hier: Feststellung Jahresabschluss per 31.12.2021
I.
Beschlussvorschlag:
Der Stadtrat der Stadt Eisenach beschließt:
Der Vertreter der
Stadt Eisenach in der Gesellschafterversammlung der Eisenach-Wartburgregion
Touristik GmbH (EWT) wird angewiesen,
1.
der
Feststellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2021 und
2.
dem
Vortrag des Jahresfehlbetrages in Höhe von 388.387,00 EUR auf neue Rechnung
zuzustimmen.
Die Entlastung
der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2021 wird zur
Kenntnis genommen.
II.
Begründung:
Das Jahr 2021 war
von der Corona-Pandemie und ihren Folgen deutlich gezeichnet. Von Januar bis
Anfang Juni galt ein touristisches Reiseverbot und die Tourist-Information
musste geschlossen bleiben. In den Sommermonaten war jedoch ein starkes
Gästeaufkommen zu verzeichnen, das auf Vor-Corona-Niveau lag. Die Monate
November und Dezember waren coronabedingt wieder mit Einschränkungen verbunden,
u.a. 2G für touristische Reisen, und alle vorweihnachtlichen Veranstaltungen
konnten nicht stattfinden. So waren in diesen Monaten ebenfalls nur wenige
Gäste in der Stadt.
Die
Übernachtungszahlen in Eisenach sind im Jahr 2021 gegenüber 2020 (das ebenfalls
durch die Pandemie geprägt war) um 8,1% zurückgegangen. Im Jahr 2020 lag die
Zahl der Übernachtungen bei 230.567, im Jahr 2021 waren es nur 211.939.
Gegenüber dem
Vorjahr hat sich folgende Entwicklung der Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage
ergeben:
Vermögenslage
Das Gesamtvermögen
(235 TEUR) der Gesellschaft hat sich ggü. dem Vorjahr um 61 TEUR erhöht.
Der Rückgang der
langfristigen Investitionen um 21,9 TEUR resultiert aus Abschreibungen i.H.v.
27,1 TEUR, denen Zugänge in Höhe von 5,2 TEUR gegenüberstehen.
Die kurzfristigen
Aktiva stiegen insbesondere bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
um 24,2 TEUR und den flüssigen Mitteln um 68,2 TEUR. Der Rückgang bei den
sonstigen Vermögengegenständen um 15,1 TEUR wird hierdurch nicht sichtbar.
Auf der Passivseite
stellt sich die Entwicklung wie folgt dar:
Das Eigenkapital
(167 TEUR) hat sich unter Berücksichtigung der Kapitaleinlage (403 TEUR) und
des Jahresfehlbetrages (388 TEUR) ggü. dem Vorjahr erhöht. Die Eigenkapitalquote hat sich bei verminderten Gesamtvermögen auf
71,1 % (Vj.: 87,6 %) verringert.
Die Rückstellungen
(13 TEUR) haben sich ggü. dem Vorjahr um 4 TEUR erhöht. Wesentliche Positionen
sind die Rückstellung für die Jahresabschlusserstellung (5,5 TEUR),
Rückstellung für Berufsgenossenschaft (1,5 TEUR) sowie Urlaubsrückstellungen
Personal (5,6 TEUR).
Bei den
Verbindlichkeiten (54 TEUR) ist ein Anstieg um 42 TEUR zu verzeichnen,
insbesondere durch einen Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen um 36 TEUR.
Ertragslage
Die Ertragslage der
Gesellschaft wird maßgeblich von den Personal-, Material- und sonstigen
betrieblichen Aufwendungen beeinflusst. Diese zehren die Umsatzerlöse
vollständig auf.
Die Umsatzerlöse
(346 TEUR) konnten gegenüber dem Vorjahr um 72,3 TEUR gesteigert werden,
bleiben aber aufgrund der Coronavirus-Pandemie und den damit einhergehenden
Restriktionen unter den geplanten Umsätzen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge (71 TEUR)
beinhalten insbesondere übrige sonstige betriebliche Erträge i. H. v. 7,5 TEUR
für einen Zuschuss der Stadt Eisenach sowie i. H. v. 63,0 TEUR für
Kurzarbeitergeld und die pauschalierte Erstattung der
Sozialversicherungsbeiträge.
Der Materialaufwand
(133 TEUR) verringerte sich ggü. dem Vorjahr um rd. 14 TEUR.
Die Personalkosten
(439 TEUR) konnten unter Beachtung der Mehrbelastung während der Restriktionen
(u.a. Stornierung von Veranstaltungen) und der Zukunftsorientierung der Gesellschaft
und trotz Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld ggü. dem Vorjahr nicht
wesentlich reduziert werden.
Die sonstigen
betrieblichen Aufwendungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 42,3 TEUR. Dies
resultiert insbesondere aus gestiegenen Werbekosten (21,5 TEUR) und
Aufwendungen für eigene Druckerzeugnisse (22,3 TEUR).
Das Geschäftsjahr
wurde insgesamt mit einem Fehlbetrag von 388.387,00 Euro (Vj.: - 434 TEUR)
abgeschlossen.
Finanzlage
Die Mittelabflüsse
aus der laufenden Geschäftstätigkeit (- 329,6 TEUR) sowie aus der
Investitionstätigkeit (- 5,2 TEUR) können vollständig aus dem Mittelzufluss aus
der Finanzierungstätigkeit (hier: Kapitaleinlage der Gesellschafterin) in Höhe
von 403,0 TEUR finanziert werden. Im Ergebnis ist eine Erhöhung des Finanzmittelbestandes
um 68,2 TEUR auf 112,0 TEUR zu verzeichnen.
Lagebericht
Der Lagebericht der
Geschäftsführung ist dem Prüfbericht des Wirtschaftsprüfers als Anlage
beigefügt.
Darstellung der Empfehlungen, Feststellungen
und Hinweise des Wirtschaftsprüfers:
·
Es wurde
ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt.
·
Unrichtigkeiten
und Verstöße gegen Rechnungslegungsvorschriften wurden nicht festgestellt.
·
Die
Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung ergab keine Beanstandungen.
·
Es
wurden folgende bestandsgefährdende Tatsachen festgestellt:
Für die Geschäftsjahre ab 2023 liegen derzeit keine Beschlüsse bezüglich
dem Ausgleich aus DAWI-Leistungen vor. Die gemäß dem Gesellschaftsvertrag
aufgetragenen Aufgaben kann die EWT nur erfüllen, wenn die Finanzierung des
jährlich im Wirtschaftsplan der EWT festgestellten Mittelbedarfs dauerhaft
gesichert ist.
Die Gesellschaft ist in ihrem Bestand gefährdet, wenn die
Gesellschafterin ab dem Geschäftsjahr 2023 die auftretenden Defizite nicht
durch Nachschüsse in entsprechender Höhe ausgleicht.
·
Im Ergebnis der Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der
Geschäftsführung nach § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz kam es zu keinen
wesentlichen Beanstandungen/ Feststellungen bzw. Empfehlungen.
Der vollständige Prüfbericht zum Jahresabschluss 2021 der
EWT kann im Büro der Beteiligungsverwaltung (Kämmerei) eingesehen werden.
Der Jahresfehlbetrag 2021 der EWT liegt gemäß Abschnitt II (4) der Richtlinie über den Umgang mit den Jahresabschlüssen der städtischen Beteiligungen über der festgelegten Wertgrenze.
Der Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2021 wurde durch den Aufsichtsrat der EWT in der Sitzung am 06.07.2022 beraten. Der Gesellschafterversammlung wurden die Feststellung des Jahresabschlusses, die Fortschreibung des Jahresfehlbetrages sowie die Entlastung der Geschäftsführung des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2021 empfohlen.
Die Gesellschafterversammlung ist in der Sitzung am 06.07.2022 der Empfehlung des Aufsichtsrates gefolgt und hat die erforderlichen Beschlüsse unter Organvorbehalt der Zustimmung des Stadtrates gefasst.
Der Vorbehalt wird durch den Beschluss des Stadtrates ausgeräumt.
Anlagenverzeichnis:
Anlage 1a - Bilanz zum 31.12.2021
Anlage 1b - Gewinn- und Verlustrechnung zum 31.12.2021
Anlage 2 - Lagebericht der Geschäftsführung für das
Geschäftsjahr 2021