Sachverhalt:
Ausländerbeirat und Ausländerbeauftragte:
Ausländerbeirat:
Im Jahr 2015 haben zwei Sitzungen nach Absatz 9 § 10 Hauptsatzung der
Stadt Eisenach stattgefunden.
Am 30.04.2015 und am 16.10.2015 fanden die Sitzungen des
Ausländerbeirates statt.
Am 30.04.2015 erfolgte die Wahl des/der stellvertretenden Vorsitzenden,
da Herr Ariffathilla durch Wegzug aus Eisenach laut Satzung nicht mehr als
Stellvertreter tätig sein konnte.
Mit dem nun neu aufgestellten Ausländerbeirat wurden vor dem
Hintergrund der stark gestiegenen Zuwanderungszahlen die Aufgabenschwerpunkte
für das Jahr 2015 mit Blick auf die Hauptsatzung festgelegt.
Initiieren und Begleitung von ehrenamtlichen UnterstützerInnen in
Zusammenarbeit mit allen Hauptämtern wurde für 2015 zum Aufgabenschwerpunkt.
Alle Beiratsmitglieder haben entweder durch besondere mehrsprachige Kompetenz
oder durch ihre berufliche Einbindung viele Kontaktmöglichkeiten zu
Neuzugewanderten. Insbesondere die Vermittlung, bzw. Begleitung zu den
Bereichen Schule und Kindergarten ist dabei ein Bestandteil.
In der Sitzung am 16.10.2015 wurden die nun extrem gestiegenen
Zuwanderungszahlen und die bis dahin neu geltenden und geplanten
Gesetzesänderungen thematisiert. Die Unterstützung ehrenamtlicher Begleitung
von anerkannten Flüchtlingen als notwendiger Auftrag wurde beibehalten.
Die Beiratsmitglieder sind insbesondere durch ihre Sprachkompetenz und
berufliche Verortung übersetzend und begleitend tätig gewesen. Diese
Unterstützung betraf sowohl die Begleitung zu Ämtern und Behörden, als auch den
Einsatz als Übersetzer für Ämter, Behörden und Ärzte. Die Vermittlung von
anerkannten Flüchtlingen zu Helferangeboten, Freizeitangeboten und die
Unterstützung von Strukturen aus ehrenamtlicher Basis erfolgte durch die
Beiratsmitglieder. Unterstützungsangebote sind im „Nachbarschaftstreff“ der SWG
mit aufgebaut worden.
Ausländerbeauftragte:
Im Jahr 2015 fand bei 50 möglichen Sprechzeiten 11-mal keine
Sprechstunde statt.
Davon fielen 4 Tage auf die tariflich gewährte Urlaubszeit und 7 Tage
auf dienstlich bedingte Ortsabwesenheit.
Die Sprechstunde im Bürgerbüro ist 2015 deutlich mehr genutzt worden
als in den Vorjahren, oft ist die vorgehaltene Zeit von einer Stunde
überschritten worden, da die Anzahl der BürgerInnen ebenfalls zugenommen hat.
Schwerpunktthemen zu den Beratungen gab es nicht. Fragestellungen zu
Unterstützungsangeboten, wo Kursangebote stattfinden, ausfüllen von Anträgen,
Fragen zum Aufenthaltsgesetz waren Thema, Nachfragende sind sowohl
Drittstaatsangehörige als auch EU-BürgerInnen gewesen. Die Sprechstunde ist
auch vielfach für Anfragen von UnterstützerInnen gewesen.
Es erfolgte eine regelmäßige Teilnahme am Jugendhilfeausschuss und am
Begleitausschuss, jeweils als beratendes Mitglied.
In Eisenach gibt es seit 2005 das Netzwerk „Integration“ und seit 2012
die Arbeitsgruppe „Nordrunde“. Im Netzwerk „Integration“ sind alle Themen zu bleibeberechtigten
ausländischen MitbürgerInnen auf den jeweiligen Tagesordnungen, mit Schwerpunkt
Spracherwerb. Die „Nordrunde“ ist aus dem Bedarf, im Stadtteil Eisenach Nord
eine gemeinsame Strategie zu Freizeit und Regelangeboten aufzubauen, gegründet
worden. Hier wurde auch 2015 ein gemeinsamer Weihnachtsmarkt mit allen im
Stadtteil vorfindlichen Akteuren geplant und durchgeführt. Die an allen
Standorten erfahrbar gewachsenen Anforderungen und Aufgaben durch die
gestiegenen Zuwandererzahlen haben den Bedarf nach einem Austausch zwischen
Netzwerk „Integration“ und „Nordrunde“ geführt. Es entstand daraus ein großes
Netzwerk, welches in zwei gemeinsamen Treffen die jeweilige aktuelle Situation
und die daraus resultierenden Aufgaben besprochen hat. Diese gemeinsame
Gesprächsrunde ist sehr umfangreich gewesen, da alle mit Zuwanderung befassten
Verwaltungsämter mit anwesend waren. Aus diesem festgestellten Bedarf und den
resultierenden verschiedenen Arbeitsbereichen sind vier Arbeitsgruppen
entstanden.
AG`s: Kindergarten/Krippe, Schule, Sprache und Wohnen
Zu den AG`s fanden Treffen statt, an welchen ich teilgenommen habe. Die
AG Schule war dabei resultierend aus den Vorjahren Schwerpunktthema.
Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit wurden als Grundlagen für ein
gelingendes Miteinander ausgemacht und nach möglichen Wegen der Umsetzung
gesucht. Zusätzlich zu diesem seit Jahren konstant auf der Agenda stehendem
Thema ist die Aufgabe, sich der Herausforderung durch die stark angestiegene
Zuwanderung so zu stellen, dass es nicht zu Überforderungen an einzelnen
Standorten kommt.
Für alle AG`s ist es ein Thema gewesen, schnell und effektiv den Zugang
für Neuzugewanderte zu ermöglichen, eine mehrfache Bearbeitung zu vermeiden und
eine Dolmetscherstruktur aufzubauen. Der Aufbau eines Dolmetscherpools ist
trotz der stark gestiegenen Zuwandererzahlen nur teilweise möglich gewesen.
Dies lag zum Einen daran, dass zunächst der Spracherwerb für mögliche
Dolmetscher umgesetzt werden musste und zum Anderen ist es nicht möglich
gewesen, für die wenigen schon vorhandenen Dolmetscher, dem nun enormen Bedarf
gerecht zu werden. Als resultierende Aufgabe bleibt, für diesen Bedarf auch
nach einer Finanzierung, bzw. Aufwandsentschädigung zu suchen.
Als Beauftrage für Migration sind an mich vielfach Anfragen von
BürgerInnen nach Möglichkeiten der Unterstützung, Begleitung, Sachspenden und
Kontaktaufnahme gestellt worden. Die Vernetzung und Vermittlung erfolgte mit
erheblichem Zeitaufwand.
Über die Oberbürgermeisterin wurde am 28.10.2015 ein zentrales Netzwerk
initiiert, in welchem auch zusätzlich die Bereiche Arbeit, Ausbildung und
Vermittlung im Fokus standen. Auch hier erfolgte meine Teilnahme.
Außerhalb der Beratungsmöglichkeit im Bürgerbüro und den Teilnahmen,
bzw. Leitungen von Netzwerken gab es verschiedene Anfragen, zur Herkunft, Leben
und Integrationsmöglichkeiten von MigrantInnen zu sprechen. Die Anfragen sind
alle wahrgenommen worden.
Rückblickend ist 2015 ein Jahr gewesen, welches durch die vielfältigen
Anforderungen und Aufgaben jeden vernünftigen Zeitrahmen gesprengt hat. Der bis
dahin ca. 2%ige Anteil von MigrantInnen an der Bevölkerung hat sich durch die
stark gestiegenen Zahlen wahrnehmbar in allen Lebens- und Aktionsbereichen
niedergeschlagen.
Thematisch ist Migration bei allen Bevölkerungsschichten angekommen. Für mich ergab sich daraus, auch in allen Lebens- und Wirkungsbereichen dazu angefragt zu werden. Wichtig und hilfreich ist hierbei für mich gewesen, dass ich aus der hauptamtlichen Tätigkeit eine hohe fachliche Qualifizierung und Informiertheit in diese Gesprächsrunden einbringen konnte. Die mediale Berichterstattung ist häufig fehlerhaft und dadurch verunsichernd gewesen und hat so zu vielen Anfragen von BürgerInnen, NachbarInnen und MitarbeiterInnen geführt.