hier: Feststellung des Jahresabschlusses per 31.12.2020
I.
Beschlussvorschlag:
Der Stadtrat der Stadt Eisenach beschließt:
Der Vertreter der
Stadt Eisenach in der Gesellschafterversammlung der Städtischen
Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH (SWG) wird angewiesen,
1. der Feststellung des Jahresabschlusses zum
31.12.2020,
2. der Ausschüttung eines Betrages von
842.000,00 € (netto) aus dem Jahresüberschuss 2020 in Höhe von 1.226.900,74 € an die Gesellschafterin Stadt Eisenach
sowie
3. der Einstellung des verbleibenden Betrages in
Höhe von 384.900,74 € in die Gewinnrücklage
zuzustimmen.
Die Entlastung der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2020 wird zur Kenntnis genommen.
II.
Begründung:
Nachfolgend werden die wesentlichen Änderungen
der Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage des Geschäftsjahres 2020 dargestellt:
Vermögenslage
Gegenüber dem
Vorjahr hat sich die Bilanzsumme um 1.398 TEUR auf 134.283 TEUR erhöht.
Auf der Aktivseite
war dafür im Wesentlichen die Erhöhung der Sachanlagen um 1.295 TEUR auf
120.046,6 TEUR, insbesondere durch Investitionen (6.449,4 TEUR) sowie
Zuschreibungen (1.140,0 TEUR) maßgeblich. Dem stehen planmäßige Abschreibungen
(4.786,6 TEUR), außerplanmäßige Abschreibungen (1.398,7 TEUR) sowie Abgänge
(106,2 TEUR) gegenüber.
Die Finanzanlagen
betragen 2.805 TEUR und betreffen den 94%igen Geschäftsanteil an der Gründer-
und Innovationszentrum Stedtfeld GmbH - GIS - (2.077,3 TEUR) sowie ein
langfristiges Darlehen an die GIS (728 TEUR).
Beim Umlaufvermögen
war ein Anstieg um 148 TEUR auf 11.134 TEUR zu verzeichnen. Dies ist maßgeblich
auf den Anstieg der liquiden Mittel um
251 TEUR (s. Finanzlage) sowie die Erhöhung der Forderungen ggü.
Gesellschaftern (+ 77 TEUR) und der Forderungen aus sonst. Lieferungen und
Leistungen (+ 82 TEUR). Demgegenüber steht eine Verringerung des Bestandes an
Verkaufsobjekten (- 64 TEUR), welche aus dem Verkauf von 3 Grundstücken ohne
Bauten resultiert.
Der aktive
Rechnungsabgrenzungsposten (aRAP) hat sich ggü. dem Vorjahr um rd. 48 TEUR auf
261 TEUR verringert.
Auf der Passivseite
stellt sich die Entwicklung wie folgt dar:
Das Eigenkapital der
Gesellschaft hat sich in Höhe des Jahresüberschusses (1.227 TEUR) abzüglich der
Gewinnausschüttung an die Stadt Eisenach aus dem Jahresüberschuss 2019 (842
TEUR) auf 79.204,5 TEUR erhöht.
Die Eigenkapitalquote
(EKQ) beträgt bei erhöhter Bilanzsumme 58,9
% (Vj.: 59,3 %). Finanzierungsprobleme aufgrund der
Eigenkapitalausstattung bestanden lt. Wirtschaftsprüfer nicht (Anl. 10, S. 11).
Der Sonderposten für
Investitionszulagen reduzierte sich im Rahmen der planmäßigen Auflösung um rd.
27 TEUR auf 829 TEUR.
Die Rückstellungen
haben sich um 25 TEUR auf 1.116 TEUR verringert.
Insgesamt war ein
Anstieg der Verbindlichkeiten um 1.094 TEUR auf 53.096 TEUR zu verzeichnen. Die
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten erhöhten sich um 726 TEUR auf 45.209
TEUR. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich
gegenüber dem Vorjahr um 346 TEUR auf 1.884 TEUR und betreffen insbesondere
Verbindlichkeiten aus Bau- und Instandhaltungsleistungen.
Der passive
Rechnungsabgrenzungsposten (pRAP) verringert sich um 29 TEUR auf 38 TEUR. In
dieser Position werden abgegrenzte Mietvorauszahlungen („Abstandszahlungen“)
ausgewiesen.
Ertragslage
Es ergab sich ein
Jahresüberschuss von 1.226.900,74 EUR (Vj.: 2.209,1 TEUR). Auf das Ergebnis
wirkten sich gegenüber dem Vorjahr vor allem eine außerplanmäßige Abschreibung
von 1.379,7 TEUR auf ein Geschäftsgebäude aus, dessen Verkauf am 1.1.2021
erfolgte. Des Weiteren wirkten sich gestiegene Aufwendungen für Hausbewirtschaftung
(+ 185,7 TEUR), gestiegene Personalaufwendungen (+ 249,4 TEUR) und leicht
gesunkene Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung (- 57,1 TEUR) negativ auf
das Jahresergebnis aus. Dagegen haben sich die sonstigen betrieblichen
Aufwendungen (- 25,7 TEUR) und die Zinsaufwendungen (- 66,2 TEUR) verringert und das
Ergebnis positiv beeinflusst.
Die Umsatzerlöse
betrugen 20.073 TEUR und verringerten sich ggü. dem Vorjahr um 417 TEUR.
Ursächlich waren hierfür der Rückgang der Erlöse aus Hausbewirtschaftung sowie
der Erlöse aus dem Verkauf von Grundstücken (- 355 TEUR).
Der Bestand an zum
Verkauf bestimmten Grundstücken mit fertigen oder unfertigen Bauten sowie
unfertigen Leistungen verminderte sich ggü. dem Vorjahr um 176 TEUR.
Die anderen
aktivierten Eigenleistungen betragen 36 TEUR (Vj.: 0 EUR).
Die sonstigen
betrieblichen Erträge haben sich um 1.189 TEUR auf 1.836,5 TEUR erhöht. Die
Erhöhung resultiert aus Zuschreibungen des Anlagevermögens, aufgrund in
früheren Jahren durchgeführte außerplanmäßige Abschreibungen auf Grundstücke
mit Wohnbauten.
Auf der Aufwandseite
haben sich folgende Veränderungen ergeben:
Die Aufwendungen für
bezogene Lieferungen und Leistungen (10.234 TEUR) erhöhten sich ggü. dem
Vorjahr um 174 TEUR. Dies ist vor allem auf gestiegene Aufwendungen für
Betriebskosten (+ 144 TEUR, Anstieg insbes. bei Versicherungen, Hausreinigung
sowie Grünanlagenpflege u. Winterdienst) und Kosten für Instandhaltung (+ 216
TEUR, aufgrund Fassadensanierungen Stedtfelder Str.) zurückzuführen.
Der Personalaufwand
(2.507 TEUR) ist ggü. dem Vorjahr um 249 TEUR gestiegen. In 2020 wurden 4
Handwerker sowie eine Architektin (in Teilzeit) neu eingestellt.
Die Abschreibungen haben sich um 1.572 TEUR auf 6.185
TEUR erhöht und enthalten neben planmäßigen Abschreibungen auch außerplanmäßige
Abschreibungen auf das Anlagevermögen. Diese betrafen die Abschreibung der
Bauvorbereitungskosten für das Projekt „Stern“ i.H.v. 19 TEUR, welches nicht
weiterverfolgt wird und die außerplanmäßige Abschreibung i.H.v. 1.379,7 TEUR
für das Geschäftsgebäude Markt 2/Karlstraße 2-4.
Die sonstigen
betrieblichen Aufwendungen (816 TEUR) haben sich ggü. dem Vorjahr um rd. 26
TEUR reduziert. Wesentlichen Anteil an der Reduzierung hatten insbesondere die
Kosten für Unternehmenswerbung und Repräsentation (- 34 TEUR) und die Zuführung
zu Wertberichtigungen (- 38 TEUR).
Das Finanzergebnis
hat sich um 69 TEUR auf – 744,9 TEUR verbessert. Die Zinserträge (7,2 TEUR)
bestehen i. W. aus Verzugszinsen für offene Mietforderungen. Die
Zinsaufwendungen reduzierten sich um 66 TEUR auf 769,8 TEUR aufgrund
planmäßiger Tilgungen.
Finanzlage
Die liquiden Mittel haben sich gegenüber dem Vorjahr um 750,9 TEUR erhöht
und beliefen sich zum 31.12.2020 auf 2.945,5 TEUR.
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (7.395,9 TEUR) und der
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (1.170,7 TEUR) reichten dabei aus, den
negativen Cashflow aus der Investitionstätigkeit (7.815,7 TEUR) vollständig zu
decken.
Lagebericht
Der Lagebericht der
Geschäftsführung ist dem Prüfbericht als Anlage 2 beigefügt.
Der Geschäftsführer
legt im Lagebericht im Detail die Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage dar.
Weiterhin wurden wesentliche Aussagen zur Entwicklung der Leerstände sowie den
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung getroffen.
Die Leerstandsquote
zum 31.12.2020 betrug für die Wohnungen ohne Abrissobjekte 9,9 % (Vj.: 9,5 %)
und für Wohnungen inkl. Abrissobjekte 10,0 % (Vj.: 9,6 %).
Folgende Feststellungen wurden durch den Wirtschaftsprüfer getroffen:
Ø
Es wurde
ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk (S. 7ff.) erteilt.
Ø
Es
wurden folgende (im Wesentlichen ggü. dem Vorjahr unveränderte) Risiken in der
künftigen Entwicklung festgestellt (Anl. 2 S. 17f.):
1.
Externe
Geschäftsrisiken, die durch die SWG nur wenig oder nicht beeinflussbar sind:
·
Bevölkerungsentwicklung
(Geburtenrückgang / Abwanderung) – Entwicklung der Zuwanderung aus dem Ausland,
·
Entwicklung
am regionalen Wohnungsmarkt in Verbindung mit der Entwicklung der
Arbeitslosenquote,
·
Vorhandensein
von Förderregelungen insbesondere zur Marktanpassung des Wohnungsbestandes
(ISSP-Programm, KfW-Programme),
·
Rückforderungen
/ Nachforderungen i.R. vermögensrechtlicher Regelungen,
·
Kapazitätsrückgang
bei Handwerkern, der dazu führt, dass Modernisierung und Instandhaltung nicht
zeitnah ausgeführt werden können und Preissteigerungen zu erwarten sind
·
Weitere
Einschränkungen des sozialen und wirtschaftlichen Lebens aufgrund der
Coronakrise.
2.
Interne
Geschäftsrisiken:
·
Entwicklung
des Leerstandes und der Fluktuationsrate,
·
zu
realisierende durchschnittliche Monatssollmieten,
·
Entwicklung
der Kapitalkosten,
·
Entwicklung
der Instandhaltungskosten,
·
Entwicklung
der Kapitaldienstfähigkeit und der Innenfinanzierungskraft (EBITDA, Cashflow),
·
Entwicklung
der Mietrückstände.
Ø Im Rahmen der Prüfung der Ordnungsmäßigkeit
der Rechnungslegung durch den Wirtschaftsprüfer kam es zu keinen wesentlichen
Anmerkungen bzw. Beanstandungen.
Ø Im Ergebnis der Prüfung der Ordnungsmäßigkeit
der Geschäftsführung nach § 53 HGrG (Anl. 10) kam es zu keinen gravierenden
Anmerkungen bzw. Beanstandungen.
Der vollständige
Prüfbericht zum Jahresabschluss 2020 der SWG kann im Büro der
Beteiligungsverwaltung (Kämmerei) eingesehen werden.
Der Jahresabschluss
des Geschäftsjahres 2020 wurde durch den Aufsichtsrat der SWG in der Sitzung am
08.07.2021 behandelt. Der Gesellschafterversammlung wurde die Feststellung des
Jahresergebnisses, die Ausschüttung eines Betrages von 842.000,00 EUR (netto)
aus dem Jahresüberschuss 2020 an die Gesellschafterin Stadt Eisenach, die
Einstellung des verbleibenden Betrages in Höhe von 384.900,74 EUR in die Gewinnrücklage sowie die
Entlastung der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr
2020 empfohlen.
Die
Gesellschafterversammlung folgte in ihrer Sitzung am 12.07.2021 der Empfehlung
des Aufsichtsrates und fasste die vorgenannten Beschlüsse zum Jahresabschluss
2020. Die Beschlussfassung erfolgte dabei unter Vorbehalt der Zustimmung des
Stadtrates.
Die Verwendung des
Bilanzgewinns in Form der Gewinnausschüttung resultiert aus der Umsetzung der
8. Fortschreibung des Haushaltssicherungskonzeptes der Stadt Eisenach
(HSK-Maßnahme-Nr. VwHH 3).
Anlagenverzeichnis:
Anlage 1a: Bilanz für das Geschäftsjahr 2020
Anlage 1b: GuV für das Geschäftsjahr 2020
Anlage 2: Lagebericht der Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2020
Anlage 3: Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2020
Hinweis:
Die Anlage 2 können Sie im Internet unter www.eisenach.de à Rathaus à Stadtrat und
Gremien à Ratsinfosystem
unter dem Tagesordnungspunkt der Stadtratssitzung und im Büro des Stadtrates
einsehen.