I.
Beschlussvorschlag:
Der Stadtrat der Stadt Eisenach beschließt:
die 3. Änderung der Geschäftsordnung des Stadtrates der Stadt Eisenach entsprechend der Anlage.
II.
Begründung:
Änderung des § 12 Abs. 4 der Geschäftsordnung – Anträge
Bis zur Neufassung der Geschäftsordnung am 12.11.2019 hat der Haupt- und Finanzausschuss bei der Herstellung des Benehmens zur Tagesordnung des Stadtrates über die Unzulässigkeit von Anträgen auf Berichterstattung entschieden. Im Rahmen der Neufassung der Geschäftsordnung nach der Konstituierung des neuen Stadtrates und der Beratungen zu den eingegangenen Änderungsanträgen der Fraktionen wurde diese Regelung nicht wieder mit in die Geschäftsordnung aufgenommen. Die Regelung war in der vorherigen Geschäftsordnung enthalten, da Anträge auf Berichterstattung eine Umgehung der Anfragenbegrenzung darstellen und deshalb der Haupt- und Finanzausschuss vor der Aufnahme auf die Tagesordnung der Stadtratssitzung über die Aufnahme entscheiden sollte. Es wird vorgeschlagen diese Verfahrensweise für Anträge auf Berichterstattung wieder in die Geschäftsordnung aufzunehmen.
Änderung des § 18 Abs. 2 und § 19 Abs. 3 der
Geschäftsordnung – Anfragen und Einwohneranfragen
Der Stadtrat der Stadt Eisenach hat in seiner Sitzung am 16.03.2021 den Antrag der BfE-Stadtratsfraktion – Ergänzung der Beantwortung von Anfragen und Einwohneranfragen – (0546-AT/2021) mit folgenden Beschlusstext einstimmig beschlossen:
„Die Oberbürgermeisterin der Stadt Eisenach möge
künftig dafür Sorge tragen, dass in der Beantwortung von Anfragen, insbesondere
von Bürgeranfragen, sollten diese Verweise enthalten, die Texte dieser Quellen
entweder im Original oder zumindest paraphrasiert in die Beantwortung der
Anfragen eingebunden werden.“
In Umsetzung des Beschlusses wird daher vorgeschlagen, die
beschlossene Regelung für die Einwohneranfragen und Anfragen auch in der
Geschäftsordnung des Stadtrates der Stadt Eisenach aufzunehmen.
Neufassung des § 19 der Geschäftsordnung -
Einwohnerfragestunde
Der
Landtag hat am 11.03.2021 das Sechste Gesetz zur Änderung der Thüringer
Kommunalordnung beschlossen. Das Gesetz ist am Tag nach seiner Verkündung im
Gesetz- und Verordnungsblatt am 1. April 2021 in Kraft getreten.
Mit der Berichtsvorlage 0596-BR/2021 wurde der
Stadtrat bereits darüber informiert, dass mit der Gesetzänderung jetzt die
Einwohnerfragestunde in der Thüringer Kommunalordnung verankert ist. Gemäß der
gesetzlichen Regelung soll den Einwohnern die Möglichkeit eröffnet werden, in
Sitzungen des Stadtrates Fragen zu stellen sowie Anregungen und Vorschläge zu
unterbreiten. Die Geschäftsordnung des Stadtrates der Stadt Eisenach beinhaltet
schon jetzt eine Einwohnerfragestunde, die regelt, dass Einwohner sowie Vereine und Verbände mit Sitz in
Eisenach Einwohneranfragen stellen dürfen. Die aktuellen Regelungen zur
Einwohnerfragestunde sehen jedoch noch nicht die Möglichkeit zur Einreichung
von Anregungen und Vorschlägen vor. Um dies zu ermöglichen und damit die
Vorgaben der Thüringer Kommunalordnung umzusetzen, ist die Neufassung des § 19
der Geschäftsordnung erforderlich.
Mit der Einführung
der Möglichkeit für die Einwohner sowie Vereine und Verbände mit Sitz in
Eisenach zukünftig im Rahmen der Einwohnerfragestunde auch Anregungen und
Vorschläge einzureichen, wird vorgeschlagen, dass sich die Anregungen und
Vorschläge, wie die Einwohneranfragen auch, auf einen Gegenstand beziehen
müssen, für den der Stadtrat zuständig ist, und eine Sachverhaltsdarstellung
bzw. Begründung enthalten müssen. Für die Einreichungsfrist für Anregungen und
Vorschläge werden 8 Kalendertage empfohlen, damit diese nach Eingang noch auf
ihre Zulässigkeit geprüft werden und dem Stadtrat rechtzeitig zur Kenntnis
gegeben werden können. Es ist zudem vorgesehen, dass die Einwohner bzw.
Vertreter des Vereines oder Verbandes ihre Anregungen und Vorschläge in der
Stadtratssitzung kurz begründen können. Hierfür wird eine Begrenzung der
Redezeit auf 3 Minuten vorgeschlagen. Weiterhin wird empfohlen, die bisherige
Regelung zu den Zusatzfragen der Fraktionen bzw. fraktionslosen Stadtratsmitglieder
bei den Einwohneranfragen auch für die Anregungen und Vorschläge zu übernehmen,
sodass pro Fraktion bzw. fraktionslosem Stadtratsmitglied eine Zusatzfrage an
den Einreicher der Anregung oder des Vorschlages möglich wäre.
Im Absatz 2 wird außerdem vorgeschlagen die Möglichkeiten
für die Einreichung der Einwohneranfragen, Anregungen und Vorschläge
dahingehend zu erweitern, dass die Einreichung auch per Email oder über die
städtische Internetseite erfolgen kann. Seit einigen Monaten haben die Einwohner
bereits diese Möglichkeit. Die Aufnahme dieser Regelung dient somit der
Anpassung an die bereits geübte Praxis.
Gemäß der Änderung der Thüringer Kommunalordnung ist die Einwohnerfragestunde in die Hauptsatzung aufzunehmen und hier das nähere Verfahren zu regeln. Mit der nächsten Änderung der Hauptsatzung soll die Einwohnerfragestunde auch in der Hauptsatzung verankert werden.
Änderung des § 28 Abs. 1 der Geschäftsordnung – Bildung
von Ausschüssen
Mit
der Berichtsvorlage 0596-BR/2021 wurde der Stadtrat weiterhin bereits darüber
informiert, dass die bisher bestehende
Begrenzung der Mitglieder des Hauptausschusses auf 6 Mitglieder gestrichen
wurde und dementsprechend die Mitgliederzahl des Hauptausschusses erhöht werden
könnte, wenn dies vom Stadtrat gewünscht ist.
Am 03.06.2021 wurde die Thematik im Ältestenrat
beraten. In dieser Sitzung wurde mit vier Stimmen dafür, drei Stimmen dagegen
und einer Stimmenthaltung die Erhöhung der Mitgliederzahl im
Haupt- und Finanzausschuss auf 8 Mitglieder und die Vorbereitung der
entsprechenden Beschlüsse vom Ältestenrat empfohlen. Um die Mitgliederzahl des
Haupt- und Finanzausschusses zu erhöhen, ist die Änderung im § 28 Abs. 1
Buchst. a) erforderlich. Die Besetzung der zwei neuen Ausschusssitze im Haupt-
und Finanzausschuss erfolgt durch eine gesonderte Beschlussvorlage.
Änderung des § 30 Abs. 1 der Geschäftsordnung – Ausschuss
für Infrastruktur, Beteiligungen und Rechnungsprüfung
Es wird vorgeschlagen § 30 Abs. 1 S. 1 Buchst. f) der Geschäftsordnung
des Stadtrates der Stadt Eisenach zu streichen. Gemäß der aktuellen
Geschäftsordnungsregelung wird die Feststellung des Jahresabschlusses des
optimierten Regiebetriebes sowie die Verwendung des Jahresgewinns bzw.
Behandlung des Jahresverlustes zweimal im Ausschuss für Infrastruktur,
Beteiligungen und Rechnungsprüfung beraten. Der Ausschuss soll zunächst dem
Stadtrat die Feststellung des Jahresabschlusses in Form eines Beschlusses vorschlagen (§ 30 Abs. 1 S. 1 Buchst. f) der GO), um
anschließend die eigentliche Beschlussvorlage für den Stadtrat zur Feststellung
des Jahresabschlusses des optimierten Regiebetriebes
nochmals vorzuberaten. Wie sich bei der letzten Vorlage eines
entsprechenden Beschlusses gezeigt hat, ist die doppelte Beratung im Ausschuss
nicht erforderlich und verlängert das Verfahren zur Beschlussfassung unnötig.
Mit der Streichung des § 30 Abs. 1 S. 1 Buchst. f) der Geschäftsordnung könnte
dies vermieden werden. Durch die Streichung würde zukünftig nur noch die
Beschlussvorlage für den Stadtrat zur Feststellung des Jahresabschlusses des
optimierten Regiebetriebes sowie die Verwendung des Jahresgewinns bzw.
Behandlung des Jahresverlustes im Ausschuss vorberaten werden.
Anlagenverzeichnis:
Entwurf der 3. Änderung der Geschäftsordnung des Stadtrates der Stadt Eisenach