Sachverhalt:
In der Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung für den gesamten Regiebetrieb zum 30.09.13 wird mit diesem Zwischenbericht erstmalig die erwartete Ergebnisverschlechterung infolge der verminderten Budgetzuweisung deutlich.
Da in Ausführung des
Stadtratsbeschlusses über die außerplanmäßige Ausgabe für die Nachforderung
über Kapitalertragssteuer im Bereich Trinkwasserversorgung (Beschluss
1210-StR/2013 v. 05.06.13) zur Deckung das geplante Budget um 170 T€ (100 T€ im
Bereich Grünanlagen und 70 T€ im Bereich Bauhof) gekürzt wurde, steht
abweichend von der Planung nur noch ein Gesamtbudget in Höhe von 11.575,9 T€
zur Verfügung.
Bei der aufgezeigten Budgetabweichung zum Planansatz ist zu berücksichtigen, dass außerhalb der Winterdienstsaison der Kostenstelle Winterdienst kein Budget zugewiesen wird und sich die Differenz zum Planansatz damit erhöht.
In der Position Umsatzerträge summieren sich weitere Mindererlöse aus den Sparten Friedhof, Grünflächen, Bauhof und Parken zu einer Planabweichung von -143,6 T€.
Ertragsseitig fehlt zum Stichtag zudem der Überschuss aus der Sparte Finanzanlagen. Zum Jahresende wird dieser in der vorgesehenen Höhe den Fehlbetrag ausgleichen.
Trotz der in diesem Wirtschaftsjahr aufwandsseitig aufzufangenden Kostensteigerungen wie z. B. bei den Personalkosten durch Tarifsteigerungen, Gebühren- und Preisanstiege in den Bereichen Abwasserentsorgung, Strom und Gas sowie bei den Reinigungsleistungen, wurden die Gesamtkosten planungsseitig auf dem Niveau des Vorjahres gehalten.
Während zum Halbjahr die geplanten Mittel für bezogene Leistungen, insbesondere für Unterhaltungsaufwand, einer nur geringen Inanspruchnahme unterliegen, ist zum 30.09.13 sowohl im Tiefbau- als auch im Hochbaubereich ein Großteil der Maßnahmen bereits abgeschlossen und abgerechnet.
Durch die Abweichung im Personalaufwand von immerhin - 469,3 T€ wurden Mehraufwendungen
vollumfänglich ausgeglichen, so dass sich der Gesamtaufwand planmäßig darstellt.
Allerdings beinhaltet diese Abweichung die im November fälligen Jahressonderzahlungen von etwa 200 T€, also keine echte Einsparung. Insoweit wird sich der ausgleichende Effekt der Personalkosteneinsparung zum Jahresende entsprechend minimieren.
Die Gewinn- und Verlustrechnung des Gesamtbetriebes schließt zum 30.09.13 mit einem Fehlbetrag in Höhe von 575,9 T€ ab.
Nachstehend wird auf die einzelnen Sparten-/Kostenstellenergebnisse sowie Planabweichungen eingegangen.
1. Amtsleitung
Per 30.09.13 wurden die mit den Erträgen saldierten Amtsleitungskosten in Höhe von 496,4 T€ auf die einzelnen Sparten umgelegt. Dass die Betriebskostenumlage etwas höher als geplant ausfällt, ist auf die erst in diesem Jahr erfolgte Abrechnung der Beiträge für die Haftpflichtversicherung und angefallene Reparaturen am Objekt Heinrichstraße (z.B. Heizung) zurück zu führen.
2. Tiefbau
Mit Ablauf des dritten Quartals ist die Abarbeitung der beauftragten Maßnahmen fortgeschritten und somit 84,5 % der geplanten Mittel für Unterhaltungsarbeiten in Anspruch genommen.
Die erst zum Jahresende anfallenden Kosten für ingenieurtechnische Leistungen für die vorgeschriebene Brückenprüfung zeigen sich nach wie vor als Einsparungen ggü. dem anteiligen Planansatz.
Der Umfang dringend erforderlicher Arbeiten, wie das Freischneiden im Verkehrsraum, die Gewässerunterhaltung und Brückenreparaturen, hat den geplanten Aufwand in diesem Jahr überschritten. Dies zeigt sich durch Mehraufwand bei den innerbetrieblichen Kosten für Arbeiten des Bauhofes und des Grünbereiches von insgesamt 44,1 T€ ggü. dem Gesamtplanansatz.
Die Gewinn- und Verlustrechnung der Sparte Tiefbau ergibt zum 30.09.13 einen Fehlbetrag von
60,7 T€.
Anzumerken ist im Hinblick auf das zu erwartende Jahresendergebnis, dass sowohl in der Planung als auch bei der anteiligen Zurechnung der Straßenentwässerungsinvestitionskostenschulden-dienstumlage an den TAV EE (SEIKSDU) zu den Ist-Kosten die im HSK vorgesehene Zinseinsparung durch Umschuldung in Höhe von 253,8 T€ bei gleichzeitiger Budgetkürzung berücksichtigt wurde. Da diese HSK-Maßnahme bislang nicht umsetzbar war, auf den Sachstand zum 30.09.13 sei an dieser Stelle verwiesen, wird sich der Jahresfehlbetrag in dieser Größenordnung erhöhen.
3. Friedhof
Obgleich die Kostendeckung in der Kostenstelle Kapelle fallzahlenbedingt nicht erreicht wurde und bei der Leichenhalle wegen der nicht kostendeckenden Gebühr im ersten Halbjahr Mindererträge zu verzeichnen sind, fällt das Spartenergebnis per 30.09.13 mit einem Fehlbetrag von 21,5 T€ positiver als geplant (- 53,0 T€) aus.
Kostenstelle |
Kostenstellenergebnisse per 30.09.2013 |
Friedhof |
-26,1 T€ |
Kapelle |
-2,0 T€ |
Leichenhalle |
6,6 T€ |
Sparte gesamt |
-21,5 T€ |
Wie im Halbjahresbericht bereits dargestellt, ist in diesem Jahr ein Anstieg der Sterbefälle zu verzeichnen.
Bei den Bestattungs- und Beisetzungsgebühren konnten auf Grund der gestiegenen Fallzahlen bei den Urnenbeisetzungen planmäßige Umsätze erreicht werden.
|
Fallzahlen per 30.09.2012 |
Fallzahlen per 30.09.2013 |
Erdbestattungen |
25 |
22 |
Urnenbeisetzungen |
211 |
270 |
Beisetzungen
UGAL |
168 |
147 |
Bestattungen insgesamt |
404 |
439 |
Positiv auf das Gesamtergebnis ausgewirkt haben sich die Mehrerträge in der Kostenstelle Friedhof. Diese umfassen den deutlich höheren Innenumsatz durch den Winterdienst sowie einen Gebührenanstieg aus Grabverkäufen der letzten 3 Jahre als Effekt der Anhebung der Grab-nutzungsgebühren infolge der Neukalkulationen.
Die Pflegekostenzuschüsse (Allgemeininteresse) sind in der kalkulierten Höhe anteilig im Friedhofsergebnis enthalten.
Da die Gebühren für Nutzungsrechte aus den Grabverkäufen des aktuellen Kalenderjahres erst zum Jahresende ertragswirksam aufgelöst werden, sind in den Zwischenergebnissen jeweils nur anteilige Planwerte zugerechnet. Die zu erwartenden Mehrerlöse im zweiten Halbjahr aus den zum Teil deutlich angehobenen Grabnutzungsgebühren werden sich somit erst im Jahresabschluss zeigen.
Im Ergebnis noch nicht enthalten sind zudem die Erträge aus aktivierten Eigenleistungen aus der Herstellung von neuen Urnengrabfeldern. Die Abrechnung und Verbuchung erfolgt im vierten Quartal.
4. Grünflächen
Eine deutliche Veränderung hat die Gewinn- und Verlustrechnung im Grünflächenbereich im dritten Quartal erfahren.
Während zum 30.06. ein beachtlicher Überschuss auszuweisen war, hat die zwischenzeitlich nachgeholte Abrechnung der Fahrzeugnutzung und die nicht geplante Budgetkürzung zu einem Fehlbetrag in Höhe von 65,9 T€ mit folgenden Teilergebnissen geführt:
Kostenstelle |
Kostenstellenergebnisse per 30.09.2013 |
Grünanlagenpflege |
-19,2 T€ |
DSD |
-22,1 T€ |
Baumpflege |
-17,9 T€ |
Spielplätze |
-4,3 T€ |
Grundstück
|
-2,0 T€ |
Sparte gesamt |
-65,5 T€ |
Nach wie vor sind die krankheitsbedingten Personalkosteneinsparungen sowie das beträchtliche Plus beim Innenumsatz aus Winterdienstleistungen und Grünpflegearbeiten für den Tiefbaubereich (67,0 T€) die Hauptursachen für den geringer als geplant ausgefallenen Verlust.
5. Bauhof (ohne Parkraumbewirtschaftung)
Immense Innenumsätze, insbesondere durch die umfangreichen Winterdiensteinsätze, sowie die ausstehende Fahrzeugkostenabrechnung hatten zum 30.06. zum Ausweis eines Überschusses von 275,8 T€ geführt.
Nach erfolgter Verrechnung der Fahrzeugnutzung und Verbuchung von Kostenpositionen wie Straßenbahnmarkierung, Reparaturen und Entsorgung ergibt sich unter Berücksichtigung der Budgetkürzung zum 30.09.13 durch den ausgleichenden Innenumsatz von insgesamt 405,5 T€ noch immer ein Spartengewinn von 49,8 T€, der sich wie folgt zusammensetzt:
Kostenstelle |
Kostenstellenergebnisse
per 30.09.2013 |
Straßenunterhaltung |
174,6 T€ |
Brunnen |
-5,0 T€ |
Beschilderung
|
12,5 T€ |
Hochdruckspüler |
-8,7 T€ |
Grundstück
Bauhof |
-12,3 T€ |
Straßenbeleuchtung |
-111,3 T€ |
Sparte gesamt |
49,8 T€ |
Auch in der Kostenstelle Straßenbeleuchtung haben überplanmäßige innerbetriebliche Erträge aus Reparatur- und Installationsleistungen Mindererlöse ausgeglichen, so dass der Verlust unter dem Planwert liegt. Im vierten Quartal werden sich zudem die Energieentgelte aus der Durchführung des Weihnachtsmarktes positiv auswirken.
6. Außendienste
Mit einem Fehlbetrag von 250 T€ bestimmt die Kostenstelle Winterdienst wiederum die Spartenrechnung unten stehender Aufgabenkomplexe. Der witterungsbedingte Kostenanstieg beim Winterdienst aus der Winterperiode zu Beginn dieses Jahres ist in den beiden Vorberichten bereits ausführlich erläutert worden.
Unter Berücksichtigung der Zuordnung von Budget nur in den betreffenden Wintermonaten, für November/Dezember = 120 T€ und der notwendigen Materialbeschaffung, ist selbst bei nur in geringem Umfang anfallender Winterdiensttätigkeit in diesen beiden Monaten der Verlust nur in geringem Umfang ausgleichbar.
Kostenstelle |
Kostenstellenergebnisse per 30.09.2013 |
Winterdienst |
-249,9 T€ |
Straßenreinigung |
16,7 T€ |
Papierkorbentleerung |
-5,0 T€ |
Verkehrsleiteinrichtungen |
7,6 T€ |
Sparte gesamt |
-230,6 T€ |
7. Parken
Der mit den Fehlbeträgen der beiden Parkhäuser zum Spartenergebnis zu saldierende
Überschuss aus der Parkraumbewirtschaftung (PRB) fällt zum 30.09. auf Grund der
Mindererlöse aus Parkentgelten mit 426,9 T€ geringer als geplant (483,2 T€)
aus.
Wie schon im Bericht zum 30.06. erläutert, sind in diesem Wirtschaftsjahr die Personalkosten der Hausmeister gemäß Einsatzplanung den jeweiligen Objekten direkt zugeordnet worden.
In der Erfolgsplanung war diese Zuordnung noch nicht vorgenommen worden, so dass diese Kosten planungsseitig noch in den Abteilungskosten und dementsprechend auch in den geplanten Abteilungskostenumlagen enthalten sind.
Da diese Umlagen auch in die Kostenstellenrechnung der dem Gebäudemanagement zugeordneten Parkhäuser und Parkplätze einfließen, ergibt sich durch die damit eingetretene Kostenreduzierung in der Abteilungskostenstelle ein positiver, Ergebnis verbessernder Effekt.
Gleichzeitig verbessern sich damit die errechneten Kostendeckungsgrade der Parkhäuser:
Parkhaus Am Markt: 62,0 % (56,3 % per 30.06.13)
Parkhaus Uferstraße: 54,4 % (50,7 % per 30.06.13)
Insgesamt betrachtet konnte der geplante Überschuss von 263,9 T€ trotz planmäßiger Kosten nicht erreicht werden.
Kostenstelle |
Kostenstellenergebnisse per 30.09.2013 |
Parkraumbewirtschaftung
|
426,9 T€ |
Parkhaus
Uferstraße |
-113,1 T€ |
Parkhaus
Am Markt |
-108,0 T€ |
Parkplätze
(BgA) |
15,3 T€ |
Sparte gesamt |
221,1 T€ |
In der Kostenstelle PRB haben die umsatzstarken Sommermonate die Mindererlöse der umsatzschwachen Wintermonate nicht ausgleichen können.
Es wurden 70,1 % der geplanten Jahreserlöse erzielt, gegenüber dem Plan fehlen somit 44,8 T€.
Während im „City-Parkhaus“ nahezu die geplanten Erlöse erreicht wurden, sind im Parkhaus „Am Markt“ nur 70,7 % der geplanten Entgelte eingenommen worden.
In der Weihnachtszeit sind regelmäßig Umsatzzuwächse zu verzeichnen, so dass zum Jahresende eine Annäherung an die geplanten Erträge eintreten wird.
In der nachfolgenden Darstellung der Entwicklung der Erträge im Bereich Parken zeigt sich mit Ausnahme der Parkplätze trotz Mindererlösen per 30.09. ein Umsatzwachstum. Bei den Parkplätzen fehlen Stellplatzmieten nach Kündigung einer Teilfläche durch eine Firma.
8. Gebäudemanagement
Dem Gebäudemanagement stehen mit der Budgetkürzung im Rahmen der Haushaltsplanung 2013 und im Zusammenhang mit den Konsolidierungsmaßnahmen für 2013 insgesamt 152,5 T€ weniger Finanzierungsmittel zur Verfügung.
Damit ist ggü. 2012 ohnehin ein deutliches Anwachsen des Fehlbetrages in diesem Wirtschaftsjahr zu erwarten.
Der Spartenverlust zum 30.09.13 mit 541,7 T€ fällt zudem etwas höher als geplant aus, weil der Großteil der Unterhaltungsarbeiten bereits abgeschlossen und abgerechnet ist und demzufolge im Aufwand für Material und bezogene Leistungen Mehrkosten ausgewiesen werden.
Ferner übersteigen die Gemeinkosten wegen der reduzierten Abteilungskosten, die auf die Sparte Parken entfallen, den geplanten Betrag um 59,3 T€ (auf die Ausführungen unter „Parken“ wird verwiesen).
Dieser Mehraufwand wird zwar größtenteils durch Einsparungen beim Personalaufwand kompensiert, allerdings sind in den ausgewiesenen Einsparungen auch die erst im November fälligen Jahressonderzahlungen enthalten.
Die Zwischenergebnisse der einzelnen Kostenstellenrechnungen aus der Bewirtschaftung der städtischen Gebäude per 30.09. sind nachfolgend dargestellt:
Kostenstelle |
Kostenstellenergebnisse per 30.09.2013 |
Verwaltungs-
und Wohngebäude |
-19,3 T€ |
Grundschulen |
-138,3 T€ |
Regelschulen |
-210,1 T€ |
Gymnasien |
0,2 T€ |
Förderschule |
-42,3 T€ |
Berufsschulen/Mefa/Wohnheim |
-34,7 T€ |
Sonstige
Einrichtungen |
-93,9 T€ |
Sportstätten |
-3,3 T€ |
Sparte gesamt |
-541,7 T€ |
9. Fuhrpark
Nachdem zum 30.06.13 die ausstehende innerbetriebliche Verrechnung der Fahrzeuge zum Ausweis eines Verlustes geführt hatte, ergibt die Gewinn- und Verlustrechnung nunmehr nach Aufarbeitung der Abrechnungen bis zum Stichtag einen überplanmäßigen Gewinn von 93,2 T€.
Zu diesem Überschuss beigetragen haben Einsparungen beim Personalaufwand und bei den Fahrzeugreparaturen sowie ausstehende Kosten wegen der noch nicht abgerechneten Kfz-Ver-sicherungen.
Neben den Erträgen aus der Fahrzeugverrechnung sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen Verkaufserlöse in Höhe von 30 T€ enthalten. Nach öffentlicher Ausschreibung konnte ein Teil abgeschriebener und ausgesonderter Altfahrzeuge meistbietend veräußert werden.
10. Finanzanlagen
Auch zum 30.09. steht der Finanzierungsbeitrag für den Gesamtbetrieb aus der Dividende für die KEBT-Aktien und der Ausgleichszahlung aus dem städtischen Haushalt für die EVB-Anteile noch aus.
Nach Eingang der Zahlungen und entsprechender Verbuchung zum Jahresende wird der Erlösüberschuss, geplant mit 184,7 T€, in das Betriebsergebnis einfließen und den Jahresverlust in gleicher Höhe dezimieren.
Anlagenverzeichnis
Plan-Ist-Vergleich Sept. 2013
Spartenergebnisdiagramm Sept. 2013
Stand Investitionen Sept. 2013