hier: Feststellung Jahresabschluss per 31.12.2022
I.
Beschlussvorschlag:
Der
Stadtrat der Stadt Eisenach beschließt:
Der Vertreter
der Stadt Eisenach in der Gesellschafterversammlung der Eisenach-Wartburgregion
Touristik GmbH (EWT) wird angewiesen,
1.
der
Feststellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2022 und
2.
dem
Vortrag des Jahresfehlbetrages in Höhe von 413.933,41 EUR
auf neue Rechnung
zuzustimmen.
Die
Entlastung der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr
2022 wird zur Kenntnis genommen.
II. Begründung:
Im
Jahr 2022 war die Tourist-Information wieder wie vor der Corona-Pandemie
geöffnet. In allen Bereichen sind deutliche Zuwächse zu erkennen, die auf eine
Erholung des Tourismus hindeuten.
Gegenüber
dem Vorjahr hat sich folgende Entwicklung der Vermögens-, Ertrags- und
Finanzlage ergeben:
Vermögenslage
Das
Gesamtvermögen (203 TEUR) der Gesellschaft hat sich ggü. dem Vorjahr um 31 TEUR
reduziert.
Der
Rückgang der langfristigen Investitionen um 5,3 TEUR resultiert aus
Abschreibungen i. H. v. 19,0 EUR, denen Zugänge in Höhe von 13,7 TEUR
gegenüberstehen.
Die
kurzfristigen Aktiva verminderten sich insbesondere bei den Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen um 21,8 TEUR und den sonstigen Vermögensgegenständen
um 22,5 TEUR. Der Anstieg bei den
flüssigen Mitteln wird hierdurch nicht sichtbar.
Auf
der Passivseite stellt sich die Entwicklung wie folgt dar:
Das
Eigenkapital (109 TEUR) hat sich unter Berücksichtigung der Kapitaleinlage (356
TEUR) und des Jahresfehlbetrages (414 TEUR) ggü. dem Vorjahr verringert. Die Eigenkapitalquote hat sich bei
verminderten Gesamtvermögen auf 53,8 % (Vj.: 71,1 %) weiter reduziert.
Die
Rückstellungen (14 TEUR) haben sich ggü. dem Vorjahr geringfügig erhöht.
Wesentliche Positionen sind die Rückstellung für die Jahresabschlusserstellung
(7 TEUR), Rückstellungen für Berufsgenossenschaft (1,6 TEUR) sowie
Urlaubsrückstellungen Personal (4,7 TEUR).
Bei
den Verbindlichkeiten (80 TEUR) ist ein Anstieg um 26 TEUR zu verzeichnen.
Ertragslage
Die
Ertragslage der Gesellschaft wird maßgeblich von den Personal-, Material- und
sonstigen betrieblichen Aufwendungen beeinflusst. Diese zehren die Umsatzerlöse
vollständig auf.
Die
Umsatzerlöse (414 TEUR) konnten gegenüber dem Vorjahr um 68 TEUR gesteigert
werden und resultieren insbesondere aus den höheren Erlösen aus der Vermittlung
der Ferienunterkünfte und dem steigenden Verkauf von Stadtführungen und
Souvenirs. Des Weiteren wird die Ertragslage durch zusätzliche
Geschäftsbesorgungsverträge generiert. Diese werden aber durch die Kosten des
Geschäftsführers nahezu aufgebraucht.
Der
Materialaufwand (192 TEUR) erhöhte sich ggü. dem Vorjahr um rd. 59 TEUR,
korrespondierend mit dem Anstieg des Verkaufs.
Die
Personalkosten (489 TEUR, Vj: 439 TEUR) stiegen infolge einer Anpassung des
Lohnniveaus sowie aufgrund der Neubesetzung der Geschäftsführung.
Die
sonstigen betrieblichen Aufwendungen verringerten sich im Wesentlichen durch
niedrige Ausgaben für eigene Druckerzeugnisse und Werbung um 33 TEUR auf 173
TEUR.
Das
Geschäftsjahr wurde insgesamt mit einem Fehlbetrag von 413.933,41 Euro (Vj.: -
388 TEUR) abgeschlossen.
Finanzlage
Die
Mittelabflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit (- 328,0 TEUR) sowie aus
der Investitionstätigkeit (- 13,4 TEUR) können vollständig aus dem
Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit (hier: Kapitaleinlage der Gesellschafterin)
in Höhe von 356,1 TEUR finanziert werden. Im Ergebnis ist eine Erhöhung des
Finanzmittelbestandes um 14,7 TEUR auf 126,7 TEUR zu verzeichnen.
Lagebericht
Der
Lagebericht der Geschäftsführung ist dem Prüfbericht des Wirtschaftsprüfers als
Anlage beigefügt.
Darstellung
der Empfehlungen, Feststellungen und Hinweise des Wirtschaftsprüfers:
·
Es
wurde ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt.
·
Unrichtigkeiten
und Verstöße gegen Rechnungslegungsvorschriften wurden nicht festgestellt.
·
Die
Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung ergab keine Beanstandungen.
·
Es
wurden folgende bestandsgefährdende Tatsachen festgestellt:
Für die Geschäftsjahre ab 2024 liegen
derzeit keine Beschlüsse bezüglich dem Ausgleich aus DAWI-Leistungen vor. Die
gemäß dem Gesellschaftsvertrag aufgetragenen Aufgaben kann die EWT nur
erfüllen, wenn die Finanzierung des jährlich im Wirtschaftsplan der EWT
festgestellten Mittelbedarfs dauerhaft gesichert ist.
Die Gesellschaft ist in ihrem Bestand
gefährdet, wenn die Gesellschafterin ab dem Geschäftsjahr 2024 die auftretenden
Defizite nicht durch Nachschüsse in entsprechender Höhe ausgleicht.
·
Im Ergebnis der Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der
Geschäftsführung nach § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz kam es zu keinen
wesentlichen Beanstandungen / Feststellungen bzw. Empfehlungen.
Der
vollständige Prüfbericht zum Jahresabschluss 2022 der EWT kann im Büro der
Beteiligungsverwaltung (Kämmerei) eingesehen werden.
Der
Jahresfehlbetrag 2022 der EWT liegt gemäß Abschnitt II (4) der Richtlinie über
den Umgang mit den Jahresabschlüssen der städtischen Beteiligungen über der
festgelegten Wertgrenze.
Der
Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2022 wurde durch den Aufsichtsrat der EWT
in der Sitzung am 30.08.2023 beraten. Der Gesellschafterversammlung wurden die
Feststellung des Jahresabschlusses, die Fortschreibung des Jahresfehlbetrages
sowie die Entlastung der Geschäftsführung des Aufsichtsrates für das
Geschäftsjahr 2022 empfohlen.
Die
Gesellschafterversammlung ist in der Sitzung am 30.08.2023 der Empfehlung des
Aufsichtsrates gefolgt und hat die erforderlichen Beschlüsse unter
Organvorbehalt der Zustimmung des Stadtrates gefasst.
Der
Vorbehalt wird durch den Beschluss des Stadtrates ausgeräumt.
Anlagenverzeichnis:
Anlage 1a Bilanz zum 31.12.2022
Anlage 1b Gewinn- und Verlustrechnung zum
31.12.2022
Anlage 2 Lagebericht der Geschäftsführung für
das Geschäftsjahr 2022