kostendeckenden Gebühr zu buchmäßigen Verlusten im Kalkulationszeitraum.

Ferner wirken sich die Mindererträge bei den Beisetzungsgebühren negativ aus. Auf Grund geringerer Fallzahlen ggü. der Planung bei allen Bestattungsarten wurden lediglich 14 % der hierfür geplanten Umsätze erzielt.

Zudem werden die erwarteten Mieterträge für die Räumlichkeiten des Krematoriums sowie der Erlös für den Verkauf der Anlagen die künftigen Periodenergebnisse verbessern.

 

 

3. Grünflächen

Auf Grund des signifikanten Anstiegs des Innenumsatzes infolge der umfangreichen Winterdienstleistungen in 2010 wurde das Budget planungsseitig um 50 T€ zugunsten des Winterdienstes gekürzt.

Die lang andauernde schneefreie Winterperiode des ersten Quartals 2011 hat im Vergleich zum Vorjahr jedoch zu bedeutend geringeren innerbetrieblichen Erträgen geführt, so dass die Sparte in Abweichung vom Planergebnis mit einem Fehlbetrag von 17,6 T€ abschließt.

 

 

4. Bauhof (inklusive Beleuchtung/Parken)

Mir der Zusammenführung des budgetfinanzierten Bauhofs mit dem Bereich Beleuchtung und Parken stellt sich die Gewinn- und Verlustrechnung der neuen Sparte Bauhof durch den hohen Überschuss in der Parkraumbewirtschaftung völlig anders dar.

Unter Berücksichtigung des in 2011 hinzu gekommenen Budgets für die Straßenbeleuchtung saldieren sich die Kostenstellenergebnisse im Wesentlichen bestimmt durch die Erträge aus der Parkraumbewirtschaftung zu einem geplanten Jahresüberschuss von 520,5 T€.

 

Dass sich das Periodenergebnis mit 159,7 T€ sogar noch deutlich besser darstellt, ergibt sich aus den bereits erwähnten beträchtlichen Personalkosteneinsparungen in Höhe von 41,4 T€ und den ggü. dem Planentwurf geringer ausgefallenen innerbetrieblichen Kosten für den witterungsbedingt eingeschränkten Technikeinsatz speziell bei der Straßenunterhaltung.

 

Dem gegenüber stehen Mehraufwendungen für Material und bezogene Leistungen, resultierend aus den schon in voller Höhe angefallenen Wartungskosten für die Parkscheinautomaten (44,5 T€).

 

Die für das Quartal geplanten Umsätze aus Parkgebühren wurden nahezu erreicht, so dass erfahrungsgemäß  in den kommenden beiden Perioden durch den Touristenzuwachs mit Mehrerlösen zu rechnen ist.

 

In der Kostenstelle Straßenbeleuchtung sind die wegen der Strompreisanpassung erhöhten Abschläge für Strom anteilig berücksichtigt worden. Das Kostenstellenergebnis unter Berücksichtigung des erhöhten Budgets beläuft sich damit auf -20 T€.

 

 

6. Außendienste

Der die Erträge und Aufwendungen für den Winterdienst, die Straßenreinigung (Fremdvergabe), die Papierkorbentleerung und die Betreuung der Verkehrsleiteinrichtungen umfassende Aufgabenbereich Außendienste schließt mit einem außergewöhnlich positiven Gesamtergebnis ab.

 

In 2010 reichte das anteilige Budget für den Winterdienst bei weitem nicht, um die angefallenen Kosten zu decken, so dass in dieser Kostenstelle ein Verlust von 513 T€ (lt. vorläufigem Ergebnis)  entstand. Darauf hin wurde das Budget 2011 um 200 T€ erhöht und die Ansätze der Bereiche Bauhof und Grünflächen, die in 2010 entsprechend hohe innerbetriebliche Erträge zu verzeichnen hatten, um je 50 T€ zugunsten des Winterdienst-Budgets gekürzt.

 

Da witterungsbedingt im Vergleich zum Vorjahr aber wesentlich weniger Winterdienstleistungen zu erbringen waren, ergab sich nun als Folge der Budgeterhöhung ein Überschuss von 78,1 T€ in dieser Kostenstelle. Dabei wurde das Jahresbudget zu 50% in Ansatz gebracht.

 

 

7. Gebäudeunterhaltung

Wie oben bereits dargestellt, wurde auch das Budget für die Gebäudeunterhaltung und -bewirtschaftung zum einen in Höhe der Personalkosten des Sachgebietes Hochbau (232,6 T€) und zum anderen wegen des enormen Verlustes in 2010 (vorauss. 683,2 T€) um weitere 230,7 T€ aufgestockt.

 

Der ausgewiesene Fehlbetrag fällt mit 280,7 T€ dennoch doppelt so hoch wie geplant aus. Dies begründet sich einerseits mit der deutlichen Überschreitung beim Materialaufwand durch die Heizkosten für diese Winterperiode und andererseits mit der im ersten Quartal erhöhten Betriebskostenumlage, die sich, berechnet auf der Basis der Erträge, in dieser Sparte besonders gravierend auswirkt.

Die erhöhten Abschläge für Strom und Wasser/Abwasser wurden anteilig berücksichtigt.

 

Bezüglich der diesem Bereich zugeordneten Parkhäuser ist festzustellen, dass das Parkhaus Am Markt auf der Grundlage geringer Mehrerlöse ggü. dem Plan nahezu planmäßig mit einem Fehlbetrag von 44,6 T€ und das Parkhaus Uferstraße bei geringen Mindererlösen mit einem Fehlbetrag von 55,1 T€ inklusive Betriebskostenumlage abschließt.

 

 

8. Fuhrpark

Nach Einrichtung der Sparte Fuhrpark für die Verwaltung, Unterhaltung und Instandhaltung aller Fahrzeuge der Stadt Eisenach in 2010 war es bezüglich der Erfolgsplanung in 2011 erstmalig möglich,  fundierte Ertrags –und Kostenansätze zu planen. Grundlage bildeten die Vorjahres-ergebnisse auf der Basis der in 2010 kalkulierten Fahrzeugstundensätze  und der durchgängig vorgenommenen Verrechnung innerhalb des Regiebetriebes sowie der Kostenermittlung für die von der Stadt übernommenen Fahrzeuge.

 

Der geplante Überschuss zum 31.03.2011 wurde nicht erreicht, weil zum einen wegen der geringen Inanspruchnahme der für den Winterdienst notwendigen Fahrzeugtechnik die geplanten innerbetrieblichen Erträge weit unterschritten wurden. Zum anderen waren frostbedingt im Januar   keine Tiefbauarbeiten möglich, so dass auch hier der entsprechende Technikeinsatz gering war. 

 

Teilweise kompensiert wurden die fehlenden Erlöse durch Personalkosteneinsparung infolge Langzeiterkrankung.

 


Anlagenverzeichnis

 

  • Plan-Ist-Vergleich März 2011
  • Spartenergebnisdiagramm März 2011