I. Beschlussvorschlag:
Der Stadtrat der Stadt
Eisenach beschließt:
Der
Vertreter der Stadt Eisenach in der Gesellschafterversammlung der Städtischen
Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH (SWG) wird angewiesen,
1.
der Feststellung des Jahresabschlusses
zum 31.12.2017 und
2.
der Ausschüttung eines Betrages von
842.000,00 € (netto) aus dem Jahresüberschuss 2017 in Höhe von 3.220.785,86
€ an die Gesellschafterin Stadt
Eisenach sowie der Einstellung des verbleibenden Betrages in Höhe von
2.378.785,86 € in die Gewinnrücklage
zuzustimmen.
Die Entlastung der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2017 wird zur Kenntnis genommen.
II. Begründung:
Nachfolgend werden die wesentlichen Änderungen
der Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage des Geschäftsjahres 2017 dargestellt:
Vermögenslage
Gegenüber dem
Vorjahr hat sich die Bilanzsumme geringfügig um 1,64 Mio. EUR bzw. 1,2 %
auf 130.078 TEUR verringert.
Auf der Aktivseite
war dafür im Wesentlichen der Rückgang der flüssigen Mittel (- 2.196 TEUR) maßgeblich,
dem auf der anderen Seite ein Anstieg der Forderungen insbesondere gegen
verbundene Unternehmen (+ 454 TEUR) sowie Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen (+ 378 TEUR) gegenüber stand.
Der Rückgang des
Sachanlagevermögens resultiert aus der Differenz der Zugänge (3.765 TEUR) zu
den Abgängen (512 TEUR) sowie planmäßigen Abschreibungen (3.590 T€).
Die Finanzanlagen
betragen wie im Vorjahr 2,077 Mio. € und betreffen den 94%igen Geschäftsanteil
an der Gründer- und Innovationszentrum Stedtfeld GmbH (GIS).
Beim
Umlaufvermögen war ein Rückgang um 1.349 TEUR auf 13.824 TEUR zu verzeichnen.
Dies ist maßgeblich auf den deutlichen Rückgang der liquiden Mittel um 2.196
TEUR zurückzuführen (siehe Finanzlage). Demgegenüber erhöhten sich insbesondere
die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Forderungen gegen
verbundene Unternehmen.
Der aktive
Rechnungsabgrenzungsposten (aRAP) hat sich ggü. dem Vorjahr um rd. 59 TEUR auf
110 TEUR erhöht.
Auf der
Passivseite stellt sich die Entwicklung wie folgt dar:
Das Eigenkapital
ist ggü. dem Vorjahr in Höhe des Jahresüberschusses um 2.406 TEUR abzüglich der
Gewinnausschüttung an die Stadt Eisenach aus dem Jahresüberschuss (842 TEUR)
auf 74.556,7 TEUR gestiegen.
Die
Eigenkapitalquote (EKQ) hat sich bei verringerter Bilanzsumme auf 56,7 % (Vj.:
54,2 %) erhöht. Finanzierungsprobleme aufgrund der Eigenkapitalausstattung
bestanden lt. Wirtschaftsprüfer nicht.
Der Sonderposten
für Investitionszulagen reduzierte sich im Rahmen der planmäßigen Auflösung um
rd. 27 TEUR auf 910 TEUR.
Die Rückstellungen
haben sich um 403 TEUR auf 1.918 TEUR erhöht. Maßgeblich war hierbei die
Zuführung für noch ausstehende Zahlungen für das Geschäftsjahr 2017 (141,5
TEUR) sowie Nachbelastungen aus der Betriebsprüfung für die Jahre 2011 bis 2015
(197,0 TEUR).
Bei den
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten ist ein Rückgang um 4.040 TEUR auf
45.749 TEUR zu verzeichnen, welcher sich überwiegend aus den planmäßigen
Tilgungsleistungen i.H.v. 2.018 TEUR ergab. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen (- 263 TEUR) haben sich gegenüber dem Vorjahr verringert.
Verbindlichkeiten aus Restitutionsansprüchen bestehen nicht mehr. Insgesamt war
ein Rückgang der Verbindlichkeiten um 4.389 TEUR auf 52.558 TEUR zu
verzeichnen.
Der passive
Rechnungsabgrenzungsposten (pRAP) verringert sich um 29 TEUR auf 136 TEUR. In
dieser Position werden abgegrenzte Mietvorauszahlungen („Abstandszahlungen“)
ausgewiesen.
Ertragslage
Es ergab sich ein
Jahresüberschuss von 3.220.785,86 EUR (Vj.: + 2.158,2 TEUR). Auf das Ergebnis
wirkten sich die gestiegenen Umsatzerlöse (512,9 TEUR), gestiegene sonstige
betriebliche Erträge (195,3 TEUR) und die gesunkenen Aufwendungen für die
Hausbewirtschaftung (947,8 TEUR) positiv aus. Weiterhin wurde das Ergebnis
durch ins kommende Jahr verschobene Instandhaltungsmaßnahmen beeinflusst.
Die Umsatzerlöse
betrugen 19.758 TEUR und lagen damit um 513 TEUR bzw. 2,7 % höher als im
Vorjahr. Ursächlich waren dabei vor allem die Anstiege der Erlöse aus
Hausbewirtschaftung (+ 253 TEUR) und der Erlöse aus dem Verkauf von
Grundstücken (+ 276 TEUR).
Der Bestand an
fertigen oder unfertigen Bauten sowie unfertigen Leistungen betrug zum
31.12.2017 23 TEUR (Vj.: 488 TEUR).
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um
195 TEUR auf 825 TEUR gestiegen. Ursächlich hierfür waren vor allem
Zuschreibungen auf das Anlagevermögen (+ 443 TEUR) sowie die Auflösung von
Rückstellungen (+ 63 TEUR). Demgegenüber sind die Erlöse aus Anlagenverkäufen
um 266 TEUR gesunken.
Auf der Aufwandseite haben sich folgende
Veränderungen ergeben:
Die Aufwendungen für bezogene Lieferungen
und Leistungen (8.470 TEUR) sind ggü. dem Vorjahr um 621 TEUR gesunken. Der
Verringerung ist vor allem auf geringere Kosten für Instandhaltungsmaßnahmen
(-782 TEUR) zurückzuführen.
Der Personalaufwand (2.106 TEUR) ist ggü.
dem Vorjahr um 14 TEUR gestiegen.
Die
Abschreibungen haben sich um 82 TEUR auf 4.369 TEUR erhöht.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen
(803 TEUR) sind ggü. dem Vorjahr um rd. 458 TEUR geringer. Dies ergibt sich
insbesondere daraus, dass im Vorjahr bei den übrigen Aufwendungen die
Zustiftung in die Lippmann+Rau-Stiftung in Höhe von 392,5 TEUR enthalten war.
Das Finanzergebnis hat sich insbesondere
infolge geringerer Zinsaufwendungen (- 119) sowie höherer Zinserträge (+ 41
TEUR) - insgesamt um 160 TEUR auf - 1.098 TEUR verbessert.
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag (464
TEUR) sind ggü. dem Vorjahr deutlich um rd. 290 TEUR gestiegen, was sich
aufgrund der Erhöhung der Körperschaftssteuer (+ 65 TEUR), der Gewerbesteuer (+
63 TEUR) sowie Steuernachzahlungen für frühere Jahre ergibt (+ 163 TEUR)
ergibt. Die sonstigen Steuern erhöhten sich ggü. 2016 um 35 TEUR.
Finanzlage
Die liquiden Mittel sind gegenüber dem
Vorjahr um 2.196,1 TEUR bzw. 31 % gesunken und betrugen zum 31.12.2017 4.845,5
TEUR.
Ursächlich für den Rückgang der liquiden
Mittel war, dass die Mittel der laufenden Geschäftstätigkeit (7.699 TEUR) nicht
ausreichten, die Ausgaben für die Finanzierungstätigkeit (- 6.443,4 TEUR) und
die Investitionstätigkeit (- 3.451,7 TEUR) in vollem Umfang zu decken.
Die Finanzierungstätigkeit war wesentlich
gekennzeichnet durch die außerplanmäßigen Tilgungsleistungen in Höhe von 3,6
Mio. Euro.
Die Zugänge zum Anlagevermögen in Höhe von 3.765 TEUR setzen sich wie folgt zusammen:
- 292 TEUR Zukäufe von Grundstücken mit und ohne Bauten, sowie Eigentumswohnung
- 3.103 TEUR Zugang aus Baumaßnahmen, darunter
- 2.181 TEUR für die Sanierung Stregdaer Allee 4
- 363 TEUR Sanierung Mönchstraße 3
- 317 TEUR Umbau F.-Heckert-Str. 1-7
- 227 TEUR Stedtfelder Straße Anbau Balkone
- 59 TEUR Anschaffung Betriebs- und Geschäftsausstattung
- 311 TEUR Verzinsung Zukauf Rathaus (Markt 2)
Lagebericht
Der Lagebericht der Geschäftsführung ist als
Anlage 2 beigefügt.
Die Geschäftsführung legt im Lagebericht im
Detail die Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage dar. Weiterhin wurden
wesentliche Aussagen zur Entwicklung der Leerstände (S. 1 und S. 9) sowie den
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung (S. 17ff.) getroffen.
Die Leerstandsquote zum 31.12.2017 betrug
für die Wohnungen ohne Abrissobjekte 6,7 % (Vj.: 5,8 %) und für Wohnungen inkl.
Abrissobjekte 7,6 % (Vj.: 6,8 %).
Folgende Feststellungen wurden durch den
Wirtschaftsprüfer getroffen:
Ø Es wurde ein uneingeschränkter
Bestätigungsvermerk (Anlage 3) erteilt.
Ø Es wurden folgende (ggü. dem Vorjahr
unveränderte) Risiken in der künftigen Entwicklung festgestellt:
1.
Externe
Geschäftsrisiken, die durch die SWG nur wenig oder nicht beeinflussbar sind:
· Bevölkerungsentwicklung (Geburtenrückgang /
Abwanderung),
· Entwicklung am regionalen Wohnungsmarkt in
Verbindung mit der Entwicklung der Arbeitslosenquote,
· Vorhandensein von Förderregelungen,
· Rückforderungen / Nachforderungen i.R.
vermögensrechtlicher Regelungen.
2.
Interne
Geschäftsrisiken:
· Entwicklung des Leerstandes und der
Fluktuationsrate,
· zu realisierende durchschnittliche
Monatssollmieten,
· Entwicklung der Kapitalkosten,
· Entwicklung der Instandhaltungskosten,
· Entwicklung der Kapitaldienstfähigkeit und
der Innenfinanzierungskraft (EBITDA, Cashflow),
· Entwicklung der Mietrückstände.
ü Im Rahmen der Prüfung der Ordnungsmäßigkeit
der Rechnungslegung durch die Wirtschaftsprüfer kam es zu keinen wesentlichen
Anmerkungen bzw. Beanstandungen.
ü Im Ergebnis der Prüfung der
Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung nach § 53 HGrG kam es zu keinen
wesentlichen Anmerkungen bzw. Beanstandungen.
Der
vollständige Prüfbericht zum Jahresabschluss 2017 der SWG kann im Büro der
Beteiligungsverwaltung (Kämmerei) eingesehen werden.
Der Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2017 wurde durch den Aufsichtsrat der SWG in der Sitzung am 19. Juli 2018 behandelt. Der Gesellschafterversammlung wurde die Feststellung des Jahresergebnisses, die Ausschüttung eines Betrages von 842.000,00 € (netto) aus dem Jahresüberschuss 2017 an die Gesellschafterin Stadt Eisenach sowie die Einstellung des verbleibenden Betrages in Höhe von 2.378.785,86 € in die Gewinnrücklage sowie die Entlastung der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2017 empfohlen. Die Sitzung der Gesellschafterversammlung zur Feststellung des Jahresabschlusses 2017 hat bisher noch nicht stattgefunden.
Die Verwendung des Bilanzgewinns in Form der Gewinnausschüttung resultiert aus der Umsetzung der 5. Fortschreibung des Haushaltssicherungskonzeptes der Stadt Eisenach (HSK-Maßnahme-Nr. VwHH 3).
Anlagenverzeichnis:
Anlage 1a: Bilanz für das Geschäftsjahr 2017
Anlage 1b: GuV für das Geschäftsjahr 2017
Anlage 2: Lagebericht der Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2017
Anlage 3: Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2017