Betreff
Zwischenbericht des optimierten Regiebetriebes zum 30.06.2011
Vorlage
0722-BR/2011
Art
Berichtsvorlage

Sachverhalt:

 

Mit diesem Zwischenbericht wird ein Vergleich der einzelnen Spartenergebnisse zum 30.06.2011 mit den gemäß Gewinn- und Verlustrechnung gegliederten Planansätzen des als Entwurf vorliegenden  Erfolgsplanes 2011 für den optimierten Regiebetrieb angestellt.

 

Wie bereits im ersten Quartalsbericht dieses Jahres erfolgt und entsprechend erläutert, wurden zu den gebuchten Istwerten hilfsweise einige der Höhe nach feststehende und zudem maßgebliche Aufwendungen und Erträge, die im Laufe des Wirtschaftsjahres ungleichmäßig, saisonbedingt oder nur einmalig anfallen, anteilmäßig hinzugerechnet, um die Ergebnisse aussagefähiger zu machen.

 

Danach führt die Gewinn- und Verlustrechnung für den Gesamtbetrieb in Abweichung von der Planung zu einem Gewinn in Höhe von 419,3 T€.

Die Ursachen für diesen enormen Überschuss sind bekanntermaßen überwiegend der zeitliche Ablauf der Straßenunterhaltungsmaßnahmen (Ausführung und Abrechnung) sowie die beträchtlichen Personalkosteneinsparungen.

 

Nach Umlage der Betriebsleitungskosten von 200,8 T€, die nach wie vor wegen der noch ausstehenden Ausgleichszahlung für die EVB-Anteile und der Dividende für die KEBT-Aktien den anteiligen Planansatz übersteigen, stellen sich die einzelnen Spartenergebnisse wie folgt dar:

 

 

1.      Tiefbau

Nach Hinzurechnung der anteiligen Planwerte in den beiden Aufwandspositionen Oberflächenentwässerung  und Straßenentwässerungsinvestitionskostenschuldendienstumlage (SEIKSDU) ergibt sich in dieser Sparte zum 30.06.2011 noch immer ein beträchtlicher Überschuss in Höhe von 263,7 T€.

 

Dieser Ertragsüberschuss resultiert aus der nur sehr schleppenden Abarbeitung der vergebenen Einzelaufträge für Straßen- und Gehwegunterhaltungsmaßnahmen. Der anteilige Planansatz für den Aufwand für bezogene Leistungen wird damit um 264,6 € unterschritten.

Anfang dieses Jahres wurden diese Leistungen neu ausgeschrieben und ein neuer Rahmenvertrag geschlossen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind hierüber Einzelaufträge mit einem Umfang von aktuell etwa 500 T€ vergeben worden. Aktuell wurde der Auftragnehmer noch mal mit Nachdruck auf seine Vertragspflichten hingewiesen. Eine zügige Abarbeitung wurde daraufhin zugesagt.

 

Anzumerken ist die veränderte Darstellung der SEIKSDU in der Gewinn- und Verlustrechnung. Nach Feststellung der Wirtschaftsprüfer im Ergebnis der Abschlussprüfung 2010 sind  diese Umlagekosten als „Außerordentliche Aufwendungen“ auszuweisen. Dies begründet sich damit, dass es sich für den Regiebetrieb nicht um echten Zinsaufwand im Zusammenhang mit eigenen Kreditaufnahmen handelt.

 

 

2. Friedhof

Mit einem Fehlbetrag von 89,1 T€  entspricht der Kostendeckungsgrad von nur ca. 78 % dem des ersten Quartals.

Maßgeblichen Einfluss haben zum einen die bereits bekannten und in den letzten Zwischenberichten ausführlich dargestellten Ertragseinbußen bei den Grabnutzungsgebühren infolge der Ertragszuordnung zur Grabnutzungszeit. Zum anderen fehlen ertragsseitig die anteilige Miete für die Räumlichkeiten des Krematoriums und der Erlös aus dem Anlagenverkauf.

 

Während planungsseitig von einer Einführung der neuen Gebühren zum 01.06.2011 ausgegangen wurde, flossen wegen des verzögerten Inkrafttretens noch keine angepassten Gebühren in das Halbjahresergebnis ein.

 

Der erhöhte Pflegekostenzuschuss für das öffentliche Grün ist anteilmäßig gezahlt und im Umsatz enthalten.

 

Die Kostenstelle Kapelle trägt trotz einer verbesserten Nutzung in diesem Jahr mit einem Fehlbetrag von 21,7 T€  zum Ergebnis bei. Mit der Einführung der neuen Gebühr ist für das nächste Quartal mit einer Ergebnisverbesserung zu rechnen.

In der Kostenstelle Leichenhalle wurde die Zahl der kalkulierten Einstellungen nahezu erreicht, so dass die erzielten Erträge den Aufwand decken.

 

Deutliche Umsatzeinbußen durch geringe Fallzahlen sind bei den Beisetzungsgebühren in der Kostenstelle Friedhof zu verzeichnen. Hier wurden lediglich 27 % der geplanten Umsätze erreicht. Zum 30.06.2011 sind bei den Erdbestattungen 42,4 %, den Urnenbeisetzungen 44,7 % und den Beisetzungen in den Urnengemeinschaftsanlagen sogar nur 39,6 % der kalkulierten Fallzahlen erreicht worden.

 

Positiv auf alle Kostenstellen wirkte die infolge von krankheitsbedingten Personalkosteneinsparungen geringer als geplant ausgefallene Abteilungskostenumlage.

 

 

3. Grünflächen

Die Erlöse dieses Bereiches, im Wesentlichen bestehend aus der Budgetleistung, innerbetrieblichen Erträgen, Umsätzen aus der Leistungserbringung und Sondernutzungsgebühren, reichten trotz Unterschreitungen bei den Planansätzen im Aufwandsbereich für eine vollständige Kostendeckung nicht aus.

Nachdem auf Grund des enormen Innenumsatzes aus der Erbringung von Winterdienstleistungen in 2010 das Budget planungsseitig um 50 T€ zugunsten des Winterdienstes gekürzt wurde, fehlten auf Grund des in der ersten Winterperiode dieses Jahres bei weitem geringer ausgefallenen Leistungsumfangs Erträge in beträchtlicher Höhe. Die Sparte Grünflächen schließt folglich mit einem Fehlbetrag von 17,9 T€ ab.

 

Bis zum Stichtag noch nicht gebuchte Kehrgebühren, erst im zweiten Halbjahr kostenwirksam werdende Baumpflegearbeiten und in der Herbstsaison in größerem Umfang anfallende Entsorgungskosten, führten zu Einsparungen beim Aufwand für bezogene Leistungen. 

 

 

4. Bauhof (inklusive Beleuchtung/Parken)

Nach der Zuordnung der Parkraumbewirtschaftung zur Sparte Bauhof schließt diese bekanntermaßen durch die  Erträge aus der Parkraumbewirtschaftung mit einem enormen Überschuss, hier zum 30.06.2011 in Höhe von 328,1 T€, ab.

 

Dass die Kostenstelle Straßenunterhaltung mit +104,4 T€ weitgehend planmäßig abschließt, ist nach dem witterungsbedingten Einbruch der innerbetrieblichen Erträge aus der Winterdiensttätigkeit auf zusätzliche Innenumsätze im Zuge baulicher Maßnahmen und Leistungen für die Straßenbeleuchtung zurück zu führen.

 

Im Bereich Straßenbeleuchtung wurde trotz Ansatz der erhöhten Abschläge für Strom aus der Strompreiserhöhung durch Mehrumsätze aus erbrachten Leistungen ein gegenüber dem Plan verbessertes Ergebnis ausgewiesen (-27,2 T€). Die nicht unerheblichen Erlöse aus der Prüfung der ortsveränderlichen Geräte in den Schulen werden nach erfolgter Abrechnung erst in das dritte Quartal eingehen und das Ergebnis entsprechend positiv beeinflussen.

 

In der Parkraumbewirtschaftung ist zum Stichtag 30.06. ein Umsatzplus von 25,5 T€, resultierend aus dem alljährlichen saisonbedingten Anstieg der Parkflächenbelegung, zu verzeichnen.

Im Vergleich zum Vorjahr ist im Zuge der Umsetzung des Parkraumkonzeptes eine Erlössteigerung aus Parkgebühren per 30.06. von 330 T€ auf  385,5 T€  festzustellen.

Insgesamt fließt aus diesem Bereich ein Gewinn von 275,6 T€ in das o. g. Spartenergebnis ein.

 

 

6. Außendienste

Für den Bereich Außendienste mit seinen Kostenstellen Winterdienst, Straßenreinigung, Papierkorbentleerung und  Verkehrsleiteinrichtungen wird ein Gewinn von 62,4 T€, ausgewiesen.

 

Während sich für den Winterdienst ein erheblicher Ertragsüberschuss mit einem Kostenstellenergebnis von +125,2 T€ ergibt, schließen die übrigen Kostenstellen etwa planmäßig ab.

Wie bereits im Zwischenbericht zum 31.03.2011 dargestellt, wurde der auf den Winterdienst entfallende Budgetanteil wegen des hohen Verlustes in 2010 um 200 T€ erhöht. Dank der Witterung sind in der Winterperiode Januar bis März aber lediglich ein viertel der geplanten Kosten für Fremdleistungen und etwa 17 % der geplanten innerbetrieblichen Aufwendungen für Winterdienstleistungen tatsächlich angefallen.

 

 

7. Gebäudeunterhaltung

Nach der in diesem Jahr erfolgten Budgetaufstockung in Höhe von 230,7 T€ wegen des enormen Verlustes in 2010 und 232,6 T€ für die Personalkosten des Sachgebietes Hochbau weist die Sparte Gebäudeunterhaltung ein Halbjahresergebnis von 171,1 T€ aus.

 

Diese deutliche Ergebnisverbesserung gegenüber dem 31.03.2011 steht zum einen mit der Jahreszeit im Zusammenhang. Das betrifft die folglich geringeren Energiekosten bei den Objekten, für die keine Monatsabschläge verbucht werden, und die deutlich gestiegenen Erträge der Parkhäuser.

Zum anderen kumuliert sich die insbesondere der Situation der vorläufigen Haushaltsführung geschuldete Nichtinanspruchnahme geplanter Mittel für Reparaturen und Unterhaltungsmaßnahmen. Mit einem Umfang von etwa 50 T€ wurden allerdings Aufträge vergeben, die noch nicht abgerechnet oder zum Teil noch nicht ausgeführt wurden. Im Übrigen wurde versucht, unabweisbare Maßnahmen über Eigenleistungen der Hausmeister umzusetzen.

Unter Berücksichtigung der überwiegend noch nicht in Rechnung gestellten Gebäudeversicherung und der noch nicht verbuchten Grundsteuern beläuft sich die Kostenunterschreitung beim Aufwand für Material und bezogene Leistungen auf damit insgesamt 197,3 T€.

 

Der oben bezifferte Fehlbetrag ist auf die Kostenstellenergebnisse der beiden Parkhäuser zurück zu führen.   Trotz der saisonbedingt gestiegenen Erlöse aus den Parkentgelten summieren sich die Fehlbeträge beider Häuser auf insgesamt 176,8 T€.

Während die Ertragssituation des Parkhauses Uferstraße im Vergleich zum Vorjahr nahezu gleich blieb, ist zum 30.06. beim Parkhaus Am Markt mit 92 T€ ein deutlicher Umsatzzuwachs gegenüber 2010 (60,9 T€) zu verzeichnen.

 

 

8. Fuhrpark

Die Sparte Fuhrpark für die Verwaltung, Unterhaltung und Instandhaltung aller Fahrzeuge der Stadt Eisenach schließt mit einem Überschuss von 43,2 T€ ab.

 

Während im ersten Quartal beträchtliche innerbetriebliche Erträge wegen der geringen Inanspruchnahme der für den Winterdienst notwendigen Fahrzeugtechnik fehlten, konnten im zweiten Quartal die geplanten Erlöse aus der Fahrzeugnutzung erreicht werden.

 

Die insgesamt dennoch ausgewiesenen Mindererträge werden vollständig kompensiert durch Einsparungen im Aufwandsbereich, insbesondere bei den Personalkosten infolge einer Langzeiterkrankung und den Kosten für Fremdleistungen durch in geringerem Umfang als geplant angefallene Fahrzeugreparaturen.

 


Anlagenverzeichnis

 

 

  • Plan-Ist-Vergleich Juni 2011
  • Spartenergebnisdiagramm Juni 2011
  • Investitionen per 30.06.2011