Sachverhalt:
Auf Basis des
Grundsatzbeschlusses des Stadtrates zur Einleitung eines Prozesses zur
Modernisierung der Stadtverwaltung Eisenach vom 23.04.2010 wurden folgende
3 Projektgruppen zur Umsetzung der geplanten Phasen des
Modernisierungsprozesses gebildet:
· Projektgruppe – Zielsystem
· Projektgruppe – Personal- und Organisationsentwicklung
· Projektgruppe – Produkte, KLR, Steuerungsunterstützung
Mit dem jeweiligen Projektgruppenleiter wurde am 31.05.2010 ein Projektauftrag vereinbart.
Parallel dazu wurden ebenfalls am 31.05.2010 die Mitglieder des Lenkungsausschusses berufen. Mit dem Berufungsschreiben einher erging die Einladung zur ersten Sitzung des Lenkungsausschusses am 04.08.2010.
Die Projektgruppen haben entsprechend ihrem Projektauftrag mit ihrer Arbeit begonnen bzw. sie bereits teilweise abgeschlossen. Die bis zum jetzigen Zeitpunkt vorgenommenen Maßnahmen haben keine zusätzlichen Ausgaben verursacht. Alle Aufgaben wurden ohne die geplante externe Unterstützung vorgenommen, da hierfür die notwendigen finanziellen Mittel aufgrund der vorläufigen Haushaltsführung nicht zur Verfügung stehen.
In diesem Jahr werden voraussichtlich Kosten für die durchzuführende Schulung der Leitungskräfte – siehe hierzu unter Punkt Personal- und Organisationsentwicklung – in Höhe von ca. 3.000 € anfallen.
Projektgruppe Zielsystem
Durch die Projektgruppe wurde eine Zielsystematik erarbeitet, die am 04.08.2010 dem Lenkungsausschuss zur Beratung und Empfehlung unterbreitet wurde.
Der Lenkungsausschuss hat diese Zielsystematik bestehend aus einem Oberziel sowie Formal-, Sach- und Finanzzielen mehrheitlich dem Stadtrat empfohlen. Des Weiteren wurde durch den Lenkungsaussschuss die Zielhierachie der Sachziele durch ein Abstimmungsverfahren mittels Stimmzettel ebenfalls als Empfehlung für den Stadtrat bestimmt.
Die Zielsystematik sowie die Zielhierarchie wurde auf Basis der Empfehlungen des Lenkungsausschusses am 08.10.2010 vom Stadtrat mehrheitlich beschlossen (Beschluss-Nr. StR/0245/2010).
Nach dem Stadtratsbeschluss wurden
zunächst in den Dienstberatungen aller Dezernate die Amtsleiter über die
beschlossene Zielsystematik informiert. Des Weiteren hat der Personalrat
ebenfalls erste Informationen in einem Rundschreiben an die Mitarbeiter zur
Zielsystematik gegeben (3. Quartal 2010).
Im Anschluß wurde die Zielsystematik
in eine farbige Grafik übertragen und allen Ämtern zum Aushang zur Verfügung
gestellt (4. Quartal 2010)
Schließlich werden alle Mitarbeiter
in einem Informationsschreiben der Verwaltungsspitze detailliert informiert. In
dem Schreiben wird auf den bisherigen Prozess Bezug genommen.
Da es sich bei dem
Stadtratsbeschluss um einen Grundsatzbeschluss handelt, bildet dieser die Basis
für die weiteren Modernisierungsschritte. Jedoch sollten der theoretischen
Zielsystematik konkrete Maßnahmen, insbesondere in den Haushaltsberatungen
folgen.
Dem Oberbürgermeister wurde der
Vorschlag unterbreitet, eine Anpassung der Formblätter für
Haushaltsmittelanmeldungen bzw. –freigaben vorzunehmen, d.h. bei
Mittelanmeldungen bzw. –freigaben ist anzukreuzen, welchem Ziel (A, B oder C)
diese Maßnahme zuzuordnen ist.
Ziel dieser Anpassung soll sein,
dass entsprechend dem Stadtratsbeschluss die Zielsystematik und Zielhierachie
insbesondere beim Haushalt 2012 beachtet werden.
In einem nächsten Schritt soll bis
zum Ende des 1. Quartals 2011 durch die Pressestelle auf der Internetseite der
Stadt Eisenach ein Bereich für den Modernisierungsprozess gestaltet werden. Die
Mitarbeiter werden laufend per Mail über den Ausbau der Internetseite
informiert. Damit soll ein kontinuierlicher Informationsfluss gewährleistet
werden.
Projektgruppe Personal- und Organisationsentwicklung
In einem ersten Schritt hat sich die
Projektgruppe “Personal- und Organisationsentwicklung” mittels einer von ihr
durchgeführten Mitarbeiterbefragung einen Überblick über die aus Sicht der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter notwendigsten Handlungsfelder verschafft.
Im Ergebnis dieser Befragung (diese
wurde dem Lenkungsausschuss am 21.10.2010 ausführlich vorgestellt) haben sich
folgende drei Handlungsfelder herauskristallisiert:
1. Einführung
von Mitarbeitergesprächen
2. Aufbau
eines Fortbildungsmanagements
3. Flexibilisierung
der Arbeitszeit
Zur Gewährleistung einer effektiven
Arbeitsweise wurden drei Unterarbeitsgruppen gebildet, die sich jeweils mit den
genannten Handlungsfeldern beschäftigt haben.
1. Einführung
von Mitarbeitergesprächen
Hinsichtlich der Einführung von Mitarbeitergesprächen
sind bereits drei Schulungen der Führungskräfte (jeweils ca. 12 Führungskräfte)
im Jahr 2010 erfolgt. Diese Schulungen waren auf Grund einer Förderung für die
Stadt Eisenach kostenfrei.
Es steht noch eine Schulung der
Führungskräfte und die umfassende Information der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter aus. Diese sollen im I. Quartal 2011 abgeschlossen werden, so dass
die Mitarbeitergespräche im II. Quartal eingeführt werden können. Nach
derzeitigem Kenntnisstand werden für diese Schulung Kosten in Höhe von ca.
3.000 Euro entstehen.
2. Aufbau
eines Fortbildungsmanagements
Basierend auf dem Ergebnis aus dem
Punkt der Mitarbeiterbefragung “Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten” wird
derzeit durch die Unterprojektgruppe “Wissensmanagement” an Vorschlägen zum
Aufbau und der Einführung eines Fortbildungsmanagements in der Stadtverwaltung
Eisenach gearbeitet. Mit dem Ziel “Wissen miteinander teilen, Wissen
vervielfachen, Wissen gezielter abfragen, internes Wissen verfügbar machen
sowie das Freisetzen von Innovationspotentialen” wird derzeit das
Schwerpunktthema “Internes Fortbildungsprogramm” vorangetrieben. Hierbei ist
angedacht in enger Kooperation mit der Volkshochschule und dem Engagement der Mitarbeiter
Fortbildungsmöglichkeiten für alle Mitarbeiter zu schaffen.
Weiterhin wird derzeit im
Zusammenhang mit dem umfangreichen Thema “Fortbildung” an dem Entwurf einer
Dienstvereinbarung zwischen dem Personalrat und der Dienststelle für die
Mitarbeiter gearbeitet.
3. Flexibilisierung
der Arbeitszeit
Durch die Unterarbeitsgruppe werden
derzeit Gründe für eine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit aus Sicht der
Beschäftigten, aber auch aus Sicht des Arbeitsgebers erarbeitet. Dabei werden
speziell die tariflichen Möglichkeiten des TVöD näher beleuchtet (z. B.
Arbeitszeitkorridor, Rahmenarbeitszeit, Arbeitszeitkonto und Langzeitkonto).
Weiterhin werden durch die
Mitglieder der Unterarbeitsgruppe die Voraussetzungen, Chancen aber auch die
Risiken der alternierenden Telearbeit geprüft.
Im Fokus aller Prüfungen liegt die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf, um zum einen passgenaue Lösungen für
optimale Servicezeiten zu finden aber auch der Erlangung eines höheren Grades
an Zeitsouveränität durch den/die einzelne/n Mitarbeiter/in der Stadtverwaltung.
Ziel der Auswahl weiterer
Instrumente zur Arbeitszeitflexibilisierung ist auch die Gewinnung bzw. die
Vermeidung der Abwanderung qualifizierter Beschäftigter durch Steigerung der
Attraktivität des Arbeitgebers Stadtverwaltung.
Projektgruppe Produkte, KLR, Steuerungsunterstützung
Die Projektgruppe erarbeitet derzeit das Produkthandbuch für die Stadt Eisenach.
Auf Basis des Produktrahmenplanes des Landes Thüringen wurde in einem ersten Schritt den Produkten des Rahmenplanes die Ämter der Stadtverwaltung entsprechend ihrer Aufgabenzuschnitte zugeordnet. Parallel dazu wurden von vergleichbaren Städten Informationen bzw. bereits erarbeitete Produkthandbücher als weitere Arbeitsgrundlage beschafft.
Im nächsten Schritt wurde durch die Projektgruppe auf Basis der bestehenden Aufgaben sowie unter Berücksichtigung der Verfahrensweise anderer Städte bestimmt, welche Produkte gebildet werden sollten. Ziel hierbei war nicht mehr als 100 Produkte zu bilden, um eine Übersichtlichkeit zu gewährleisten.
Für diese Produkte wurden unter Zugrundelegung des Soll-Inhaltes der Produktbeschreibungen gemäß der Anlage 3 zur Verwaltungsvorschrift über die kommunalen Produkte und Konten Basisproduktbeschreibungen erstellt.
Zur effizienteren Arbeitsweise wurden 4 Unterprojektgruppen gebildet, die mit den Leitern der Ämter und Abteilungen Gespräche führten, um die Basisproduktbeschreibungen um die Punkte: Auftragsgrundlage, Zielgruppe, Kurzbeschreibung, zu ergänzen. Des Weiteren wurde bei diesen Gesprächen nach Lösungen für diejenigen Produkte gesucht, bei denen aufgrund des derzeitigen Aufgabenzuschnittes mehrere Ämter für die Aufgabenerfüllung verantwortlich sind.
Die Gespräche mit den Ämtern sind fast abgeschlossen. Danach werden durch die Projektgruppe die Produktbeschreibungen nochmals insbesondere im Hinblick auf eine einheitliche sprachliche Gestaltung geprüft.
Die derzeitige Planung sieht vor, dass dem Lenkungsausschuss Ende Februar das Produkthandbuch vorgestellt werden soll.