Betreff
Anfrage der B 90/Die Grünen-Stadtratsfraktion - Nationale Lutherausstellung 2017
Vorlage
AF-0216/2011
Art
Anfrage

II. Fragestellung

 

1.      In welcher Weise wird sich Eisenach in die Lutherdekade und das Reformationsjubiläum nebst Ausstellung einbringen?

2.      Wie wird das Engagement der Stadt Eisenach konzeptionell unterfüttert?

3.      Welche Lutherstätten in der Stadt sind authentisch und wie werden diese im Stadtbild gekennzeichnet? 

4.      Welche Lehren sieht der Oberbürgermeister, die die Stadt aus dem Elisabeth-Jahr zu ziehen hat?

 


ich beantworte Ihre Anfrage wie folgt:

 

Zu 1. Die Stadt Eisenach bringt sich seit Beginn der Lutherdekade mit unterschiedlichen Trägen in unterschiedlichen Veranstaltungen, Ausstellungen, Vorträgen, Konzerten und Predigten ein. Diese werden bis zum Reformationsjubiläum 2017 intensiviert und auf allen Ebenen geführt. So gibt es neben einem speziellen Training für Stadtführer extra Angebote für Jugendliche. Kleine und große Ausstellungen in allen Museen widmen sich dem Thema. Für das nächste Jahr ist ein großes wissenschaftliches Symposium geplant. Die Kirchgemeinden haben dabei andere Ideen und Ziele als beispielsweise die Vereine der Stadt. Es wird ein Luthermusical geplant und das Landestheater Eisenach spielt das Kinderstück “Martin sucht die Freiheit”. Die Stadt Eisenach nimmt die Vorbereitungen für das Reformationsjubiläum und die Lutherdekade sehr ernst. Die internen Vorbereitungen haben schon vor Jahren begonnen.

 

Zu 2. Das Engagement der Stadt Eisenach wird u.a. mit dem derzeit aktualisierten und sich in der Beratung befindenden Kulturkonzept sowie dem Kulturtourismuskonzept unterfüttert. Hier erfolgte ebenso wie in der Lutherkonferenz des Oberbürgermeisters seit 2008 eine enge Absprache mit den Kirchen, den Museen und der EWT.

 

Zu 3. Wir unterscheiden zwischen authentischen Lutherorten, Reformationsorten sowie Luther­erinnerungsorten. Als authentische Lutherstätten gelten neben der Wartburg, die Georgenkirche und die Predigerkirche. Das heutige Lutherhaus wurde seit 1897 unter dem Namen “Lutherstuben” als gastronomische Einrichtung geführt und seit 1956 als Lutherort geführt.

Luther Erinnerungsorte sind u.a. Luthers Schule (die Pfarrschule zu St. Georgen), in deren Tradition sich das heutige Martin-Luther-Gymnasium sieht. Auch das Lutherdenkmal ist ein Erinnerungsort, da bereits seit 1882 Ideen vorhanden waren, Luther aus Anlass seines 400. Geburtstages ein Denkmal in Eisenach zu errichten. Am 3.11.1889 erfolgte die Grundsteinlegung und am 4.5.1895 die Einweihung des Denkmals. Auch die Lutherstraße diente frühzeitig als Erinnerungsort – sie wurde bereits 1895 umbenannt. Auch die Bezeichnung Lutherplatz taucht bereits 1857 auf. Und auch Lutherfeste gibt es seit dem 19. Jahrhundert in Eisenach als Teil der Erinnerungskultur.

Reformationsorte gibt es zahlreiche in der Stadt, da das Stadtbild von Luthers “Pfaffennest” während der Reformation grundlegend verändert wurde.

Die Kennzeichnung der Lutherstätten erfolgt u.a. durch Informationstafeln (u.a. Georgenkirche). Derzeit arbeitet eine Arbeitsgruppe daran, den Lutherweg (religiöser Pilgerpfad) in der Stadt zu kennzeichnen. Im Rahmen der Ausschilderung werden sowohl die Hinweisschilder zu den Lutherorten als auch die Informationen zu den Lutherorten überarbeitet. Die Vorstellung des Konzeptes ist für August im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaft, Kultur und Tourismus vorgesehen.

Über unsere Internetseite und den Verein “Wege zu Luther” wird zudem seit Jahren für die Eisenacher Lutherstätten Werbung gemacht.

 

Zu 4. Da das Elisabethjahr für die Stadt Eisenach ein voller Erfolg war, sind keine Lehren zu ziehen, sondern wir haben Erfahrungen gesammelt, die wir in der Lutherdekade nutzen werden.