Betreff
Anfrage der BfE-Stadtratsfraktion - Befüllung der Bewässerungssäcke an städtischen Bäumen
Vorlage
AF-0264/2022
Art
Anfrage

II. Fragestellung

 

1.       Gibt es einen Plan, nach welchem die Bewässerungssäcke kontrolliert und befüllt werden?

2.       Wenn ja, wird die Befüllung nachvollziehbar erfasst und protokolliert?

3.       Ist es möglich, sofern ein „Befüllungs-Plan“ existiert, diesen einzusehen bzw. diesen dem Stadtrat zur Kenntnis zu geben?


ich beantworte Ihre Anfrage wie folgt:

 

zu 1.

Ja, es gibt einen Bewässerungstourenplan für die Bäume in Eisenach. In diesem Plan sind die Standorte der Bäume mit Bewässerungssäcken verzeichnet.

Die Befüllung der Bewässerungssäcken erfolgt witterungsabhängig und kann daher nicht in einem festgelegten Zeitplan erfolgen, das wäre botanisch, ökologisch und ökonomisch falsch.

 

zu 2.

Zu Anfang des Jahres wurde der Bedarf erfasst und die Befüllung dementsprechend auch dokumentiert und in einer Liste eingetragen.

Die Anzahl der Bewässerungsgänge ist entsprechend der zur Verfügung stehenden Personalstärke und der verfügbaren Technik jedoch nicht unbegrenzt möglich.

Mit dem verfügbaren Gießfahrzeug (Fassungsvermögen 1800 Liter) sind bei maximal 7 – 8 Touren/ Tag eine Gießmenge von insgesamt maximal 15.000 Litern / Tag möglich.

 

Bei heißer Witterung erfolgt im Wochenverlauf zuerst die Bewässerung der Schalen und der Sommerbepflanzung im gesamten Stadtgebiet und anschließend die Befüllung der Bewässerungssäcke.

Ausgenommen sind Bewässerungssäcke von Gießpatenschaften durch Bürger – hier obliegt es natürlich dem/ der Bürger-In/ Baumpat-In, wann der Bewässerungssack befüllt wird. Da auf eine konkrete Angabe der Örtlichkeit in der Fragestellung verzichtet wurde, kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich u.U. um einen solchen Bewässerungssack im Zusammenhang mit einer Gießpatenschaft handelt. Das FG Grünflächen unterstützt natürlich das Engagement im Zusammenhang mit Gießpatenschaften. Die Bewässerungssäcke sind vor einigen Jahren vom FG Grünflächen angeschafft worden, um Bäumen bei extremen Trockenphasen beim Überleben zu helfen. Damit ist das FG Grünflächen Eisenach Vorreiter mit dieser Maßnahme und hat so, als eine der ersten Kommunen in Thüringen, gezielt auf die Auswirkungen des Klimawandels bei Straßenbäumen reagiert.

Die Bewässerungssäcke sind in erster Linie aber nur als „Erste – Hilfe – Maßnahme“ bei extremer Trockenheit und Überlebenshilfe für Bäume zu verstehen.

Leere Wassersäcke heißt nicht, dass nicht ausreichend bewässert wird. Die Abgabe des Gießwassers und damit der Füllstand sind abhängig vom Untergrund der Baumscheibe, Restfeuchtigkeit des Bodens und vom Bewuchs der Baumscheibe.

Dauerhaft gefüllte Bewässerungssäcke sind sogar kontraproduktiv, da die Bäume „verwöhnt“ werden und ihr Wurzelwerk nur an der Oberfläche ausbilden. Der Baum muss aber sein Wurzelwerk nach unten ausbilden, um Trockenschäden zu verhindern.

Ein dauerhaft befüllter Bewässerungssack kann zudem auch zu Bodenverdichtungen im Wurzelbereich führen und den Baum so nachhaltig schädigen.

Bewässerungssäcke dienen vor allem dazu, dass beim Gießgang das Wasser nicht oberflächlich wegläuft und die volle Gießwassermenge über Tröpfchenbewässerung den Wurzeln zu Gute kommt.

 

zu 3.

Der Plan der Bewässerungstour ist als Anlage beigefügt.