Sachverhalt:
1. Netzwerkinintiative
Oberbürgermeisterin Katja Wolf wird am 20.02.2019 im Namen der Stadt Eisenach eine Absichtserklärung
(Letter of Intent) zur interkommunalen Zusammenarbeit zur Erweiterung und
Intensivierung des Thüringer Innenstadtnetzwerkes „Innenstädte erfolgreich
machen“ unterschreiben.
Hintergrund
Die Stadt
Eisenach beteiligt sich seit 2014 an der Netzwerkinitiative der Industrie- und
Handelskammer IHK Erfurt „Innenstädte erfolgreich machen“. An der
Netzwerkinitiative nahmen neben Eisenach die Städte Apolda, Sömmerda und
Sondershausen teil. Später wurde der Teilnehmerkreis der Netzwerkinitiative
durch die Städte Heiligenstadt und Bad Langensalza erweitert. Mit der
Unterstützung des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft
(TMIL) konnte die Initiative für die EFRE-geförderten Städte Apolda, Sömmerda
und Bad Langensalza in ein EFRE-Förderprojekt umgewandelt werden. Die Stadt
Sömmerda fungierte hierbei als Antragstellerin und Zuwendungsempfängerin. Trotz
des Mangels an EFRE-Fördermöglichkeit waren die Städte Eisenach und
Sondershausen weiter am Netzwerk beteiligt, dies war durch eine Finanzierung der
Industrie- und Handelskammer (IHK) möglich. Das Projekt läuft im Sommer 2019
aus.
Da nicht alle
Netzwerkstädte in die EFRE-Förderung unter der Schirmherrschaft der Stadt
Sömmerda einbezogen wurden, soll es nun eine neue Initiative unter der
Schirmherrschaft der IHK vergleichbaren Inhalts mit Gotha als neue
Netzwerkstadt geben. Ziel soll sein, das bisherige Engagement der Städte in
Angelegenheiten des Stadtmarketings zu koordinieren, so z. B. auch die
bisherigen Bemühungen um die Implementierung eines Citymanagements. Während
einer Veranstaltung im Beisein der IHK und des TMIL am 10.01.2019 haben neben
Gotha und Eisenach auch die Städte Mühlhausen und Sondershausen ihr Interesse
für ein solches Vorhaben bekundet. Unter den Teilnehmerstädten wurde vereinbart,
dass zum 21.02.2019 ein Letter of Intent (LoI = Absichtserklärung)
unterschrieben werden soll, auf dessen Grundlage die Stadt Gotha als
EFRE-Programmstadt im Namen der vier teilnehmenden Städte einen Förderantrag
beim Thüringer Landesverwaltungsamt einreichen kann.
Nach einer
Förderzusage bzw. nach der Erklärung zum förderunschädlichen Beginn des
Vorhabens kann ein Coaching der Teilnehmerstädte ausgeschrieben und vergeben
werden. Die Initiative könnte ab dem Spätsommer 2019 beginnen. Es ist davon
auszugehen, dass auch für die anderen vier Städte unter Schirmherrschaft der
Stadt Sömmerda eine Projektfortführung ermöglicht werden kann, so dass ab dem
Herbst 2019 in zwei „verschwisterten“ Netzwerkinitiativen ein Netzwerk von
mindestens acht Thüringer Mittelstädten mit jeweils vergleichbaren Arbeits- und
Erkenntnisständen gebildet werden würde.
Die bisherigen
Ergebnisse aus der Netzwerkinitiative der IHK unter Schirmherrschaft der Stadt
Sömmerda werden von Herrn Kendschek, beauftragt durch die IHK, im WKT-Fachausschuss
im Februar vorgestellt.
2.
Citymanagement
Gespräche
zwischen der Stadtverwaltung Eisenach und dem Gewerbeverein Eisenach e.V. haben
aufgezeigt, dass die Eisenacher Innenstadt in ihrer Funktion als Einkaufsort,
Wirtschaftsstandort und kulturelles Zentrum der Stadt revitalisiert, stärker
gefördert und besser vermarktet werden soll.
Daraufhin hat
sich die Stadtverwaltung stärker mit dem Thema auseinandergesetzt und nimmt u.
a. seit 2015/16 an dem IHK-Projekt „Innenstadt-Netzwerk – Innenstädte erfolgreich
machen“ teil und beriet sich mehrfach zu diesem Thema in einem Arbeitsgremium.
Die Gespräche wurden durch die IHK und durch einen externen Berater im Rahmen
der IHK-Netzwerkinitiative begleitet, teilweise war zudem auch der
Gewerbeverein beteiligt.
Im Jahr 2018
wurde ein Konzeptpapier durch das Amt für Stadtentwicklung erstellt, welches
das Thema Citymanagement und dessen untergeordneten Ziele, Aufgaben und
Handlungsfelder näher definierte und einen denkbaren strukturellen Aufbau,
mögliche Handlungsfelder und die nötige finanzielle Ausstattung beschreibt.
Zusammenhänge zu anderen Teilstrategien der Stadt und dessen
Tochtergesellschaften wurden kurz erläutert. Am Ende des Konzepts wurde die
Angliederung des Citymanagements an verschiedene Einrichtungen nach Chancen und
möglichen Nachteilen dargestellt. Das Konzeptpapier wurde u.a. auch dem
WKT-Ausschuss vorgestellt.
Das
Konzeptpapier wurde mit der Oberbürgermeisterin und verschiedenen Bereichen der
Stadtverwaltung (Dezernat II und III und Amt 61, 61.1, 61.3) gemeinsam
diskutiert, erneut begleitet durch die IHK bzw. externe Beratung. Im Ergebnis
stand eine Auswahl verschiedener städtischer Beteiligungsgesellschaften fest,
bei denen eine Angliederung des Citymanagements möglich wäre. Diese drei städtischen
Beteiligungsgesellschaften wurden mit der Bitte zur Einreichung einer
Projektskizze angeschrieben. Um die Projektskizzen vergleichen und bewerten und
anschließend eine Empfehlung aussprechen zu können, sind noch Rückfragen
notwendig. Mit den jeweiligen städtischen Beteiligungsgesellschaften wurde
hierzu bereits Kontakt aufgenommen.
Darüber hinaus
ist anzumerken, dass ein Konzept zur Erstellung eines Standortentwicklungs- und
Wirtschaftsförderungskonzeptes durch eine externe Gesellschaft erarbeitet werden
soll. Dieses Konzept beinhaltet eine Erörterung zukunftsfähiger
Organisationsstrukturen zum Citymanagement und Stadtmarketing. Es ist sinnvoll,
die daraus gewonnenen Erkenntnisse mit in die noch ausstehende Bewertung und
Entscheidung bzgl. des Citymanagements in Eisenach einzubeziehen.
Anlagenverzeichnis
Anlage 1: Letter
of Intent zur interkommunalen Zusammenarbeit zur Erweiterung und Intensivierung
des Thüringer Innenstadtnetzwerkes „Innenstädte
erfolgreich machen“
Anlage 2: Konzeptpapier Citymanagement