I.
Beschlussvorschlag:
Der Stadtrat der Stadt Eisenach beschließt:
1. Die Einführung eines Grünflächenmanagementsystems im
Sachgebiet Grünflächen.
2. Entgegen des Stadtratsbeschlusses zur 1.
Fortschreibung des Haushaltssicherungskonzeptes der Stadt Eisenach 2012-2022
vom 02.12.2014, die Aufnahme einer unbefristeten Stelle im Stellenplan des
Haushaltes 2021, welche für die
Umsetzung der notwendigen Maßnahmen aus dem Grünflächenpflege und
-entwicklungskonzept der GrünRaum GmbH unbedingt notwendig ist.
II.
Begründung:
Nachdem der Stadtrat in seiner Sitzung am 01.12.2020
das Konzept zur Grünflächenpflege und –entwicklung der GrünRaum GmbH
einschließlich der darin schon definierten Festlegungen zu den Soll
Service-Level der städtischen Grünflächen beschlossen hat (Vorlagen-Nr.:
0414-StR/2020), sollten vor der nunmehr notwendigen Umsetzung zur Einführung
eines Grünflächenmanagementsystems im Sachgebiet Grünflächen noch detaillierter
die Notwendigkeit, die dafür zu erwartenden Kosten für die zusätzliche
unbefristete Stelle und die Kosten für die notwendige Software ermittelt
werden.
1. Die
zu erwartenden jährlichen Kosten für einen Dipl. Ing. belaufen sich auf 77.600€. In
diesen Kosten sind die notwendigen Sachaufwendungen bereits enthalten. Die einzuplanende Stelle kann erst
nach Inkrafttreten der Haushaltssatzung 2021 besetzt werden.
2. Zur Einführung und
Nutzung kann genutzt Software werden eines Grünflächenmanagementsystems kann
die bereits bestehende Software des Sachgebietes Grünflächen genutzt werden.
Der derzeitige Softwareanbieter hat bereits alle notwendigen Funktionen frei
geschaltet. Lediglich die Implementierung der Tabellen im OK-Frei muss noch
vorgenommen werden. Die dafür entstehenden Kosten sind jedoch über den bereits
bestehenden Wartungsvertrag abgedeckt.
III.
Überblick zu den Aufgaben des neuen Stelleninhabers:
a)
Vorbemerkung:
Im beigefügten Konzept sind die für
die notwendige Aufwertung der städtischen Grünflächen dringend benötigten
personellen Ressourcen benannt. Ziel soll es sein, die vorhandenen Fachkräfte
stärker als bisher für die notwendigen Kernaufgaben der Grünpflege einzusetzen,
um somit den wachsenden Ansprüchen der Grünpflege überhaupt wieder gerecht
werden zu können. Die vorhandenen Grünflächen im öffentlichen Raum und auf dem
Friedhof müssen bedarfsgerechter gepflegt werden. Damit sollen die vom Stadtrat
gefassten Beschlüsse im Rahmen des Klimaschutzes, der Klimaanpassung und dem
Erhalt der Biodiversität Rechnung getragen und die vorhandenen Park- und
Grünanlagen nachhaltig als bisher möglich gepflegt und ertüchtigt werden. Der
zukünftige Stelleninhaber soll nach Einführung des Grünflächenmanagementsystems
alle vorhandenen städtischen Grünflächen auf die anzuwendenden Pflegelevel
prüfen und in Abstimmung mit den Mitarbeitern des Sachgebietes Festlegungen
treffen, welche Maßnahmen zur Verbesserung bzw. Vereinfachung der vorhandenen
Grünflächen getroffen werden können. Anhand der im Konzept bereits definierten
Pflege-Level, der einzelnen Flächen, sollen dann im Rahmen des
Grünflächenmanagements weitere Möglichkeiten zur Reduzierung des im Konzept
benannten Stellenbedarfes geprüft werden.
Im Ergebnis des Konzeptes zur
Grünflächenpflege und -entwicklung ist es nach derzeitigem Stand notwendig im
Sachgebiet Grünflächen 7,5 zusätzliche Stellen im Bereich der Gartenarbeiter
und im Sachgebiet Friedhof 2,5 zusätzliche Stellen im Bereich der Friedhofsarbeiter
zu etablieren, um erstmals eine ausreichende Qualität in den definierten
Pflegeklassen erreichen zu können.
Das Fachamt unterstützt die
Aussagen im Konzept, dass im Rahmen weiterer Fremdvergaben, eventuell
personelle Ressourcen freigelenkt werden können. Derzeit sind ca. 23 % der
Arbeiten an Dritte vergeben, mittelfristiges Ziel ist ein Vergabeanteil von ca.
40 %. Der Inhaber, der neu zu schaffenden Stelle im
Grünflächenmanagementsystem, soll die notwendigen Ausschreibungstexte für die
geplanten Vergaben definieren. Je nach Erfolg der Ausschreibungen, ist es dann
eventuell möglich den oben genannten zusätzlichen Stellenbedarf zu reduzieren.
Nur wenn nicht ausreichend
qualifizierte Auftragnehmer in Rahmen der Ausschreibungen zur Verfügung stehen,
sind die 7,5 zusätzlichen Stellen im Sachgebiet Grünflächen erforderlich. Das
gleiche gilt für die zusätzlichen 2,5 Stellen des Sachgebietes Friedhof.
Wichtig ist es hier nochmal
deutlich darauf hinzuweisen, dass der im Konzept beschriebene notwendige Stellenbedarf
unabdingbar ist, um dem weiteren Verfall der städtischen Flächen
entgegenzuwirken. Selbstverständlich kann dieser auch teilweise im Rahmen von
Vergaben an Dritte gedeckt werden. Es sollte jedoch klar sein, dass einer
bedarfsgerechteren Pflege der Grünflächen im Rahmen des Klimaschutzes, der
Klimaanpassung und dem Erhalt der Biodiversität Rechnung getragen werden muss.
Nach Ermittlung sämtlicher oben genannten Daten und Ausschreibung bzw. Vergabe
weiterer Aufträge hat der neue Stelleninhaber für die zukünftig anstehenden
Probleme im Rahmen des Klimaschutzes die höheren Aufgaben zu bewältigen. Durch
entsprechende Vorplanungen zu künftigen Pflanzungen, der Erstellung neuer
Pflegepläne, aber auch durch die Begutachtung und Stellungnahme im Rahmen neuer
Bebauungspläne, soll der Stelleninhaber die Stadt Eisenach für kommende
Aufgaben im Rahmen des Klimaschutzes und der Erhaltung des Stadtgrüns rüsten,
so dass künftige Herausforderungen im Rahmen der Grünpflege zum Wohle der
Bürger Eisenachs bewusst angegangen werden können.
b)
Aufgaben des Stelleninhabers
- gezielte Ökologisierung der
kommunalen Flächen
- Erstellung eines Überblickes über
die kommunalen Flächen und deren
Pflegezuständigkeiten
-
Vermeidung fehlerhafter Pflegemaßnahmen
-
Optimale Pflege der Grünflächen
-
Erfolgskontrolle der festgelegten Entwicklungsziele
/ Monitoring
- eindeutige Definition der Nutzung
- Beschreibung der Pflegearbeiten im
Jahresverlauf
-
Entwicklung weiterer Freiflächen für Blühwiesen zum
Entgegenwirken des
Insektensterbens
- Ermittlung der Pflanzengruppen und
Grünstrukturen in der Stadt Eisenach
- Offenlegung des Pflegeaufwandes,
der Arbeitszeit und des tatsächlichen
Mittelaufwandes
- Abstimmung und Festlegung der
Entwicklungsziele mit anderen städtischen Ämtern
- Kontrolle der Einhaltung der
beschlossenen Soll Service Level
- Kontrolle der Pflegepläne auf
Einhaltung der Vorgaben des OK.FREI
- Ausarbeitung neuer Pflanztechniken
und Strategien zum Entgegenwirken eines
klimabedingten
Baumsterbens
- Mitwirkung bei der Schaffung
besserer Rahmenbedingungen für Stadtgrün, im
Rahmen
anstehender Baumaßnahmen bzw. der Umsetzung von Bebauungsplänen
- Prüfung der Möglichkeiten zur besseren
Bewässerung des Stadtgrüns z. B. durch die
Installation
von Zisternen und Bewässerungsanlagen
- Erstellung von
Leistungsverzeichnissen für notwendige Ausschreibungen zur
Umsetzung
der unter Abschnitt a) genannten Ziele zur Freilenkung personeller
Ressourcen
im Rahmen von Vergaben
- Erstellung von standortbezogenen
Konzepten zur Erhöhung des Grünvolumens als
Klimaschutzmaßnahme
und zur Grünentwicklung z. B. durch die Herstellung von
Gehölzinseln,
Baumhainen und Frischluftschneisen zur Verringerung des
Wärmeinseleffektes
und der Hitzereduktion sowie der Verzögerung des
Oberflächenabflusses
bei Starkregen und der Bindung von Luftschadstoffen und der
Luftreinhaltung