Betreff
Sportbad Eisenach GmbH (SEG)
hier: Feststellung Jahresabschluss per 31.12.2022
Vorlage
1405-StR/2023
Aktenzeichen
14.1 / 8124 14
Art
Beschlussvorlage Stadtrat

I. Beschlussvorschlag:

 

Der Stadtrat der Stadt Eisenach beschließt:

Der Vertreter der Stadt Eisenach in der Gesellschafterversammlung der Sportbad Eisenach GmbH (SEG) wird angewiesen,

1.      der Feststellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2022 und

2.      der Verrechnung des Jahresüberschusses in Höhe von 719.492,30 EUR mit dem Verlustvortrag sowie der Thesaurierung des darüber hinaus verbleibenden Betrages

zuzustimmen.

Die Entlastung der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2022 wird zur Kenntnis genommen.


II. Begründung:

 

Nach den Erwartungen der Geschäftsführung wurde für das Geschäftsjahr 2022 mit steigenden Besucherzahlen über alle Bereiche gerechnet. Bei den Umsatzerlösen ging die Geschäftsführung in Abhängigkeit der Besucherentwicklung von steigenden Umsätzen aus. Die Erwartungen wurden aufgrund des Auslaufens der Corona-Pandemie und aufgrund der Nachberechnung der Vereinsnutzung noch deutlich übertroffen. Insgesamt lagen die Umsatzerlöse um 533 TEUR über dem Planniveau.

 

Das Jahresergebnis der evb vor Gewinnabführung und der damit für die Gesellschaft zur Verfügung stehende Beteiligungsertrag wurde ursprünglich von der Geschäftsführung der SEG mit 3,5 Mio. EUR (davon SEG 2,2 Mio. EUR) veranschlagt, dies konnte übertroffen werden. Letztlich konnte ein Ergebnis in Höhe von rd. 4,0 Mio. EUR durch die evb erzielt werden. Insofern wurde ein Ergebnisabführungsbetrag von der evb an die SEG in Höhe von 2,6 Mio. EUR generiert.

 

In dem vom Stadtrat der Stadt Eisenach übertragenen Breitbandförderprojekt sind ca. 80 % der im Projekt hinterlegten Tiefbau- und Montageleistungen erbracht worden. Es ist gelungen weitere Fördermittel für den Anschluss von zusätzlich ca. 1.000 Adresspunkten einzuwerben. Der Realisierungszeitraum verlängert sich voraussichtlich bis zum Ende des IV. Quartals 2024. Der Projektumfang stieg durch die Bewilligung der beantragten Aufstockungen auf ca. 19 Mio. EUR netto.

 

Nachfolgend werden die wesentlichen Änderungen der Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage des Geschäftsjahres dargestellt:

 

Vermögenslage

Die Bilanzsumme (28.782 TEUR) der Gesellschaft erhöhte sich im Berichtsjahr um 4.827 TEUR.

 

Ursächlich waren auf der Aktivseite im Wesentlichen Steigerungen bei den Sachanlagen um 5.889 TEUR auf 18.047 TEUR, insbesondere aufgrund begonnener Baumaßnahmen an einzelnen Bauabschnitten für den Breitbandausbau sowie die Errichtung des Multifunktionsgebäudes. Demgegenüber verringerten sich die Finanzanlagen um 70 TEUR auf 6.882 TEUR (aufgrund planmäßiger Tilgungen eines an die evb ausgereichten Darlehens).

Beim Umlaufvermögen erhöhten sich insbesondere die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sowie gegen Gesellschafter (hier wurde u.a. die Forderung für Vereinsschwimmen ggü. der Stadt Eisenach für die Jahre 2019-2022 i.H.v. 630 TEUR ausgewiesen). 

 

Auf der Passivseite stellt sich die Entwicklung wie folgt dar:

Das Eigenkapital der Gesellschaft hat sich in Höhe des Jahresüberschusses (719 TEUR) auf 15.733 TEUR erhöht.

 

Die Eigenkapitalquote beträgt nach Hinzurechnung von 2/3 des Sonderpostens (10.874 TEUR) 80% (Vj.: 83%). Das langfristige Vermögen ist somit überwiegend durch Eigenmittel fristenkongruent finanziert.

 

Der Anstieg der Rückstellungen um 36 TEUR auf 598 TEUR resultiert maßgeblich aus der Erhöhung der sonstigen Rückstellungen um 238 TEUR auf 290 TEUR (insb. Bildung einer Rückstellung für die Beseitigung eines Schwimmbeckenschadens 80 TEUR und sonst. Rückstellungen +157 TEUR). Demgegenüber verringerten sich die Steuerrückstellungen um 202 TEUR auf 308 TEUR.

 

Die Verbindlichkeiten sind ggü. dem Vorjahr um rd. 489 TEUR auf 1.577 TEUR gestiegen. Die Position ist durch (kurzfristige) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen i.H.v. 1.571 TEUR (Vj: 1.005 TEUR) geprägt.

 

Ertragslage

Die SEG weist Umsatzerlöse in Höhe von 2.300 TEUR (Vj.: 832 TEUR) aus. Insgesamt sind die Umsatzerlöse im Badbereich (Freibad, Hallenbad, Sauna inkl. Wellnessbereich) im Vergleich zum Vorjahr um 554 TEUR bzw. 183 % gestiegen. Der Anstieg resultiert u.a. aus der Beendigung der Corona-Einschränkungen. Zudem sind in den Umsätzen die Erlöse aus der Nutzung der Schwimmhalle durch Vereine enthalten, welche bis zum Jahr 2021 lediglich als Sachbezug gebucht wurden. Die übrigen Erlöse enthalten die periodenfremden Positionen für die Jahre 2019 bis 2021 für das Vereinsschwimmen mit 475 TEUR, die im Berichtsjahr in Rechnung gestellt wurden.

 

Die sonstigen betrieblichen Erträge i.H.v. 130 TEUR (Vj.: 219 TEUR) enthalten im Wesentlichen die Auflösung von Sonderposten aus erhaltenen Fördermitteln (69 TEUR) sowie Erträge aus Coronabeihilfen (33 TEUR). Sachbezüge der Sportvereine (Vj.: 114 TEUR) werden hier nicht mehr ausgewiesen.

 

Der Materialaufwand erhöhte sich insgesamt um 740 TEUR auf 2.248 TEUR. Dabei stiegen die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe um 420 TEUR. Ursächlich für den Anstieg der Aufwendungen für Wärmeverbrauch (+267 TEUR) ist hauptsächlich die Preisentwicklung. Die Veränderungen im Strom- (-78 TEUR) und Gasbezug (+116 TEUR) sind im Wesentlichen mengenbedingte Effekte. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen erhöhten sich ebenfalls um 320 TEUR auf 1.059 TEUR, im Wesentlichen aufgrund gestiegener Fremdleistungen.    

 

Der Personalaufwand beläuft sich auf 37 TEUR (Vj.: 41 TEUR) und resultiert aus der Beschäftigung der beiden Geschäftsführer.

 

Die planmäßigen Abschreibungen betragen 387 TEUR (Vj.: 371 TEUR).

 

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich auf 741 TEUR und beinhalten im Wesentlichen andere Dienst- und Fremdleistungen (bspw. Aufwendungen kfm. Geschäftsbesorgung durch die evb 210 TEUR, Reinigungsleistungen 121 TEUR, administrative Betriebsführung der GMF 78 TEUR sowie Prüfungs- und Beratungskosten 39 TEUR) sowie Mieten, Pachten, Gebühren und Beiträge (u.a. Pacht BHKW 94 TEUR). Aufwendungen aus Sachbezügen der Sportvereine entfallen (Vj.: 121 TEUR).

 

In den Erträgen aus Gewinnabführung wird die Ergebnisabführung gemäß Gewinnabführungsvertrag mit der evb in Höhe von 2.611 TEUR (Vj.: 2.037 TEUR) abgebildet.

 

In 2022 fielen Steuern vom Einkommen/Ertrag in Höhe von 928 TEUR (Vj.: 663 TEUR) an.

 

Im Geschäftsjahr wird ein Jahresüberschuss von 719.492,30 EUR (Vj.: Fehlbetrag 276 TEUR) ausgewiesen.

 

Finanzlage

Die Gesellschaft erwirtschaftete aus der laufenden Geschäftstätigkeit einen negativen CashFlow von 1.687 TEUR und einen negativen CashFlow aus Finanzierungstätigkeit von 24 TEUR. Zusammen mit dem Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit (511 TEUR) ist der Finanzmittelbestand zum Bilanzstichtag um 2.222 TEUR gesunken. Die liquiden Mittel betragen 20 TEUR. Nach Aussage des Wirtschaftsprüfers war die Gesellschaft auch ohne Inanspruchnahme des Kontokorrentkreditrahmens jederzeit in der Lage, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

 

Lagebericht

Der Lagebericht ist dem Prüfbericht als Anlage beigefügt.

 

Empfehlungen, Feststellungen und Hinweise des Wirtschaftsprüfers

ü  Es wurde ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt.

ü  Unrichtigkeiten und Verstöße gegen Rechnungslegungsvorschriften wurden nicht festgestellt.

ü  Die Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung ergab keine Beanstandungen.

ü  Verstöße gegen sonstige gesetzliche bzw. gesellschaftsvertragliche Pflichten wurden nicht festgestellt.

ü  Der Jahresabschluss vermittelt insgesamt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.

ü  Im Ergebnis der Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung nach § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz kam es zu keinen wesentlichen Beanstandungen/ Feststellungen bzw. Empfehlungen.

 

Der vollständige Prüfbericht zum Jahresabschluss 2022 der SEG kann im Büro der Beteiligungsverwaltung (Kämmerei) eingesehen werden.

 

Der Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2022 sowie die Ergebnisverwendung wurden durch den Aufsichtsrat der SEG in der Sitzung am 28.09.2023 beraten und der Gesellschafterversammlung eine entsprechende Beschlussfassung zum Jahresabschluss empfohlen.

 

Der Vertreter der Stadt Eisenach in der Gesellschafterversammlung ist durch Beschluss vom 28.09.2023 der Empfehlung des Aufsichtsrates gefolgt und hat der Feststellung des Jahresabschlusses und der Verwendung des Jahresergebnisses zugestimmt. Die Beschlussfassung erfolgte dabei unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Stadtrates.

 

Der Vorbehalt wird durch den Beschluss des Stadtrates ausgeräumt.

 


Anlagenverzeichnis:

 

Anlage 1a:           Bilanz per 31.12.2022

Anlage 1b:          GuV per 31.12.2022

Anlage 2:             Lagebericht der Geschäftsführung